Argitaratu: 17.05.2017
Ihr Lieben,
nach vielen Tagen der unglaublichen Freude und Euphorie war heute irgendwie ein Tag mit schlechter Stimmung. Der morgen begann eigentlich ganz wundervoll mit 2 guten Tassen Kaffee, einem leckeren Käse-Schinken-Sandwich und netter Unterhaltung mit Richard und den anderen Pilgern.
Nachdem ich den kleinen Blumengruß von Richard :)(versteckt unter meiner Jacke) gefunden hatte machte ich mich also hinkend und sehr sehr langsam allein auf den Weg nach Pamplona, ca. 4 km. Meinem Bein ging es nicht wirklich besser... und was soll ich sagen... der Weg war grauenvoll... mitten durch die Vororte von Pamplona an viel befahrenen Straßen entlang. Als wäre mein Bein nicht schon genug drückte diese Umgebung meine Stimmung noch mehr. Und meine anfängliche Vorfreude auf Pamplona verflog komplett. Am liebsten wäre ich einfach durch die Stadt durch gegangen und weiter wieder in die Natur. Meine Erkenntnis des Tages... ich mag definitiv keine Großstädte... :(
In Pamplona angekommen setzte ich mich erst mal in einen kleinen Park und verdrückte aus Frust meine 2 Sandwiches (á 2 Scheiben) und 2 Tomaten. Es war mittlerweile 10 uhr... und ich ging weiter zur casa Padaborn (geführt von Deutschen) man konnte allerdings erst ab 12 uhr in der Herberge einchecken. Ich sprach kurz mit Hermann (Herbergsvater) über mein Bein. Er schlug mir vor ich solle doch zur Ambulanz gehen und den Rucksack könne ich hier lassen. Nach kurzer Wegbeschreibung machte ich mich also los... und was soll ich euch sagen... Pilgerin Nicole findet zwar alle gelben Pfeile und sonstige Markierungen für den Jakobsweg aber nicht die Ambulanz zu der ich sollte :D
Ich stand vor einem Gebäude was wohl ein Krankenhaus war, zumindest erweckte der Krankenwagen, welcher einen Patienten ablieferte, den Anschein. Aber die nette Spanierin am Empfang gab mir in spanisch zu verstehen du bist Pilger, hier bist du falsch :D und zückte noch einen kleinen Stadtplan hervor auf dem sie den Weg markierte. Nach diesem Misserfolg hatte ich allerdings so gar keine Lust auf Krankenhaus und ging zurück zur Herberge. Mittlerweile war es auch 12 uhr und wir konnten einchecken.
Erstaunlicherweise ging es meinem Bein wieder etwas besser und so fand ich auch wieder gefallen an netten Gesprächen mit meinen Pilgergefährten.
So traf ich lustigerweise Hanni wieder die im Flugzeug neben mir saß und Marlene welche ich gestern unterwegs getroffen hatte.
Mit Marlene aß ich dann noch ein wunderbares Pilgermenü bestehend aus einer Flasche Rotwein, einer Flasche Wasser, Bohnensuppe mit Baguette als Vorspeise, eine Art Hackrolle mit Käse und Kochschinken, Pommes und Paprikasugo als Hauptgericht und zum Nachtisch eine verdammt leckere Creme aus Ei und Vanille. Und das beste... alles für nur 10 Euro :). So hatte ich doch noch einen fabelhaften abend mit sehr netten Gesprächen mit Marlene über gesunde Ernährung, ihre Arbeit im Ministerium für Bildung und Forschung und über Gott und die Welt.
Der Zauber des Camino hatte mich doch wieder eingefangen :)
2. Erkenntnis des Tages, lass dich nicht unterkriegen und erfreue dich an den kleinen Dingen die Dir auf dem Weg widerfahren!
Gute Nacht und buen Camino!
Nicole
PS: Morgen soll es regnen...