Argitaratu: 31.08.2016
Ein herzliches guten Morgen, meine Freunde aus dem Land der Lederhosen und des Sauerkrauts.
Mein erster voller Tag in Nanaimo, Vancouver Island, Kanada liegt nun hinter mir, der zweite steht gerade in den Startlöchern – Zeit für eine erste Bilanz.
Die Straße in der mein Kommilitone Yannic und ich wohnen, könnte amerikanischer nicht aussehen. Ja, amerikanisch!!! Die Fahrbahn, so breit, wie in Deutschland eine dreispurige Autobahn, durchzieht die beschauliche Wohnsiedlung. Die Holzhäuser in deren Einfahrt meist ein wuchtiger Truck steht, sowie der frischgemähte Rasen korrespondieren mit den hinter den Dächern aufragenden Tannen.
Fehlt nur noch, dass morgens der Milchmann seine Runden fährt, der Hund Lessie die Zeitung zum Haus der Johnson-Family trägt, wo Al gerade mit seiner Frau Angie und seinen Kindern Ruby und Steve das Frühstück vertilgt.
Um es kurz zu sagen: Wir wohnen in einem amerikanischen Heimatfilm.
Die Wohnung an sich ist perfekt. Flat Screen, Ledersofas und eine Wohnraumküche. Dazu ein eigenes Doppelbett und zwei Badezimmer. Als wir hier also gestern fröhlich vor uns hin verweilten (gemeinsam mit Robin, einem weiteren Kommilitonen) und das eine oder andere Corona vernichteten, beschlossen wir, dass sich unserer Räumlichkeiten perfekt als Golf-Parcours eignen würden.
Auf zum Ein-Dollar-Laden, wo Yannic und ich schon am Vormittag Profigolfausrüstungen entdeckt hatten. Nicht, dass wir Golfexperten wären, aber die neonpinke Farbe der Schläger, sowie ihre Größe sprachen für sich.
Wieder in der Wohnung ging es direkt los: Abschlag vom Fairway, majestätisch bewegt sich der Ball durch die Luft und kommt schließlich zwischen Küche und Wohnzimmer zu liegen. So weit so gut. Doch je weiter es Richtung Loch ging, desto tückischer wurde das Grün. Der Holzboden in unserer Wohnung war unberechenbar. Sobald der Ball aufkam veränderte er seine Laufrichtung fast sekündlich und kam nicht selten erst in der Zimmerecke zum Erliegen.
Kurzum: Es war quasi unbespielbar.
So endete der Samstag. Und mit ihm mein erster Eintrag – Zumindest fast. Denn jetzt stellt sich dem geneigten Leser natürlich die Frage: Welcher Fisch? Und warum Günther?
Nun, Günther ist schon jetzt das Maskottchen unserer Reise. Ein in allen Farben seiner Pracht schillernder Fisch, der hier in unserer Wohnung liegt (Nein, liebe Tierfreunde, kein echter Fisch). Als wir ihn fanden, entfuhr es Yannic:“ Den werde ich jetzt als Flaschenöffner missbrauchen!“ Doch dann wurde uns klar, Günther IST ein Flaschenöffner.
Mit dieser Erkenntnis verabschiede ich euch in eine hoffentlich geruhsame Nacht.
Felix!
Edit: Ich weiß, der Samstag liegt schon etwas länger zurück. Leider war ich die letzten paar Tage krank und habe den Blog daher erst jetzt erstellt. Der nächste Eintrag wird nicht lange auf sich warten lassen.