Meine Zeit auf der grünen Insel
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vakantio.de/hanna-ireland

Von meinem ersten Pubbesuch zur Übernachtung im 4-Sterne-Hotel!

Foilsithe: 09.10.2018

Der Titel dieses Eintrages umfasst genau die Zeitspanne, über die ich im Folgenden berichten möchte: Freitag (28. September) bis Sonntag (7. September). Und ich kann euch jetzt schon vorwarnen: dieser Text wird sehr lang!

Ich weiß noch, dass ich am Donnerstag meines ersten Blogeintrages hier gehofft habe, dass ich schnell Anschluss finde. Jedoch hätte ich niemals gedacht, dass es wirklich so schnell geht!



Erste Woche

Ich habe ja erwähnt, dass ich zwei mal in der Woche zur Sprachschule nach Dun Laoghaire fahre. Dort habe ich schon von Anfang an Kontakte geknüpft, da alle anderen Mädchen in meinem Sprachkurs ebenfalls AuPairs sind. So wurde ich spontan am Freitag meiner ersten Woche  von einem anderen deutschen Mädchen eingeladen, mit ihrer Gruppe in einen Pub zu kommen.

Ich war natürlich voller Vorfreude, da man ja von den irischen Pubs immer so viel hört – und ich wurde auch nicht enttäuscht. Mir hat besonders die ausgelassene Stimmung gefallen, von den entspannten, gutgelaunten Barkeepern (trotz brechend vollem Laden!) bis hin zu der Tatsache, dass wir uns während unserer Unterhaltung alle in die Mitte des Tisches beugen mussten, um überhaupt etwas zu verstehen.

Auch wenn ich eigentlich kein Bierfan bin, habe natürlich das obligatorische Guinness bestellt, und muss zugeben, dass es gar nicht so schlecht schmeckt (trotzdem kann ich die generelle Begeisterung dafür nicht so sehr teilen :D). Es war ein wirklich schöner Abend und mit zwei von den Mädchen habe ich schon einen Pferdetrip geplant, es hätte also nicht besser laufen können. Vor allem, da ein Ausritt durch die schöne Countryside von Irland ziemlich weit oben auf meiner ToDo-Liste steht!


Am Samstag ging es für mich dann das erste Mal nach Dublin mit dem deutschen Mädchen, das ich in der Sprachschule kennengelernt hatte. Mit der Bahn erreiche ich die Stadt in nur ca. einer halben Stunde, es ist also glücklicher Weise nicht wirklich eine Distanz.

In Dublin sind wir dann ein bisschen durch die Straßen gebummelt und haben uns einfach ein wenig treiben lassen. Es ist wirklich eine wunderschöne Stadt! Mir fällt immer wieder auf, dass sie trotzdem sie als Hauptstadt Irlands eine sehr multikulturelle Stadt ist, ihren eigenen Stil wart. Besonders die vielen Pubs, Cafes und vor allem Straßenmusiker haben es mir angetan, da es einfach viel mehr Spaß macht, durch die Straßen zu laufen, wenn man dabei Musik in den Ohren hat und die Künstler bewundern kann.

Später haben wir uns dann noch in ein Cafe gesetzt und uns trotz überteuerten Preise ein Stück Kuchen genehmigt, bevor es dann weiter ging, und wir uns die kleinen Geschäfte angesehen haben.

Abends haben wir uns noch spontan mit einem anderen AuPair aus Tschechien getroffen und sind mit ihr in einen Pub bzw. eher eine Bar gegangen, in der auch getanzt wurde und wieder sehr ausgelassene Stimmung herrschte - und das schon um 19 Uhr! So haben wir den Tag also noch schön ausklingen lassen und sind anschließend wieder nach Hause gefahren.


Sonntag bin ich dann mal wieder nach Dun Laoghaire gefahren, und habe mich mit einem anderen AuPair (sie heißt übrigens auch Hanna) getroffen. In dem Park dort findet jeden Sonntag ein Markt statt, auf dem Kunst und Essen verkauft wird (ähnlich einem Streetfoodfestival). Wir wussten gar nicht, was wir uns zuerst kaufen sollten bei der riesigen vielversprechenden Auswahl von Essen unterschiedlichster Herkuft (es gab auch deutsche Bratwurst) bis hin zu Gebäck und Kuchen! Leider hat sich das irische Wetter dann ab einem gewissen Punkt von seiner schlechten Seite gezeigt und so haben wir uns noch in ein gemütliches Cafe gesetzt, zu heißer Schokolade und warmen Apfelkuchen. Später sind wir noch auf dem Pier spaziert, welcher zu victorianischen Zeiten errichtet wurde, auch entlang des Victoria-Brunnens, welcher wohl zu Ehren von Queen Victoria im Jahr 1900 errichtet wurde.

Am Hafen war es ziemlich kalt und windig, außerdem waren so viele Möwen unterwegs, dass wir uns tatsächlich ein wenig an die Ostsee versetzt gefühlt haben :D.


Mein erstes Wochenende in Irland hätte also nicht besser sein können und ich habe gemerkt, dass es wirklich nicht schwer ist, hier Kontakte zu knüpfen (da wir uns ja alle irgendwie in der gleichen Situation befinden und Anschluss suchen). In meiner Gegend, wenn auch leider nicht in Shankill, wohnen glücklicher Weise sehr viele AuPairs :).


Zweite Woche

Von Montag bis Freitag der folgenden Woche ist dann eigentlich nicht so viel spannendes passiert. Ich war einige Male beim Sport und habe in meiner Sprachschule den Kurs gewechselt, da ich voraussichtlich am Ende meines Aufenthaltes hier eine Prüfung für ein Zertifikat ablegen möchte, welches mir die Berechtigung erteilt, professionell im Fach Englisch Nachhilfe zu geben oder an englischsprachigen Universitäten zu studieren.

Generell hat sich bei mir jetzt eine tägliche Routine aus den Aufgaben entwickelt, welche ich im letzten Eintrag beschrieben habe. Wobei ich mich immer sehr darauf freue, abends mit der Gastfamilie gemeinsam zu essen. Letzte Woche Freitag haben wir Pizza bestellt, wobei nicht eingeplant war, dass der Hund Timmy in dem Moment, als einer der Pizzakartons geöffnet und unbeaufsichtigt in der Küche stand, die Riesenpizza komplett auffrisst (es ging ihm gut danach).


Jetzt komme ich jedoch zum letzten Wochenende (7.10. bis 8.10.). Diese zwei Tage waren bis jetzt auf jeden Fall die schönsten meines bisherigen Aufenthaltes hier. Ich habe meine beste Freundin Julie, welche gerade auch für einige Monate in Irland ist, in dem Hotel besucht, in dem sie aktuell arbeitet und wohnt: das Ashley Park House.

Der 4 stündige Bustrip bis nach Nenagh, der Stadt, in der ich dann abgeholt wurde, hat sich schon mal als so interessant herausgestellt, dass ich ihn jetzt etwas ausführlicher beschreiben werde.

Ich wusste vor diesem Wochenende nicht, dass die Iren auch eine sehr entspannte Einstellung haben, was Fahrpläne angeht. Der erste Bus, der mich bis ans Ende von Dublin gebracht hat, kam mit einer Verspätung von 10 Minuten an der letzten Haltestelle an – der Zeit, zu der mein Anschlussbus nach Nenagh losfahren sollte.

Als ich mich also zur entsprechenden Haltestelle des zweiten Busses durchgefragt habe, hatte mein Stresslevel schon fast seinen Höhepunkt erreicht und als ich dann endlich dort angekommen bin, war ich mir sicher den Bus verpasst zu haben und auf den nächsten in zwei Stunden warten zu müssen. Aber zum Glück stand an der Haltestelle noch eine andere Frau, welche ebenfalls gewartet hat. Hätte ich mich nicht mit ihr unterhalten, wäre ich nach 10 Minuten losgelaufen um mir ein Cafe zu suchen. Aber so haben wir zusammen gewartet und nach 20 Minuten kam tatsächlich unser Bus nach Nenagh. Er hatte also offensichtlich noch mehr Verspätung als der erste Bus.

Obwohl die Busfahrt ca. 2 ½ Stunden dauerte, kam sie mir nicht lang vor, und ich glaube dass ich während einer Autofahrt noch nie so viele Kühe gesehen habe.

Nach einer Weile ist mir aufgefallen, dass die Frau welche neben mir saß, genau wie ich ein Buch von Sherlock Holmes gelesen hat. Und nachdem ich sie darauf angesprochen habe, hat sich ein sehr schönes Gespräch entwickelt. Sie hat mir erzählt, dass sie Modedesignerin ist und auch mal als AuPair in einer belgischen Familie gelebt hat. Außerdem hat sie mir viele Reisetipps für Irland gegeben und so wird meine Liste von Orten, die ich mir hier unbedingt ansehen muss immer länger!

Ich fand es außerdem sehr beeindruckend, dass die Frau, obwohl sie ihre beiden Termine (an ihrem freien Tag!) verpassen würde, die ganze Sache mit Gelassenheit und Humor genommen hat. Sie musste nach 45 Minuten Aufenthalt in Nenagh dann wieder die Busfahrt nach Dublin antreten.


In Nenagh, der kleinen Stadt ca. 10 Minuten vom Ashley Park House entfernt, wurde ich dann schon von Julie und einem Hotelangestellten erwartet. Jedoch ist es merkwürdig, ihn als „Angestellten“ zu bezeichnen, da sich alle Mitarbeiter dort, einschließlich der Managerin, mit Vornamen ansprechen und sich gegenseitig wie Familienmitglieder behandeln. Auch ich wurde total freundlich und herzlich aufgenommen und nach einem Crossaint und einer heißen Schokolade, hat Julie mich draußen herumgeführt und mir alles gezeigt. Dieser Ort ist so wunderschön!

Ich kann verstehen, dass so viele Menschen das Hotel und die umliegende Natur für ihre Hochzeit aussuchen. Man kann beispielsweise auf einer Bank sitzend den Sonnenuntergang über dem See mit vielen Schwänen ansehen oder durch den „Garten“ laufen, welcher mit so viel Liebe gestaltet wurde. Auf jeden Fall hatte ich die ganze Zeit das Bedürfnis dort alles zu fotografieren.

Abends waren wir mit der verrückten, jedoch sehr verschmusten alten Hundedame der Managerin spazieren und haben anschließend mit den anderen Workawayern (ähnlich Work & Travel) in der Küche das Abendessen gekocht: Spaghetti vegetaria.

Noch besser war aber eigentlich das Dessert, welches von den Hotelgästen übrig gelassen wurde: Die Auswahl bestand beispielsweise aus Schokoladenkuchen, Tiramisu, und Banoffee (sehr lecker!).

Danach saßen wir alle noch stundenlang zusammen, haben uns einfach nur unterhalten und von den verrücktesten Dingen erfahren, die jemals im Hotel geschehen sind.

Es war ein wirklich sehr schöner Abend, vor allem durch die familiäre Atmosphäre und das Gefühl von Zusammengehörigkeit (obwohl ich nur Gast war!).

Noch schöner wurde es dann, als wir uns in das Kaminzimmer gesetzt haben, auf bequeme alte Sofas ringsum das Feuer, und bei einem guten Glas Wein den Tag ausklingen lassen haben.

Eigentlich schlafen die Workawayer alle gemeinsam im Dachgeschoss, jedoch haben Julie und ich extra ein Hotelzimmer für die Übernachtung bekommen, was wirklich sehr freundlich war.


Sonntagabend musste ich mit dem Bus (leider) schon wieder zurück nach Dublin, bzw. in meinen Ort. Jedoch hatten wir vorher noch genug Zeit, um uns Nenagh etwas genauer anzusehen.

Wir sind beispielsweise zum Castle von Nenagh gelaufen und durften uns die Aussicht von oben ansehen, obwohl es an diesem Tag eigentlich geschlossen hatte. Auch hier war ich schon wieder völlig verwirrt von der Freundlichkeit der Iren. Im Castle sollte nämlich in einer halben Stunde eine Veranstaltung stattfinden: eine Literaturvorlesung eines bekannten englischen Schriftstellers mit Musik. Und eigentlich waren alle Karten ausverkauft, aber die nette Frau hat uns angeboten, uns auf die Treppen zu setzen und zuzuhören. Leider hat es uns zeitlich nicht so gut gepasst, also sind wir dann weitergelaufen und haben die restlich verbliebene Zeit noch mit Kaffee und Kuchen verbracht, bevor ich wieder in den Bus eingestiegen bin. Während der Rückfahrt hat der Busfahrer wirklich jede Person mit Hi, Hello, How are you? oder How are you doing? begrüßt :).



So weit sind jetzt erstmal meine Erlebnisse der ersten beiden Wochenenden in Irland zusammengefasst.

Liebe Grüße, Hanna :)


Shankill an einem sonnigen Tag


Mein erstes Guinness


Dun Laoghaire


Dublin Temple Bar

Ashley Park House 1/4 - See

Ashley Park House 2/4 - Garten

Ashley Park House 3/4 - Garten

Ashley Park House 4/4 Kaminzimmer

Cafe in Nenagh mit Julie







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