Argitaratu: 02.09.2016
Hello again, my friends! Oder wie wir hier in Kanada sagen: “Hallo, meine Freunde!“
Was es mit dieser scheinbaren Verwechslung auf sich hat, dazu später mehr.
Meine erste Woche in Kanada ist nun beinahe rum – Zeit für eine erste Bilanz! Eines haben wir schon am ersten Tag gemerkt: Die Einheimischen sind vorsichtig gesagt VIEL netter, als in Deutschland. Wo man daheim bestenfalls mit einem bösen Blick abgestraft wird, lächelt einen hier jeder, aber wirklich jeder und ich meine jeder an, fragt nach der seelischen Befindlichkeit und erzählt einem gerne mal die eigene Lebensgeschichte.
Erst gestern habe ich mich so nett mit einer Kassiererin unterhalten, dass ich beinahe meinen Geldbeutel hätte liegen lassen. Aber ich bin sicher, sie wäre mir hinterhergerannt, hätte mir meinen Geldbeutel auf einer goldenen Sänfte ausgehändigt und sich bei mir entschuldigt.
Kurzum: Die Leute sind nett!
Am Sonntag wurde es dann Zeit. den ersten Pub auszutesten. Es sei anzumerken, dass Yannic und ich im Grunde Geld von den Betreibern des Oxy Pubs hätten verlangen können, da wir auf dem Unigelände um die 15 Leute mitgeschnackt hatten. Dementsprechend gesellig war der Abend dann auch. Zu trinken gab es das hauseigene Bier, zu essen Chickenwings, OH MEIN GOTT diese Chicken Wings. Untertrieben gesagt waren das ungefähr die besten Chicken Wings, die ich je gegessen habe – Ummantelt von einer göttlichen Barbecue-Sauce.
Montag und Dienstag ging es mir dann (wie im ersten Eintrag erwähnt) schlecht und ich lag fast nur im Bett – Uncool, nachdem ich zuvor gefühlt 2000 Jahre nicht krank war.
Mittwoch ging es mir dann glücklicherweise wieder besser, sodass ich am Donnerstag in die Uni konnte, um dort an diversen Kennlernveranstaltungen teilzunehmen. Bisschen schnacken, neue Facebook-Freunde adden, stuff like that halt.
Und hier kommt mein erster Satz aus diesem Eintrag ins Spiel: Denn gefühlt kommen alle Auslandsstudenten an der VIU (Vancouver Island University) aus Deutschland. Wo man auch hinhört, hört man immer wieder „Scheiße“, „Digga“ und andere gutbürgerliche deutsche Ausdrücke.
Englisch verbessern ist also schon mal gestrichen.
Aber ich will mich nicht beschweren, denn die Uni an sich macht was her. Hab mir direkt eine Jogginghose, einen Hoodie und ein Sweat-Shirt mit dem Uni-Emblem gegönnt. Dass Yannic meinte, ich sehe in der Jogger aus, wie Gzuz, habe ich einfach mal als Kaufargument aufgefasst.
So weit so gut, nächste Woche gehen die Vorlesungen los.
Unsere WG ist nun mit Lara und Constantin ebenfalls komplettiert. Haben gestern Abend eine Runde „Mensch, ärgere dich nicht gespielt“ – Yannic hat zerstört (war natürlich pures Glück).
Am Wochenende wollen wir auf einer Naturschutzinsel wandern gehen. Mal schauen, was das für eine Sause wird. Ich werde euch berichten!
Bis dahin macht’s gut!
Gruß,
euer Felix.
edit: Ok, ich MUSS nochmal auf die Nettigkeit der Kanadier zu sprechen kommen. Gerade hat unser Vermieter an unserer Tür geklingelt und uns zwölf Bier geschenkt.
Und jetzt kommt der Grund für diese Geste: Am Sonntagabend hatten Yannic und ich ein paar Leute hier zu Gast - Womit wir ungewollt die Hausregel gebrochen hatten, dass wir nach elf nicht zu laut sein dürfen... und wir waren etwas zu laut. Unser Vermieter hatte uns dann am Sonntag (völlig entspannt) darauf aufmerksam gemacht... was Yannic und mir total peinlich war.
Das Bier ist nun SEINE Entschuldigung dafür, dass er am Sonntag so "rude" unsere Session unterbrochen hat. Sprich: Er hat sich gerade mit Bier dafür entschuldigt, dass WIR eine Hausregel gebrochen haben.
Unsere Demut kennt gerade keine Grenzen!