Foilsithe: 18.10.2018
Yeah, wir sind wieder in Kanada! Unsere kanadischen EC-Karten funktionieren wieder, wir haben wieder mobiles Internet und wir müssen keine Angst mehr haben einfach so erschossen zu werden. Oh Canada! Unsere erste Station sollte der Dinosaur Park in Alberta sein. Der Weg dorthin war leider nicht so spannend, denn wir mussten wieder eine ganze Weile durch "Iowa" fahren.
Bevor wir uns aber alte Knochen angeschaut haben, mussten wir uns noch um unser zu Hause kümmern. Eva und ich brauchten ein neues Zelt, denn wer sich noch an den Yellowstone Blog erinnern kann, haben wir eine ganze Weile in unserem sehr engen Tipi mit den kaputten Stangen geschlafen. Leider hatte ich den Kassenzettel vom Zelt verloren und auch wenn man bei Walmart (fast) alles innerhalb von 3 Monaten zurückgeben kann, war das ohne den Zettel schwierig. Beim ersten Walmart angekommen, wollten wir es gegen das gleiche Zelt umtauschen, was auch ohne Kassenzettel geht, aber unser Zelt gab es nicht mehr. Ja, die Zeltsaison wäre rum, wurde uns gesagt. Wir schauten ein wenig dumm aus der Wäsche, denn warum ist die Zeltsaison Ende August zu Ende? Wir hatten immer noch 20 Grad?! Naja wir haben uns erstmal die billigere Version von unserem Zelt gekauft und beim nächsten Walmart gab es unser Zelt, aber für 4 Personen. Darin haben wir auch eine Nacht königlich übernachtet.
Leider war das Zelt zu groß für unsere Walmart-Aktionen, weshalb wir noch einen 3. Walmart in der Nähe aufsuchten und endlich unser 3-Frau Zelt wieder hatten. Wir haben also das billigere Zelt, das große 4-Personen Zelt und unser kaputtes Zelt umtauschen können gegen unser altes bzw. neues 3-Frau Zelt mit nur 2 Frauen drin :) Und weil das alles so schön war, kommt am Ende des Blogs noch eine weitere Abhandlung über Zelte :D
Im Dinosaur-Park angekommen hatten erst einmal ein Déjà vu.
Der Park sah genauso aus, wie die Badlands in den USA, mit dem großen Unterschied, dass in diesem Park mehr Dinos gefunden wurden, als bei den Amis. Vor allem findet man noch immer Skelette und die Archeologen müssen diese nicht mal ausgraben, sondern nur auf starken Regen warten. Wie auch die Badlands in den Staaten, bestehen die Steinformationen hier aus Sandstein und sind nicht besonders wetterfest.
Wenn man Glück hat, kann man also einfach so durch den Park laufen und ein paar alte Knochen finden. Die Kanadier, die ich später auf dem Campingplatz angequascht habe, hatten sogar ein paar gefunden. Dafür haben wir was anderes gefunden, nämlich einen Schlafplatz in Calgary, den ich durchs anquatschen angeboten bekommen habe. Als hatten wir doch ein bisschen Glück ;)
Mein Highlight war aber das Royal Tyrrell Museum in Drumheller.
Das Museum ist der Wahnsinn! Vor allem auch deshalb, weil sie den beeindruckendsten Dinosaurier-Fund ausstellen, der je gefunden wurde (meine Meinung).
Er ist der am besten konservierte Saurier, der je gefunden wurde. Ich bin so glücklich, dass dieser Nodosaurier so perfekt in den Matsch gefallen ist, dass man sich jetzt seine echte Panzerung anschauen kann. War zwar doof für den Dinosaurier, aber richtig super für die Nachwelt. Der 'Barealopelta Markmitchelli' wurde 2017 in einer Mine in Fort McMurray in Alberta gefunden und dadurch, dass sogar Haut an dem Nodosaurier entdeckt wurde, weiß man, dass er eine rötliche Farbe hatte. Ich bin immer noch hin und weg!
Außerdem stellt das Museum diesen Fisch aus. Der Fisch ist auch ziemlich berühmt, nicht nur, weil er über 80 Mio. Jahre alt ist und komplett erhalten, sondern auch, weil sich in seinem Magen noch ein zweiter Fisch befindet.
Nach dem Dinosaurier Park waren wir dann in Calgary und haben bei Kyle und Xenia übernachtet, die ich auf unserem letzten Campingplatz kennengelernt hatte. Wir konnten dann 2 Nächte in richtigen Betten übernachten und es gab eine Dusche! Purer Luxus.
In Calgary hatte ich nicht so wirklich eine Ahnung, was ich mir anschauen sollte und da gerade Feiertag (labour day) sah die Stadt auch fast wie verlassen aus. Durch Zufall, bin ich dann hier vorbeigelaufen:
Mehr habe ich von Calgary dann tatsächlich auch nicht gesehen :D Ich würde aber auf jeden Fall empfehlen Robert in seiner Buchbinderei 'Octavia' zu besuchen.
Und hier wie versprochen, mehr über Zelte ;)
10 Arten, wann es scheiße ist, im Zelt zu schlafen:
1.Wenn es regnet: jeder Nieselregen ist ein Trommelkonzert. Man hat außerdem immer die irrationale Angst, dass das Zelt geflutet wird (technische Geräte im Zelt) aber man hat ja schon Angst, dass ein Bär kommen könnte, weil man schon wieder die Zahnpasta im Zelt vergessen hat. Man muss ja alle Sachen mit intensiven Gerüchen entfernen und dann fragt man sich, ob dazu vielleicht auch meine Socken gehören und ob ich sie mit meiner Zahnpasta aus dem Zelt schmeißen sollte
2. Schnee: erstmal leiser als Regen, aber beim Zeltabbau morgens frieren einem die Finger weg
3. Bei Rückenschmerzen
4. Wenn du dringend aufs Klo musst, aber draußen sind 2 grad, keine Toilette und es regnet...schon wieder
5. Wenn du vorher einen Bär in der Nähe des Zeltes gesehen hast
6. Wenn du bei Walmart zeltest und das Sprinkler System angeht
7. Wenn du schnarchst und deine Zeltgenossin einen Tinitus hat und deshalb keine Ohrstöpsel tragen kann, weil sie sonst verrückt wird und dich deshalb immer tritt, wenn du schnarchst
8. Wenn du erkältet bist
9. Wenn du eine paranoide Phase hast und dir einfällt, dass es im Park außer Bären auch noch Wölfe und Coyoten gibt
10. Wenn du morgens Hunger hast, aber das ganze Essen im Auto ist, wegen der Bären und die Person im Auto noch schläft und die Fahrerin ist und schlechte Laune bekommt, wenn du sie weckst. Du hast aber wirklich Hunger...
Im nächsten Blog gibt's es dann wieder ganze viele Bilder von Bergen und Natur, denn der nächste Halt ist der Banff National Park.
Bis dahin.
Die Lea
*Bonusmaterial*