Oxana
Ja mit Deutschland nicht zu vergleichen, wo wir alle unter Zeitdruck stehen, bzw. die die im Gesundheitswesen tätig sind. Spreche aus der Erfahrung, nur eine Abfertigung und keine Zeit für Patienten Argitaratu: 13.07.2019
In ersten Gesprächen über die Fernheim Kolonie in Paraguay, wurden wir auf die Herausforderungen vorbereitet, die auf uns warten. Die Fremdsprache Spanisch sollte keine davon sein. Im Hospital Filadelfia angekommen, wurden wir zu aller erst gefragt :"sprecht ihr Spanisch?". Als wir verneinten wurden wir verdutzt und teils verständnislos angeguckt. Warum sind wir hier, wenn wir kein Spanisch sprechen? Die Hälfte der Pfleger sind latein-Paraguayer sprechen nur spanisch. Also müssen wir das wohl lernen, um uns zu verständigen.
Wir mögen Herausforderungen, und unsere Praxisanleiter sprechen zum Glück deutsch. Außerdem sind die Stationen auf denen wir arbeiten sehr sporadisch belegt, also genug Zeit um spanisch zu lernen.
Archana hat ihren Traumjob auf der "Indianer Station" gefunden. Hier werden hauptsächlich die Menschen der indigenen Bevölkerung Paraguay interniert. Das ist keinesfalls ein Akt der Ausgrenzung, dies hat viel mehr was mit der Krankenversicherung zu tun, sowie deren persönlicher Vorliebe unter sich zu sein. Krankenversicherung ist ein großes Thema hier. Hier wird nur Behandelt, wenn die Versicherung stimmt oder man genug Geld hat, um die Behandlung zu bezahlen. Also keine pups Aufnahmen, nur wirklich kranke Menschen. Oder eben reiche Menschen, mit wehwehchen. So wie in Sala B und C. Sala B ist die Infektiöse Station (bei Infektiösen Lungenerkrankungen, etc) und Sala C für Operationen.
Die erste Hilfe ersetzt Hausarztpraxis, Sprechstunden von Fachärzten und eine kleine Notaufnahme. Aber im gesamten Hospital gilt: was komplizierter Behandlung bedarf oder sogar instabil ist muss nach Asuncion. 6 Stunden Fahrt in einer kleinen Ambulanz. Dabei gilt Hauptsache ankommen. Oft sterben die Patienten auf dem holprigen Weg. Aber immerhin wurde es versucht.
Die Arbeit auf den Stationen ist sehr herzlich. Hier nimmt man sich Zeit. Für alles und jeden. Tranquilo ist hier das Motto. Es ist immer genug Zeit für ein Gespräch am Patientenbett, für lange Anleitung, für Vokabelnlernen und sowieso für Tereré. Das wünschen wir uns auch für Deutschland!
Von Julia