Argitaratu: 09.07.2022
Heute heißt es Abschied nehmen von Jasper. Wir wollen früh um 8:00 starten, da die Campingplätze im Columbia Icefield nicht reservierbar sind, sondern wer zuerst kommt malt zuerst. 8:12 rollt unser Camper vom Platz.
Unser erster halt die Sunwapta Falls. Unweit vom Parkplatz stürzen die Wassermassen in eine Schlucht
Fakten: Sunwapta bedeutet in der Stoney Indian Sprache turbulenter Fluss. 1892 entdeckte der Geologe A. P. Coleman den Wasserfall.
Wusstet ihr eigentlich warum die Ureinwohner, hier in Kanada First Nation genannt, Indianer heißen? Als Kolumbus 1492 die neue Weld entdeckte und dachte er währe in Indien, nannte er die Einheimischen Indians. Kanada hat etwa 1 Millionen Ureinwohner (750.000 First Nations, rund 200.000 französisch-indianischer Abstammung (Métis) und knapp 50.000 Inuit (Eskimos-hier vielerorts allerdings ein Schimpfwort). Wie in vielen Ländern lebt der größte Teil der Ureinwohner in „Schutzgebieten“ (Reservaten) und sind in der Sozialhierachie auf der untersten Stufe angesiedelt.
Aber zurück zu unserer Tour.
An der Landschaft auf unserer 100 km Strecke kann man sich nicht satt sehen.
Auch ist der Highway sehr leer - kein Wunder bei der Uhrzeit - ach ne die sind alle hinter uns 😂.
Ein bisschen beunruhigt uns der Zustand der Wälder. Es sind optisch doch recht viele Bäume abgestorben.
Fakten: In der kanadischen Provinz British Columbia zerstört eine Borkenkäferart in großem Stil Bäume. Fachleute sprechen von der vielleicht größten ökologischen Störung der Neuzeit. Neben dem Käfer machen Brände den Wäldern zu schaffen allein in den Jahren 2017 und 2018 verbrannten 1,2 Millionen ha. (*google)
Ausgerechnet das Land (Kanada gesamt) mit dem drittgrößten Waldgebiet auf der Welt hat ein CO2-Problem. Denn seit 15 Jahren produzieren die Bäume des nordamerikanischen Staates mehr Kohlendioxid, als sie speichern. Sterben Bäume ab, verfaulen oder verbrennen, setzen sie das in der Wachstumsphase gespeicherte Kohlendioxid wieder frei. (*Zeitung Krone.at)
Je näher wir dem Columbia icefield kommen je schlechter wird das Wetter.
Sonne und Regen wechseln sich ab, wobei der Regen zeitweise die Oberhand hat. Das nutzt Schahaatz erstmal für ein Schläfchen aus. Bei Regen verpasst man ja auch nix.
Fakten: Das Columbia-Icefield ist ein ausgedehntes Eisfeld in den kanadischen Rocky Mountains im Banff- und im Jasper-Nationalpark. Es ist eine der größten Ansammlungen von Eis südlich des Polarkreises. Seine Fläche beträgt 325 km², die Dicke 100 bis 365 m und die jährliche Schneefallmenge bis zu sieben Meter. Aber auch hier bekommt man den Klimawandel mit.
Nachdem das Wetter aufreisst entscheiden wir uns den Toe of the Athabasca Glacier, einen 2,8 km Rundgang zum Fuß des Gletscher zu machen.
Also rein in die Wanderschuhe und in die dicke Jacke, denn in Reiseführer stand dass es da oben ganz schön windig sein soll. Die Wanderstöcke geschnappt und los gehts. Wir also den steile Weg nach oben, da kommt die Pumpe mal wieder auf Hochtouren, aber egal. Am Wegesrand sind Jahreszahlen zu sehen, die markieren wann der Gletscher wo war. Das macht einen schon nachdenklich.
Was den Puls auch auf Touren bringt, ist wenn man beim Abstieg sieht das irgendwelche Leute um deinen Camper wuseln. (Wir hatten den etwas abseits geparkt, weil wir auf dem Parkplatz keinen Platz hatten). Da kann man ganz schnell werden. Aber alles gut. Kaum waren wir wieder im Auto fing es wieder zu regnen an.