Loslassen in Kalifornien

Kennt ihr das? Ihr fühlt euch irgendwo so richtig wohl, habt tolle Menschen kennengelernt und schönste Landschaften gesehen. Und dann plötzlich müsst ihr all dieses Tolle hinter euch lassen. Aua, das tut verdammt weh...so geht es mir gerade mit Kalifornien, während ich am Flughafen auf dem Weg nach New Orleans sitze. Ich bin mir sicher, New Orleans wird auch eine klasse Erfahrung. Trotzdem wird mir langsam aber sicher bewusst, dass mein Trip sich immer mehr dem Ende zuneigt und ich in Kalifornien einfach eine wahnsinnig tolle Zeit hatte, die schwer zu toppen ist.

Nach den unfassbar schönen Eindrücken an der Pazifikküste bin ich zu meinen 2 Lieblingsgastgebern nach Oxnard gefahren, in der Hoffnung diesmal mehr von St. Barbara entdecken zu können. Das war aber leider ein Satz mit X, irgendwie wollte mein Schicksal wohl nicht, dass ich die Gegend um St. Barbara herum sehe. Harry und Ryan gaben zwar ihr bestes und versuchten mit mir von Oxnard aus nach St. Barbara zu fahren, aber die Umstände waren gegen uns: So standen wir 2 Stunden im Stau auf dem Weg nach St. Barbara, um dann zu erfahren, dass die Autobahn gesperrt sei und es keinen Zugang nach St. Barbara gebe. Zwar schienen die Feuer schon wesentlich mehr unter Kontrolle zu sein, aber noch immer nicht genug, um permanenten Zugang zur Stadt zuzulassen. Schade, vor allem für die Anwohner in und um St. Barbara. Sie wissen einfach nicht, wann und ob sie ihre Häuser wieder permanent beziehen können. Falls sie in ihren Häusern sein können, sind sie zudem permanenten Rauch ausgesetzt. Im Paradies zu leben hat in diesem Fall leider einen ziemlich hohen Preis :(. Wir haben trotzdem das Beste aus dem Wochenende gemacht, da es mit den Jungs einfach nie langweilig wird. Wir haben verschiedenen kalifornische Brauhäuser ausprobiert, kalifornisches gutes Essen probiert und Weinproben gemacht. In Kalifornien gibt es einige Weinanbaugebiete und ich muss sagen, der Wein ist wirklich klasse! All die Sonne zahlt sich eben nicht nur durch glückliche Menchen, sondern auch durch super Wein aus. Außerdem haben wir uns Ventura angesehen. Ventura ist ebenfalls ein kleiner, sehr süßer Küstenort, der bei meinem letzten Aufenthalt in Oxnard noch völlig unter Flammen stand. Ich war erstaunt, wie gut es in Ventura schon wieder aussah. Zwar lag noch einiger Rauch über der Stadt, allerdings schien ansonsten der normale Betrieb wieder ganz alltäglich zu funktionieren. Die Bewohner Venturas schienen wieder ganz normal dort zu leben und zu arbeiten und wir konnten sogar etwas Zeit am Strand genießen.

 Ryan und Harry waren einfach super nett zu mir, unfassbar. Sie bekochten mich, zeigten mir, wie man Bier braut, welche die besten amerikanischen Filme sind und wie man das Strandleben bestmöglich nutzt. Oxnard, ihre Heimat ist einfach ein Traum und ihr Lebensstil total beneidenswert. Stellt euch mal vor, jeden Tag nach Feierabend am Strand zu entspannen oder das Wochenende mit Surfen und Schwimmen zu beginnen...Wahnsinn. Einfach mal entspannt in einer kalifornischen Stadt zu leben und so tolle Menschen zu treffen, war einfach eine super Erfahrung. Diese tolle Zeit, die süße Stadt und die tollen Jungs hinter mir zu lassen, tut echt weh. Manchmal hat man einfach dieses wunderbare Gefühl, irgendwo hinzugehören und nie mehr wegzuwollen. Schade, dass ich weiterziehen muss, aber man weiß ja nie, vielleicht kann ich spätestens als Renterin mal auswandern und hoffentlich mit den Jungs in Kontakt bleiben.

Nach dem super Wochenende in Oxnard bin ich dann noch ein letztes Mal noch Los Angeles gefahren, da mein Flug von hier nach New Orleans geht. Ich bin und bleibe eindeutig total begeistert von L.A. Die Landschaft um diese Stadt herum ist wunderschön und es gibt sooo viele Möglichkeiten Dinge zu unternehmen. Vor allem mein heiß geliebter Sport macht am Strand, mit viel Sonne und Bergen im Hintergrund total viel Spaß. Mir bewusst zu werden, dass dies wohl mein letztes Workout neben all den sportbegeisterten Leuten in L.A. sein wird, tat auch verdammt weh. Den Sonnenuntergang am Strand habe ich deshalb nochmal umso mehr genossen.

 In meiner Melancholie wollte ich ein wenig in Weihnachtsstimmung kommen, was in L.A. auch wunderbar funktioniert hat (bis auf das warme Wetter). Habt ihr schonmal von der Candy Cane Lande gehört? Das ist eine Straße in L.A., die um die Weihnachtszeit voll gesperrt wird und nur für Fußgänger zugänglich ist. Sie ist voller Lichter und wunderbar weihnachtlich geschmückt, das eine dekorierte Haus toppt das andere. Daneben läuft Weihnachtsmusik und Santa ist für ein Meet und Greet mit seinem Schlitten auf der Straße. Zwar alles sehr kitschig, dennoch wunderschön und unfassbar aufwendig gestaltet. Wer da nicht in Weihnachtsstimmung kommt, ist selbst schuld. 

Und auch mein Airbnb in L.A. war perfekt für mich. Zwar ein Mehrbettzimmer mit nicht gerade dem erholsamsten Schlaf. ABER dem Airbnb war ein Fitnessstudio angeschlossen, das man kostenlos nutzen konnte. Was eine tolle Idee, ich habe es genossen!

Da ich absolut kein Mode- und Glamourmensch bin, hätte ich nie gedacht, dass L.A. mich so begeistern kann. Auch da viele andere eher negativ über L.A. berichten, dachte ich, dies sei nicht so meine City. Aber falsch gedacht, tatsächlich vermochte L.A. mich total zu beeindrucken. Lediglich die Menschen, die hier leben, sind nicht unbedingt die freundlichsten ;) Anne sagte so schön: Auf die Reisetipps anderer kann man sich echt nicht verlassen! Ohne es selbst auszutesten, darf man sich kein Urteil über eine Stadt erlauben. In diesem Sinne, seht euch die Welt unbedingt mal selbst genauer an, es lohnt sich =)

Allerdings kann ich euch warnen: So schöne Städte, Momente & Menschen loszulassen, tut verdammt weh.