Publisearre: 19.11.2019
18.11.2019
Ob ich mich einfach nur anstellte oder es wirklich so schlimm war, weiß ich nicht, aber ich konnten kaum schlafen, weil ich Schmerzen im Bein hatte und keine Position fand, in der ich bequem liegen konnte… Außerdem war es bitterkalt :O Noch kälter als in der Nacht oben auf dem Hügel!
Als man dann aufstehen „konnte“, weil Sonnenaufgang war und Peng und Kong mit Kochen aktiv wurden, war ich ganz froh darum^^ Da wir keine Eier mehr hatten, gab es zum Frühstück Nudeln, die Peng im Dorf gekauft hatte. Leider hatte er die auf dem Grundstück unserer Hütte wachsenden Chilis geerntet und hinzugegeben, sodass mir das ganze zu scharf war :( Aber so freute sich Lennard über die doppelte Portion :D
Zu den Nudeln gab es übrigens trotzdem Reis^^ Den aß ich dann brav auf und probierte auch den Kürbis, in dem Peng Kokosmilch aufgekocht hatte. Es war nicht schlecht aber nicht mein Geschmack :p Jonas fand es aber sehr sehr lecker, sodass es auch hier genug Abnehmer gab ;-)
Als Abschluss gab es dann den „Fang“ vom Vorabend. Den Fisch könne man samt Gräten essen, meinte Peng aber als ich vorsichtig reinbiss, piekste mich eine der Gräten ins Zahnfleisch und ich hatte keine Lust mehr :D Wow, ich merke gerade, ich klinge sehr weinerlich/anstrengend :p Aber bei diesem Frühstück war halt leider nicht das richtige für mich dabei ;-) Ich beschwerte mich natürlich auch nicht sondern genügte mich dann mit einem Stück Frosch – das überraschend lecker schmeckte!!! und einem Cookie <33
Nach dem Frühstück wurde wieder gepackt und es stand unsere letzte Wanderung an. Lennard, der mal als Pfleger gearbeitet hat, machte mir einen kleinen „Druckverband“ mit einer Mullbinde und Salbe und zusammen mit dem Gehstock ließ sich das ganze einigermaßen aushalten. Bergauf war dabei noch leichter als geradeaus oder bergab, aber leider auch anstrengend :D Egal.
Heute war zum ersten mal auch Jonas kräftig am Pumpen, da es die ganze Zeit bergauf ging und so fühlte ich mich ein bisschen weniger schlecht^^ Die Seitwärtspassagen waren auch nicht besser, weil es so gruselig war am Abgrund aber wir tankten ja zum letzten Mal Dschngel-Feeling, also war es auch irgendwie wieder cool ;-) :)
Kurz vor dem Top des Hügels stoppten wir an einem Spot, der einen richtig coolen Ausblick auf die Ebene und die dort liegenden Dörfer bot! Es war nicht so beeindruckend wie die grünen Hügel selbst aber ich fand es trotzdem klasse :)
Oben angekommen war dann unsere letzte Dschngel-Mahlzeit. Es gab den Rest Reis und den Rest Fleisch von Tag 2, was aber super schmeckte und mich vollkommen zufrieden stimmte. Wir verputzten das Fleisch komplett und ließen nur ein bisschen Reis übrig^^
Dort oben befand sich übrigens ein Trio aus Mutter und zwei Teenagern, von denen das Mädchen bei unserer Ankunft schlapp über einem Baumstamm lag. Sie hatte wohl starke Kopfschmerzen und mit Peng als Übersetzer fragte uns die Mutter nach Paracetamol. Das hatte ich leider nicht aber immerhin Ibuprofen 400. Lennard wollte wissen, ob das Mädchen Erfahrung mit Ibu habe – nicht dass sie allergisch sei. Letztendlich bekam er keine richtige Antwort aber das Mädchen nahm die Ibu und jaa. Hoffentlich hat es ihr geholfen :)
Netterweise machte ihr Bruder dann auch noch ein Gruppenfoto von uns fünf, was auch super witzig war, da Lennards Kamera, eine Spiegelreflex, die schon deutlich größer ist als unsere, ihm zunächst nicht geheuer schien. Vielleicht hatte er noch nie eine Kamera in der Hand gehalten und dies war definitiv keine für Anfänger ;-) Mit Lennards Erklärung und Pengs Übersetzung schaffte es der Junge dann aber doch noch, das Foto zu schießen <3
Nach dem Essen sollte uns unsere letzte Etappe „nur noch“ bergab führen. Eigentlich wollten wir oben warten, da zwei andere Tourgruppen von „The Hiker“ in die entgegengesetzte Richtung liefen wie wir und wir die dort oben treffen wollten. Als sie aber nicht ankamen, verlor Peng die Geduld und wir gingen einfach weiter^^
Wir waren gerade ein paar Minuten gelaufen, als uns eine Gruppe mit drei amerikanischen Pärchen mittleren Alters entgegenkam. Sie sahen recht erschöpft aus, was mich ein bisschen verunsicherte, da mir bergab laufen ja ziemlich wehtat aber okay. Runter mussten wir eh^^
Noch ein bisschen später trafen wir dann auch die zweite Gruppe, eine vierköpfige Familie aus den USA. Vater, Mutter, Tochter (14) und Sohn (12). Die Mutter war typisch amerikanisch sehr gesprächig und fragte uns über unsere Reisepläne aus. Als wir erzählten, dass wir eine Weltreise machten, lachte ihr Mann und teilte uns mit, dass sie das gleiche tun.
Ich schaute etwas verwirrt auf die Kinder und meine Vermutung wurde direkt bestätigt. „They are home schooled for this year“. Wow! Ich hatte schon öfter von Familien gehört, die mit Kindern um die Welt reisten aber das waren üblicherweise Kinder im Grundschulalter oder noch jünger.
Die Tochter scheint sehr selbstbewusst und reif zu sein aber der Sohn sah nicht besonders glücklich aus. Jonas vermutete schon, dass er vielleicht seinen PC vermisse aber ja. Es geht uns ja auch nichts an^^ Interessant fand ich es trotzdem – vor allem, weil unsere Routen ähnlich sind.
Die Familie ist von den USA nach Japan, Australien, Singapur, Vietnam, Kambodscha und nun Laos gereist. Dann geht es noch weiter nach Thailand, Indien, Türkei, Deutschland. Wie witzig! Sie reisen also den Anfang unserer Reise „rückwärts“ :D Ein ganz schöner Zufall :)
Nach dem Pläuschchen ging es dann für uns weiter ins Tal. Der Weg war teilweise echt steil und ab und zu stufenartig aber oft auch einfach nur ein Trampelpfad… Man musste sich also gut konzentrieren, damit man sich nicht vertritt^^ Ich rutschte tatsächlich ein paar Mal aus aber dank des Stockes fiel das Aufstehen immerhin leichter :D
Das „Highlight“ war dann ein Stück, wo es tatsächlich 90° hinunter ging. Es waren Stufen eingeschlagen und eine Art (allerdings wackliges) Geländer gebaut. Jonas machte aus Spaß ein paar Geräusche, als hätte er Angst und Kong amüsierte sich darüber und imitierte Jonas‘ Geräusche. Voll witzig :D :D
Auf den steilen Abstieg folgte ein Stück mehr oder weniger „durch“ den Bach, über Steine und matschigen Boden – auch noch einmal nett und das Finale war dann ca. eine halbe Stunde durch die Reisterrassen zu laufen. Hier war es wieder schrecklich heiß aber eben auch auf seine Art hübsch :)
Als wir dann im Dorf ankamen, wartete bereits der Van auf uns, der uns zurück nach Luang Namtha bringen würde. Wir verabschiedeten uns von Kong und fuhren dann mit Peng zurück in die Stadt.
Während der Fahrt schwiegen wir alle, vermutlich, um die Eindrücke zu verarbeiten oder einfach nur weil man müde war^^ Wir waren uns auf jeden Fall einig, dass es eine tolle Erfahrung gewesen war und dass es Lust auf „mehr“ machte <33
In Luang Namtha angekommen gingen Jonas und ich zu unserem Guesthouse, wo wir schon die ersten zwei Nächte geschlafen hatten und bekamen ein viel luxuriöseres Zimmer als beim ersten Mal für ein paar Euro weniger :D Komisch aber wir beschwerten uns nicht^^
Nach einer (warmen!!) Dusche (es gibt hier Solarstrom!!) und ordentlich Schrubben :p kauften wir Kekse und trafen uns dann um 18 Uhr mit Lennard, der im Nachbarhotel untergekommen ist :)
Gemeinsam ging es erst auf den Nachtmarkt fürs Abendessen und anschließend suchten wir eine Bar, die uns Peng auf Anfrage empfohlen hatte. Die Bar zu finden war gar nicht soo leicht. Man ist abseits der Hauptstraße aber mit ein bisschen Fragen und ein bisschen Maps.Me schafften wir es schließlich dorthin ;-)
Die Bar war für einen Montagabend schon nicht schlecht besucht und mit der Zeit wurde es immer voller, bis (fast) alle Tische belegt waren! Wow! Interessant fand ich vor allem den Frauenanteil. Ganz viele Gruppen aus jungen Frauen trafen sich dort und tranken fleißig ihr Beer Lao^^
Außer uns dreien waren nur Einheimische in der Bar und das machte das ganze zu so einem echt coolen Erlebnis. Das „echte“ Laos-Nachtleben zu sehen war schon toll, vor allem wenn man bedenkt, dass es MONTAG war (und draußen alle Mopeds standen, auf denen garantiert auch mit Alkoholpegel nach Hause gefahren wird ;-) ).
Es gab einen DJ, der, wie man auf zwei Leinwänden beobachten konnte, die Songs immer auf YouTube auswählte und abspielte :D :D So etwas hatten wir auch noch nie gesehen ;-) Die Musik war rein laotisch aber bei genauem Hinhören konnte man erkennen, dass es teilweise westliche Hits waren, die wohl einfach auf laotisch gecovert wurden^^
Ach ja. Und wenn man ein Bier bestellt, wird es geöffnet und jeder bekommt ein Glas. Jonas bestellte am Anfang zwei Bier aber anstatt beide zu öffnen, wurde nur eine Flasche geöffnet und eben auf uns drei aufgeteilt^^ Eigentlich gar nicht so dumm das Prinzip! Wenn man nur ein bisschen mittrinken möchte, teilt man sich eben die Flasche ;-)
Wir saßen zwei Stunden oder so mit Lennard in der Bar, bis wir uns dann schließlich auf den Heimweg machten. Für fünf Flaschen Bier (640ml je Flasche) zahlten die Männer umgerechnet 4€ - INSGESAMT! Wow. Günstiger kann man wohl nicht Alkohol trinken :O ^^
Da ich müde war und es kalt war, ging ich nach unserer Rückkehr direkt ins Bett, während Jonas und Lennard noch den Whiskey aus dem Dorf genossen und die Fotos austauschten.
Ein gelungener Abschluss also für diese ganz besondere Erfahrung – im Dschungel von Laos! :)
Morgen wird wieder ein „Pausetag“ bevor es übermorgen dann weiter in die Mitte von Laos geht!