Navina im Dschungel
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Tag 72: Vom goldenen Felsen auf der Klippe und einem Ausflug aufs Land

Foilsithe: 12.12.2018

Ein Haar von Buddha soll der Legende nach den goldenen Felsen halten und ihn davor bewahren, 1100 Meter in die Tiefe zu stürzen. Mit einem etwas nüchterneren Blick könnte man auch sagen, dass eine Versteinerung zwischen dem goldenen und dem darunterlegenden Felsen für den Halt sorgt. Jeder sucht sich also die eigene Geschichte aus, beeindruckend ist der Felsen aber für alle, egal ob Touristen, Mönche oder Schaaren von Pilgerern.
So golden der Felsen auch schimmert, der Buddhismus hat auch seine dunklen Seiten. So dürfen nur Männer den Felsen anfassen und Goldplättchen daran kleben, denn Frauen sind dafür zu „unrein“.
Goldklebende Männer

 Wir entschieden uns aber, uns nicht  zu sehr über diese rückständige Denkweise zu ärgern, sondern das Land zu nehmen, wie es eben ist und stromerten weiter durch das Geschehen.
Die Stimmung ist gut, überall wurden Snacks auf Tabletts auf dem Kopf balanciert, Menschen hielten ein Nickerchen auf Matten am Boden und Männer trugen Besucher, die nicht gut zu Fuß waren, in einer Art Liegestuhl bis direkt an den goldenen Felsen (allerdings gegen Bezahlung, nicht als Inklusionsangebot).
Hühnerfuß am Spieß
Buddhistische Nonnen
Trubel am Eingang

Um vom Felsen oben auf dem Berg wieder zurück ins Tal zu kommen, werden alle Besucher wie Ölsardinen nebeneinander auf einen LKW gequetscht. Mit verknoteten Beinen geht es auf Serpentinen und mit einem Affenzahn wieder zurück ins Tal.
Selfie mit den anderen Sardinen

Nächste Station: Hpa an

In dieser Stadt, in die es uns nun verschlagen hat, gibt es einen Uhrturm mit elektrischem Zifferblatt, einen Nachtmarkt am See, eine Massagestube, in der nur Blinde arbeiten und ein Hotel, in dem die Fliegen in Großfamilien tot auf dem Flur liegen.
Das Schönste an der Stadt ist aber ihre Umgebung. Mit einem TukTuk, einem Motorrad mit Anbau hinten dran, fuhren wir durch die wirklich wunderschöne Umgebung und machten halt an Tempeln, die auf senkrecht aus der Landschaft ragende Felsen gebaut waren. Wir besichtigten Buddhas, die in Höhlen saßen und stoppten an kunstvollen Schnitzereien, die in hohe Felswände geritzt waren. 
Schnitzereien in Felswänden
Pagoden auf Felsen
Aufregung um riesige Fische

Mittags aßen wir in einem Dorf, wo es sogar eine Art Freibad gab. Aber wir hatten an dem Tag einfach alles vergessen: Taschenlampe für die Höhlen, feste Schuhe für den Berg und so auch unsere Badesachen. Dafür hatten wir aber unsere Kamera dabei!
Stadtfreibad mit Pagode statt Wasserpilz

Das Schönste an diesem Ausflug war aber die Höhle, durch die man durchlaufen konnte und an deren anderen Ende kleine Boote warteten, die einen außen um die Höhle herum wieder zurückruderten. Auf unserer Fahrt in einem dieser Boote durchquerten wir wieder eine Höhle, unter der Wasser war und durch die das Boot zuerst hindurchfuhr. Dann fuhren wir durch schmale Kanäle und zwischen fast kitschig schönen Reisfeldern hindurch. Diese entspannte Atmosphäre störten nur meine Hände, die sich krampfhaft am Bootsrand festklammerten, während unser französischer Mitfahrer gut gelaunt im Boot 
Boote in schmalen Kanälen

Unser TukTuk Fahrer brachte uns abends kurz vor der Dämmerung zu einer weiteren Höhle, aus deren Felsspalte jeden Tag genau zur gleichen Uhrzeit 30.000 Fledermäuse rausfliegen. Als die Ersten herauskamen, riefen sich ein paar Burmesinnen etwas zu und begannen, in einem gleichmäßigen Takt auf ihre leeren Ölkanister zu schlagen. Bei jedem Schlag flog der ganze Fledermausschwarm wie erschreckt ein Stück nach oben, wendete sich weg von den Frauen und flog stattdessen in die andere Richtung. Unser Fahrer erklärte uns später, dass die Fledermäuse in Richtung der neu gebauten Autobrücke fliegen und gegen die Autos und Motorradfahrer prallen würden, wenn sie nicht durch die gleichmäßigen Schläge in ihrer Flugbahn umgelenkt werden würden. Deshalb stehen jeden Abend die Trommelfrauen aufs Neue dort und retten viele Fledermäuse und ein paar Menschen.

Unser Fahrer erzählt, natürlich von Fledermäusen
Selfie mit unserem lustIigen Fahrer
Freagra

Maenmar
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