Karin
Hallo Andy
Ich finde deine Berichte ausgezeichnet.
Weiter so!!!☺
Warte mit großer Spannung auf den nächsten Beitrag. 😊Eldonita: 01.03.2018
Selamat siang (Guten Tag) Liebe/r Teilnehmer-/in! Ich entschuldige mich jetzt schon mal dafür, dass es etwas gedauert hat bis der nächste Bericht online gegangen ist. Am Dienstag vor drei Wochen hatte ich einen kleinen Rollerunfall und war deshalb nicht in der Lage mich groß aus dem Haus zu bewegen um ins Internetcafé zu gehen. Aber jetzt bin ich wieder einigermaßen auf den Beinen, sodass es weitergehen kann. Hier in diesem Klima heilt alles ultra langsam... Wie schon angekündigt werde ich jetzt die Wochen mehr zusammenfassen. Dadurch wird zwar einiges wegfallen aber dafür gibt’s ja auch noch zwischendurch die Specials. So. Und nun starten wir dann mal in die Woche!
Heute und morgen sind hier Feiertage und somit ist keine Schule. Dafür gibt’s aber vormittags einen Kidsclub bei den Bungalows, welchen Lena, Chaline und ich organisieren. Für den ersten Tag haben wir uns überlegt ein wenig Unterricht und mehrere Spiele zu machen. Insgesamt haben wir 26 Kinder von 3-12 Jahren bei uns. Auf diesen rießigen Altersunterschied waren wir natürlich nicht vorbereitet.
Aber wenn mich die Bundeswehr eines gelehrt hat ist es: Leben in der Lage. Nichts ist so beständig wie die Lageänderung!
Es hieß nämlich, dass wir vielleicht 20 Kinder haben im Alter von 9-12. Zum Glück hatte ich mir schon Gedanken drüber gemacht und alternativ Aktivitäten rausgesucht was wir noch machen können. So beginnen wir mit einer schön sportlichen Aktivität um die Kinder etwas auszupowern: Völkerball!
Die Jungs und die älteren Mädels sind vollauf begeistert. Die Jüngeren sind eher etwas schüchtern, finden sich aber auch schnell ins Spiel ein. So spielen sie ungefähr eine halbe Stunde. Danach gehen wir zur überdachten Terrasse und spielen etwas Hangman. Die Kinder sind einfach zu gut. Sobald sie rausbekommen haben um welches Thema es sich handelt, rufen sie die richtigen Antworten sobald wir mit den Strichen für die Anzahl der Buchstaben fertig sind. Somit gehen wir schnell dazu über ein Zahlenbingo zu spielen. Auch hier sind alle mit voller Begeisterung dabei.
Und schon haben wir Pause von einer halben Stunde. Nach der Pause verteilen wir Mandalas und Stifte. Sofort machen sie sich ans Malen dran und auch ich kann nicht widerstehen und schnappe mir eins.
Nach einer halben Stunde kommen dann die Eltern um unsere Schützlinge wieder abzuholen. Der Großteil kommt mit Rollern. Ich bin erstaunt wie viele Personen auf einen Scooter passen. Ein Erwachsener und bis zu vier Kinder! Natürlich alle ohne Helm. In Deutschland undenkbar doch hier Normalität.
Den Nachmittag haben wir frei und ich gönne mir mal einen Tag Auszeit am Pool.
Mittwoch ist dann der erste Tag an dem es in den Kindergarten geht. Ich bin wirklich gespannt wie es wird. Kurz vor Acht fahren wir gemeinsam los. Der Kindergarten ist ungefähr fünf Minuten von den Bungalows entfernt. Als wir ankommen holt mich dann die Wirklichkeit wieder ein. Ich hatte erwartet, dass der Kindergarten etwas größer ist. Es ist ein simples Gebäude mit vier Räumen. Die Räume haben ungefähr 15-18m², was wirklich extrem klein ist für die Menge an Kindern welche im Kindergarten betreut werden. Vor dem Gebäude befinden sich Klettergerüste, Rutschen und ein Sitzkreisel, die definitiv schon bessere Tage gesehen haben. In Deutschland wäre es verboten, dass Kinder dieses Gelände überhaupt betreten dürfen. Hier wird mir wieder bewusst, dass Bali zur dritten Welt gehört. Der Tourismus kaschiert das sehr gut auf der Insel. Hier jedoch sieht man die ungeschönte Wahrheit.
In den vier Klassen sind jeweils 15-35 Kinder. Natasha und ich haben die, wie schon im vorherigen Bericht erwähnt, die Jüngsten. Wir haben 15 Kinder bei uns im Alter von drei bis sieben Jahren.
Als ich die Klasse betrete starren mich viele mit offenem Mund an (Später habe ich erfahren, dass die Kinder mich wegen meinem Bart unheimlich fanden. Balinesen haben nicht so einen Bartwuchs wie Europäer). Nachdem dann etwas Ruhe eingekehrt ist, stellen Natasha und ich uns der Klasse vor. Ich habe die Vermutung, dass viele überhaupt nicht verstehen was wir sagen (ja wir sprechen Englisch). So bitte ich Yogi, einer der coordiantors, das Gesagte noch zu übersetzen.
Natasha und ich haben uns natürlich auch gut vorbereitet und gestern schon Karten mit Zahlen von 1-20, mit Tieren und mit Farben gebastelt. Zudem haben wir Zeichenvorlagen ausgedruckt, mit denen die Kinder dann malen können. Uns so beginnen wir mit dem Bespaßen der Kinder.
Die meisten sind sehr schüchtern. Doch nach ein paar Minuten sind fast alle voll mit dabei. Natasha ist hier voll in ihrem Element. Ihre natürliche Begeisterungsfähigkeit springt auf alle im Raum über. Ich weiß bis heute nicht wie sie das macht. Sie hat einfach eine positive natürliche Art.
Im Handumdrehen ist Pause und die Kinder stürmen das Gelände vor dem Gebäude. Sie tollen auf den heruntergekommenen Gerüsten, Rutschen und Wippen herum und freuen sich des Lebens.
Die Älteren kommen auch zu uns und fragen uns nach unseren Namen, wo wir herkommen oder wie alt wir sind. Es ist herzerwärmend wie wissbegierig und neugierig sie sind.
Nach einer halben Stunde geht’s dann auch wieder rein und wir wiederholen im schnelldurchlauf was wir am Vormittag gemacht haben.
Nach dieser halben Stunde Unterricht geht’s dann auch schon zurück zu den Bungalows. Schnell essen, auf die Schule vorbereiten und darauf warten, dass das Taxi für die Schule kommt.
An der Schule angekommen werden wir auch schon von den Kindern überrannt. Alle wollen uns als Erste begrüßen. Sie fragen uns die üblichen Fragen und sind auch sehr an mir interessiert. Ich vermute mal weil ich für sie eine Kuriosität sein muss. Ein großer, wohlgenährter, weißer Mann mit Vollbart (die Balinesen haben nur einen Kinnbart und einen Schnäuzer) der dann auch noch Kinder unterrichtet.
Für heute habe ich verschiedene Sachen vorbereitet (wie z.B. alle Flashcards aus dem Kindergarten) um zu sehen was die Kinder überhaupt können. Hier in Indonesien bekommen die Kinder ab der vierten Klasse erst Englisch. Natürlich bekomme ich aber die dritte Klasse. Somit nahm ich an, dass sie noch so gut wie kein Englisch können. Da lag ich komplett falsch. Klar. Die können noch nicht richtig Sätze bilden oder mehr als die standard Fragen fragen. Jedoch kennen sie schon viele einzelne Wörter wie z.B. Zahlen, Farben, verschiedene Wetterzustände, usw usw.
Ich bin schwer begeistert. Der Unterricht macht unglaublich Spaß. Für heute habe ich auch ein Bingo vorbereitet. Die Kinder haben so eine Freude bei dem Spiel, dass einem das Herz aufgeht.
Im Fluge geht die erste Stunde vorbei und es ist Pause. Es ist echt schwer die Kinder aus dem Raum rauszubekommen. Die wollen lieber mit mir weiter Hangman spielen, was wir nach dem Bingo angefangen haben. Schlussendlich bekomme ich sie aber hinausgescheucht. In der Pause gesell ich mich zu den anderen Freiwilligen, werde aber schnell von den Kindern abgedrängt weil diese mir noch mehr fragen stellen wollen, welche ich auch gerne beantworte. Nach einer viertel Stunde Kreuzverhör verlasse ich aber das Schulgelände um eine zu Rauchen. Dazu gehe ich die Straße hoch Zum Kindergarten der grade renoviert wird und wo unser Constructionteam (zu dem Zeitpunkt nur Meike) sich aufhält.
Ich dachte da hätte ich kurz Ruhe… Falsch gedacht. Eine große Gruppe der Kinder folgt mir auch hier hin um mich zu beobachten, Fragen zu stellen und die Gerüste und Schaukeln hier zu benutzen. So mache ich mich nach der Zigarette wieder auf den Rückweg. Auch hier umschwärmen mich die Kids und Lachen und Tollen rum. Am Tor der Schule angekommen Fragen sie mich „In?“, was so viel bedeuten soll wie „Können wir endlich mit dem Unterricht weiter machen?“. Ich bejahe und sofort stürmen sie zurück zum Unterrichtsraum und brüllen auf dem Weg „ IIIIIIIIIINNNNNN“.
Diese Begeisterung zu sehen ist einfach nur klasse. Für mich ist es eine Bestätigung das ihnen der Unterricht richtig spaß macht.
Zur Belohnung ,weil alle so gut in der ersten Stunde mitgearbeitet haben, verteile ich für die letzte halbe Stunde Mandalas und Stifte. Mir werden förmlich die Materialien samt Hände weggerissen bis ich wieder Ordnung in den wuseligen Haufen gebracht habe. Im Laufe der Woche bringe ich ihnen aber auch noch bei eine Reihe zu bilden und geordnet die Materialien zu empfangen.
Und so geht der erste Tag in der Schule vorbei. Zum Schluss wollen sich natürlich auch noch alle einzeln von mir verabschieden wofür sie wieder meine Hand greifen und zur Stirn führen. Das zieht sich durch bis ich das Auto erreiche wo die anderen schon auf mich warten.
Die nächsten Tage laufen ähnlich ab wie dieser. Mit einer Ausnahme, dass ich mit dem Kindergarten ab Donnerstag aufhöre. Ich bekomm einfach keinen wirklichen Draht zu den Kindern und Natasha macht einen super Job. Somit habe ich beschlossen mich mehr auf die Schule zu konzentrieren. So habe ich mehr Zeit mich auf den Unterricht vorzubereiten und das bringt denen und mir mehr.
Ab Samstag geht’s mir richtig dreckig. Ich habe Durchfall, Glieder- und Kopfschmerzen, Schwitze wie ein Schwein (ich wusste nicht das ich so Schwitzen kann. Selbst auf Festivals hab ich noch nie so geschwitzt), Übelkeit und mir ist kalt.
Ich erfahre dann, dass dies die Symptome von einem Balibelly (Balibauch) sind. Den kann man bekommen, wenn man localwater (Wasser aus dem Wasserhahn) trinkt oder Nahrung welche man nicht gewöhnt ist vertilgt.
Da wir am Donnerstag im Funkyplace waren und ich da Getränke mit Eiswürfeln konsumierte, sowie das Clemens die selben Symptome hat, gehe ich davon aus, dass es daher kommt.
Die Symptome halten sich mehr oder minder bis Mittwoch. Diese Tage habe ich dann im Bett verbracht. Keine schöne Zeit. Doch hatte dies auch was positives. Seitdem hatte ich keine Probleme mehr mit dem Essen oder Trinken :P. Und ich habe in der Zeit schwer abgenommen da ich kaum etwas gegessen habe außer Wassermelone.
Somit waren die Tage bis Mittwoch auch nicht so ereignisreich. Somit wird der nächste Beitrag auch erst ab Donnerstag starten. Bis dahin Sampai jumpa (Bis bald)!