Foilsithe: 20.08.2018
Es wurde mal wieder Zeit für eine Flucht vor der Kälte. Auf nach Cochabamba. Den Bolivianern zufolge der Ort mit dem perfekten Klima. Deshalb wächst Cocha auch seit Jahren und viele Bolivianer zieht es hierher. Im Kern ca. 600000 Einwohner mit dem Umland wohl schon 2 Millionen. Das merkt man aber gar nicht so sehr. Das Zentrum ist voller schöner Plätze zum verweilen. Viele Palmen, viel Sonne, Grün und Wasser. Und das ganze durchaus gepflegt. Kannte ich so bisher so gar nicht von Bolivien. Als ob es hier ein bisschen Geld gäbe. Tagsüber angenehm heiß und nachts nicht allzu kühl. Für Winter gar nicht so schlecht. Viel mehr gab es hier auch nicht zu sehen. Ein zwei Kirchen und Museen und den Rest der Zeit habe ich mich um meinen Blog gekümmert und mich von den vergangenen Strapazen erholt. Am Wochenende dann auch mal das Nachtleben erkundet. Und das wars dann auch schon.
Cochabamba ist auch der Ausgangspunkt für Touren nach Torotoro, zur Besichtigung des Nationalparks und der Spuren der Dinosaurier. Sonntagmorgen für vier Stunden im den Minibus um die staubige, kurvige Strecke zu überwinden. Torotoro ist ein winziger Ort - nur ca. 10 Mal so groß wie Görike. Und lebt ausschließlich vom Tourismus. Schon am Ortseingang gibt es große Dinofiguren und auch an den meisten Hostel prangen Dinoköpfe. Hier haben sie sich mal richtig ins Zeug gelegt mit der Vermarktung. Was hier sonst in der Regel nie passiert.
Die nächsten zwei Tage ging es also auf Besichtigungstour der Dinos. Es war allerdings nicht so grün wie bei Jurassic Park. Alles eher trocken, heiß, felsig und karg - aber trotzdem schön.
Zum Start ging es erstmal ein Stück raus aus dem Ort und etwas höher. Ein paar Höhlen und der weite Blick über das Tal. Ab und an waren schon ein paar Dinofußabdrücke zu sehen. Als ob sie vor ein paar Tagen durch den frischen Beton gelaufen wären. Die meisten Spuren wurden auch nur zufällig gefunden. Die Erosion ist hier relativ stark. Also mit der Zeit verschwinden einige Spuren. Aber da wo vor 30 Jahren noch Getreide angebaut wurde, sind dafür heute neue Spuren zu sehen.
Am Nachmittag ging es dann in die richtigen unterirdischen Höhlen. Da war es wirklich zappeduster. Ein paar hundert Meter tief sind wir vorgedrungen. Durchaus abenteuerlich und an einigen Stellen musste man sich wirklich durchquetschen. Das hat schon Überwindung gekostet die Gedanken zu verdrängen was man denn machen würde wenn man jetzt stecken bleibt. Mittlerweile hatte ich meine Kamera auch ganz gut im Griff, sodass auch in der Dunkelheit einige brauchbare Aufnahmen entstanden sind.
Am zweiten Tag war dann etwas mehr Wandern angesagt. Aber alles entspannt im Vergleich zu den vergangenen Wochen. Es ging zum Cañon Vergel. Schon auf dem Weg gab es eine Vielzahl von Spuren zu sehen. Also nicht nur vereinzelte Abdrücke. Die Aussicht auf den Cañon war dann auch überragend. Und da mussten wir dann natürlich auch die 300m runter. In der Regenzeit steht das Wasser da unten ein paar Meter hoch, aber wir konnten das kleine Flüsschen gut bewältigen. Unten angekommen gab's zur Belohnung einen erfrischenden Wasserfall und ein nettes Picknick. Dann ging es durch den Cañon wieder rauf, ein paar Höhlen gab es noch zu erkunden und ein weiteres Tal später ging es durch die weiten Landschaften zurück nach Torotoro. Ich bin direkt weiter nach Cochabamba gereist.
Dort habe ich dann versucht meine Kreditkartenproblem mit Hilfe des Deutschen Honorarkonsulats zu lösen. Und am nächsten Tag ging es dann nachts weiter ins angeblich tropische Santa Cruz. Eine weitere Millionenstadt. Das war dann aber ein ziemlicher Flop. Der erste Tag war noch recht freundlich, aber abends hat es dann angefangen zu schütten und es hat 2 Tage ununterbrochen durchgeregnet. Und dadurch war es auch relativ frisch. Da die Leute aus Santa Cruz ihre Häuser bei Regen nur ungern verlassen und es sonst auch nicht allzu viel zu sehen gab, bin ich dann direkt weiter nach Samaipata gefahren (siehe seperater Artikel).
Nach ein paar Tagen war ich dann zuruck in Cochabamba. Eigentlich wollte ich dort nur meine Kreditkarte abholen - aber auch nicht direkt weiterreisen. Da ich in der Stadt schon das Meiste gesehen hatte, habe ich mir dann noch ein paar Orte in der Umgebung angeschaut.
Tiquipaja, ein Vorort von Cocha. Etwas ruhiger und ländlich und dazu noch ein netter Park mit Campingmöglichkeiten. Auf dem Rückweg bin ich dann nach Quillacollo gefahren. Eine recht große Stadt mit eigenen Plazas und Märkten, die direkt an Cocha angrenzt.
Am nächsten Tag ging es dann in die andere Richtung und ein Stück weiter bis nach Tarata. Der Ort scheint die besten Zeiten hinter sich zu haben. Einst Hauptstadt der Provinz mit vielen stattlichen Häusern und gleichzeitig auch Geburtsort gleich zweier Präsidenten. Deren Geburtshäuser wie auch viele der kolonialen Gebäude verfallen aber einfach mit der Zeit. Um Restauration oder Erhalt kümmert sich hier leider niemand. Zufällig gab es hier auch grad eine größere Hochzeit auf dem zentralen Platz um im Ort war auch ein anderes großes Fest zu besuchen. Sodass es doch noch ein bisschen was zu sehen, hören und trinken gab.