Argitaratu: 16.10.2019
16.10.2019
Die Nacht war lang und… „holprig“ :(
Gestern Abend habe ich den Blog alleine hochgeladen, weil Jonas kaum sitzen konnte und um 20:30 Uhr waren dann schon die Lichter aus.
Es ging Jonas richtig schlecht mit Fieber und ich lag daneben und habe mir ein bisschen Sorgen gemacht. Hat er die Lebensmittelvergiftung vom Trek noch nicht verarbeitet? So etwas zu verschleppen ist ja nie gut :/
Um 1:21 Uhr, nach der x-ten Rückkehr aus dem Badezimmer entschied Jonas schließlich, dass wir morgens zum Arzt gehen. Ich fragte ihn, ob er das aushält oder ob wir direkt los sollen aber Schlafen klappte zumindest ein bisschen :)
Während er ein bisschen döste, schaltete ich das Internethandy an und googlete nach Ärzten in der Umgebung bzw. wie ein Arztbesuch in Indien abläuft etc.
Nach ca. einer halben Stunde versuchte ich selber zu schlafen, war aber unruhig und fühlte immer wieder nach Jonas. Vielleicht war das ein bisschen übertrieben aber er ist ja sonst komplett nicht wehleidig und ihn dann so fertig zu sehen, hieß für mich, dass es vielleicht etwas Ernstes ist…
Irgendwann schlief ich dann selber auch ein, aber nur bis 2:30. Da fingen draußen Tiergeräusche an. Gegen 3:42 Uhr bellte der Welpe, der hier auf dem Hof wohnt, irgendetwas an. Als Erwiderung kam ein lautes, wildes Fauchen. Ich habe keine Ahnung, welches Tier es war (oder wie viele^^). Aber irgendwann winselte unser Welpe und dann hörte man ihn nicht mehr sondern nur noch das Fauchen… Irgendwie im Halbschlaf stand ich auf und schaute aus dem Fenster aber ich konnte nichts entdecken. Gab es hier wilde Großkatzen? :D
Nach einer Weile verstummte das Fauchen aber wenig später hörte man unseren Welpen jaulen und „jammern“. Es klang für mich so, als hätte er vor etwas Angst. Armes Ding :(
Um 7 Uhr wurde ich dann wieder einmal wach und dieses Mal war auch Jonas wach. Ich erzählte ihm von meiner nächtlichen Recherche und dass ich unsere Gastgeber fragen wollte, was die denn empfehlen.
Um 8 Uhr sah ich einen von den beiden draußen auf der Terrasse sitzen und erklärte die Situation. Er erzählte mir, dass wir einfach zum Arzt/Krankenhaus fahren können. Dort tritt man in Vorkasse und dann wird man behandelt. Die Apotheke befindet sich immer direkt mit ihm Gebäude. Das klang einfach! Netterweise würde er uns sogar ein Tuk-Tuk bestellen, das uns zum Krankenhaus fährt, denn die 3km hätte Jonas nicht laufen können :(
Jonas machte sich langsam bereit aber als wir rauskamen, erzählte uns Ajil, dass der Arzt erst um 10 Uhr in der Praxis sei. Okay. Dann also Kommando zurück ;-)
Während Jonas sich noch ein bisschen ausruhte, machte ich schon einmal ein bisschen Wäsche und um kurz vor 10 gingen wir dann zum Tor. Tatsächlich wurde uns dann direkt ein Tuk-Tuk gerufen und dieses brachte uns in das J R Hospital.
Der Tuk-Tuk Fahrer fragte noch, ob er warten solle aber da wir nicht wussten, wie lange das ganze dauert, lehnten wir ab. Wir bezahlten ihn, er fuhr fort und wir gingen in das Gebäude. Nach zwei Schritten wurden wir von einer Inderin begrüßt, die uns mittelte, dass der Arzt nicht da sei. Kommt er denn noch? Nein, er ist „out of state“. Oh! Na klasse -.-
Also hockten wir uns an die Straße (Stehen war zu anstrengend) und suchten das nächste Hospital. Da es hier einige gibt, von denen viele „alternative Methoden“ anbieten (also Ayurveda z.B.), riefen wir sicherheitshalber noch einmal unseren Host an und der nannte uns das Mission Hospital. Es war nur knapp 1km von dem ersten Krankenhaus entfernt aber Laufen war nicht möglich, also nahmen wir für die kurze Strecke ebenfalls ein Tuk-Tuk.
Im Mission Hospital angekommen waren wir zunächst etwas ratlos. Es sieht recht westlich aus, wenn auch etwas älter und auch recht voll… Wir gingen zur „New Registration“ (es gab auch „Registration“ aber das konnte wir ausschließen. Wir waren ja eher neu^^). Dort erzählte Jonas, dass er Fieber und Durchfall hat und der Bearbeiter, der übrigens super freundlich war, führte uns ans andere Ende des Raumes, zum Emergency. Dass hier Notfälle die Ambulanz sind, hatten wir irgendwie nicht gecheckt ;-)
Jonas wurde direkt in einen großen Raum geführt, in dem zwei oder drei Ärzte sitzen und es ein paar Krankenhausbetten und sonstiges medizinisches Equipment gibt. Ich musste zunächst draußen bleiben und mir wurde ein Zettel gereicht, den ich ausfüllen soll. Name, Geburtsdatum, Adresse und Telefonnummer des Patienten wollten sie haben. Anschließend bezahlt man 150 Rupie (knapp 2 €) dafür, dass man (also Jonas) von einem Arzt angeschaut wird.
Nachdem ich bezahlt hatte, durfte ich auch mit in den Behandlungssaal, wo Jonas von dem Arzt zu seinen Beschwerden befragt wurde. Es wurde Fieber gemessen (37,6, also nicht mehr Fieber), in den Hals geschaut und mit dem Stethoskop abgehört. Nach ca. 10min war das ganze vorbei (worüber ich froh war, denn mir wurde langsam schwummerig^^).
Jonas bekam vier verschiedene Medikamente verschrieben, die er 3 Tage lang nehmen soll. Wenn die nicht helfen, sollen wir noch einmal wiederkommen. Dann würden sie Jonas Blut abnehmen und ins Labor schicken.
Während er draußen die Medikamente erst bezahlte und an einem anderen Schalter abholte, setzte ich mich erst einmal auf eine Bank. Krankenhäuser allgemein haben diesen Effekt auf mich und dann noch die Hitze, das fand mein Kreislauf anstrengend. Jonas scherzte schon, wir könnten mich als nächstes untersuchen lassen aber ich wusste ja, dass es nur das Wetter/die Umstände waren. Auf der Tuk-Tuk Fahrt zurück zum Hostel ging es mir wieder top :)
Ganz vorbildlich haben wir übrigens Quittungen für alles bekommen, das wir bezahlt haben (insgesamt etwa 5€). Ich habe das ganze einmal bei unserer Versicherung eingereicht. Klar, der Betrag ist eigentlich lächerlich aber ich möchte gerne wissen, dass das ganze funktioniert. Vielleicht werden wir ja demnächst irgendwo krank oder haben einen Unfall, der deutlich teurer ist und dann wäre es gut zu wissen, dass die Versicherung die Anliegen ohne Beanstandungen bearbeitet :)
Ach ja. Auch ganz witzig ist, dass Jonas die Medikamente ohne Verpackung und ohne Packungsbeilage in kleinen braunen Tütchen erhalten hat. Dort steht der Name des Medikaments und die Tageszeit, zu der man sie einnehmen soll. In den Tüten ist die genaue Anzahl Tabletten für drei Tage.
Das fanden wir ganz interessant und eigentlich ist es auch nicht schlecht. Wenn jemand vielleicht nicht so viel Erfahrung mit Medikamenten hat, ist es gut, wenn die nicht aus Versehen eine zu hohe Dosis nehmen. Oder, sie horten die Medikamente und nehmen sie, obwohl sie abgelaufen sind, wer weiß? So ist die Apotheke auf der sicheren Seite :)
Jetzt ist übrigens 12:45 Uhr mittags und eigentlich ist der Tag für uns bereits gelaufen ;-) Jonas schläft und ich werde mich schon irgendwie beschäftigen, z.B. mit diesem Blogeintrag.
Heute Abend werden wir evtl. etwas essen gehen, aber nur, wenn Jonas das schafft. Wenn man krank ist, muss man sich halt schonen. Vielleicht bekommen wir das ganze so dann schnell wieder in den Griff :)