Foilsithe: 19.03.2019
Noch chaotischer, noch durchgeknallter, noch dreckiger, noch mehr Menschen...Willkommen in Kathmandu!
Und damit noch nicht durchgeknallt genug: Ab auf‘s Motorrad und rein in den Verkehr… Jetzt heißt es Vordrängeln, in den Gegenverkehr und Lücke suchen :-)
Anfangs hat es jede Menge Spaß gemacht sich in den chaotischen Straßenverkehr zu stürzen und durch die Gassen zu schlängeln. Doch nach einer gewissen Zeit ist das ewige Kuppeln und Bremsen anstrengend und durch die extreme Luftverschmutzung die Atemwege stark beansprucht.
Mit dem Bike ging es nun östlich nach Boudha zu Kathmandus berühmtesten Tempel Stupa Bodhnath. Dort, 6.397 km von zu Hause entfernt, traf ich einen Freund von meiner Klettertruppe aus Berlin sowie dessen Kumpel. Mit Philipp und Steffen zog ich nun gemeinsam 2 Tage durch Kathmandu. Die Stupa Bodhnath ist ringsherum mit Gebetsmühlen versehen. Viele Einheimische, Pilger und Touristen gehen einmal im Uhrzeigersinn um die Stupa und drehen alle Gebetsmühlen, sei es aus religiösen Gründen oder nur als lustiger Zeitvertreib. In den unzähligen Restaurants kann man gut einheimisch speisen und auf dessen „Roof Tops“ die gesamte Tempelanlage begutachten.
Am Abend cruiste ich mit Phillip zum Durbar Square in der Nähe von Thamel. Auf dem Marktplatz versuchen dich die Verkäufer mit touristisch überteuerten Preisen zu überlisten. Doch wenn man gut handelt und sich geschickt anstellt, dann kann mal schnell der Preis von anfänglich 5000 NPR auf 1500 NPR runter gehen. Der Durbar Square besteht aus vielen kleinen hölzernen Tempeln, bei denen wohl oder übel Tieropferungen zelebriert werden - ich glaube nicht, dass sich die Taube von allein so verheddert und erhangen hat… Pünktlich zum Sonnenuntergang genossen wir den Ausblick vom Hoteldach des Thamel Grand Hotel, in dem ich nächtigte.
Thamel ist schlechthin die Touristenhochburg in Kathmandu, gesäumt mit Shops, Rentals, Bars und Restaurants. Zum Abend hin werden die Gassen erleuchtet und der Trubel in dieser Gegend scheint nie zu enden. Das israelische Restaurant „Or2K“ ist sehr zu empfehlen.
Von einem heiligen Ort zum anderen begann der nächste Tag mit einem Besuch bei Swayambhunath, auch bekannt als „Affentempel“. Wie der Name schon sagt, tummeln sich auf der Tempelanlage jede Menge freilaufende Affen. Man erreicht Swayambhunath nach einigen Treppenstufen und hat einen wundervollen Blick auf die gesamte Stadt eingebettet im Himalayagebirge. Ähnlich aufgebaut wie die Stupa Bodhnath, besteht der Tempel aus vielen Gebetsmühlen. Hier sind vor allem einige hinduistische Pilger unterwegs. Wir ließen uns spaßeshalber eine „Tikla“ auf die Stirn malen, natürlich nur gegen Bezahlung... ;-)
Während die beiden Jungs nach Osten zum Basecamp des Mount Everest zogen, begab ich mich einen Tag später auf die Reise nach Besisahar, ein kleines Dorf westlich von Kathmandu gelegen. Dort beginnt der bekannte Annapurna Circuit, eine 200 km lange Trekkingstrecke inmitten des Annapurna Nationalparks.
Der Weg in die Berge verlief sehr bunt. Denn in ganz Nepal war am 20. und 21. März das weltberühmte Holi Fest. Beim alten, hinduistischen Fest der Farben feierten überall die Menschen ausgelassen das Ende des Winters. Auf den Straßen bespritzten und bewarfen sie sich gegenseitig mit Wasser und vielerlei Farben und symbolisieren damit göttlichen Segen.
Bei der Annapurna-Umrundungen geht es bis zum Thorung La Pass auf insgesamt 5416 m und anschließend wieder hinab ins Tal. Hier erklärt sich also, warum ich einige Sachen in Kuala Lumpur gelassen habe: um so wenig wie möglich auf dem Rücken zu tragen.