Argitaratu: 11.03.2018
4. bis 7. März: Nach unserem Aufenthalt in einer eher bescheidenen Cabin auf dem Campingplatz in Russel sind Bo und ich froh, für uns in der Auckland-Region eine 'luxuriösere' Bleibe mit mehreren Zimmern und somit Platz, einer Küche, eigenem Bad und einer Waschmaschine (mit einer Laufzeit von mehr als einer halben Stunde) gefunden zu haben. Im dortigem - auf den Fotos bei airbnb sehr modern aussehenden - Appartement mieten wir uns für fünf Tage ein und wollen von dort aus nach Auckland und in die Umgebung Tagesausflüge machen.
Als wir in Albany ankommen staunen wir nicht schlecht. Erstens müssen wir zum Appartement eine sehr steile Straße herunterfahren und fragen uns ernsthaft, ob wir Erstens hier richtig sind und Zweitens, ob wir mit unserem schrottigen Nicht-SUV-Mietauto - mietet nie bei Lucky, denn dort ist nichts lucky - je wieder dort herauskommen. Die Straße führt durch einen Dschungel hinunter und da sie einspurig ist, kann man halt auch nicht mehr umdrehen, egal wie sehr Mann/ Frau inzwischen zweifelt hier richtig zu sein. Am Ziel endlich angekommen erwartet uns eine große Farm und wir sind uns sicher falsch hier zu sein. Sehr idyllisch, mitten in der Natur, aber wir wollten doch eigentlich was modernes (ohne Moskitos).
Die großen Kids flippen direkt aus, als sie die dort frei herumlaufenden Tiere - wohin sollten diese auch abhauen - entdecken. Ein Pony, Ziegen, Schafe, Alpakas, Hühner, Hunde, Hasen und Enten lassen die Kinderherzen höher schlagen. Es stellt sich heraus, dass wir dort richtig sind. Wir Erwachsenen hatten uns definitiv was anderes vorgestellt, sodass unsere Erwartungshaltung stark beansprucht wird. Da Bo so ziemlich auf alles Tierische allergisch ist, was lebt, ist es für ihn nicht gerade eine optimale Location. Das Apartment aber hält, was airbnb versprach. Und so werden wir dort doch sehr glücklich. Die Kids sind im siebten Himmel mit den Tieren. Dürfen sie füttern, bespielen, 'Gassi' führen und verwöhnen. Die Besitzer der Farm sind ganz entspannt - haben selbst vier Kids. Das größte Highlight für die Kids ist das Pony, das derzeit trächtig ist. Fa ist begeistert und meint, wir müssten unbedingt bis zur Geburt hier bleiben. Wie die Schule es nun finden würde, wenn wir - aus dringenden Gründen wie einem trächtigen Pony - die Verlängerung der Schulbefreiung um fünf Monate mehr beantragen würden. Für Bo und mich wurden es sehr entspannte Tage in Albany, da wir an für sich nur ein Baby hatten. Ma und Fa waren ständig unterwegs. Bei den Tieren, beim Suchen von Hühnereiern in den Ställen oder beim Quadfahren mit den Kids der Farm. Ein Baumhaus gab es auch. Eine völlig andere Welt eröffnete sich für unsere Kids. So unbeschwert. Die fünfjährige Tochter des Farmbesitzers chauffierte unsere Kids mit dem Quad über die große Farm. In Deutschland so undenkbar. Und doch Balsam für die kleinen Kinderseelen. Selbst Baby Le reagierte schon mit einem großen Strahlen und Interesse auf die vielen Tiere. Nur einmal ergab sich eine 'brenzlige' Situation, als eine der Ziegen unseren Ma umrennt und bei ihm Tränen fließen. Am Ende ist alles halb so schlimm und er und die Ziege machen weiter, als ob nie etwas passiert wäre. Am letzten Abend machen wir ein Lagerfeuer mit Marshmellows und bestaunen in der Dunkelheit die Glühwürmchen im Dschungel. Die Kinder verabschieden sich nur schweren Herzens von diesem besonderen Ort und der Farmbesitzer verspricht Fabienne ihr Fotos von dem Fohlen zu schicken, wenn es geboren ist. Und ich werde die Augenblicke so schnell nicht vergessen, in der Küche zu spülen und aus dem Fenster über vorbeilaufende Ziegen und Ponys zu schmunzeln...