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Apple pruning in Kalangadoo

Publikováno: 23.09.2018

20.08.-30.09.2018


Am Montag, dem 20.08. startete unser erster Arbeitstag auf der neuen Farm.

Wir haben unsere Routine beibehalten und sind 6:15 Uhr aufgestanden. Danach haben wir in aller Ruhe gefrühstückt und uns ein Lunch-Paket für den Tag gemacht.

In der Scheune gab es außer Arbeitsgeräten, etlichen riesen Kühlschränken und Fahrzeugen noch ein kleines Büro, Toiletten und eine Küche. Die Küche hatten zu unserem Glück einen Heizlüfter, sodass wir es endlich warum hatten. Ansonsten gab es nur eine Mirowelle, einen Toaster, einen Sandwichgrill und einen Wasserkocher. Da ich einen Gaskocher im Auto habe, war das allerdings kein Problem. Geschirr gab es mehr als genug und wir haben direkt all unser Essen im Kühlschrank und auf einem der Tische verstaut. Mehr brauchen wir auch nicht zum Leben. Die Toiletten waren sauber und es gab eine heiße Dusche nur für uns beide. Das war Luxus pur :)

Um 07:15 Uhr haben wir uns alle jeden Morgen in der großen Scheune getroffen, da es um 07:30 Uhr los ging. Das war für mich gut, da ich so nie zu spät kommen konnte :) Wir waren ja quasi schon da.

Wir haben dann Sue und Geoff, unsere Arbeitskollegen für die nächsten Wochen, kennengelernt. Unsere Chefs Jodie und Jenny waren auch dabei, um uns alles zu zeigen. Sie arbeiten beide für die Firma Joyson aus Adelaide. Ein scheinbar riesiger Konzern, der in Südaustralien verbreitet einige Apfelplantagen hat. Jenny und Jodie wohnen hier in Kalangadoo seit ca. 9 Jahren auf dem 20 Hektar großen Grundstück. Neben der Riesen Scheune, in der wir quasi wohnen, steht ihr Haus. Umringt von 2 Pferden, einem Mini-Pony und ein paar Kälbern, die mit der Flasche großgezogen werden. Sie haben neben den Apfelbäumen nämlich auch noch jede Menge Kühe. Zurzeit sind es 5 Bullen, 150 Kühe und 150 Kälber dazu. Alles Black Angus-Rinder, die später in die Wurst kommen oder ein lecker Steak werden =) Klingt fies, ist aber so. Die Australier sind zum Großteil Fleischliebhaber und irgendwo muss es ja her kommen. Ansonsten gibt es auf der Farm nicht wirklich viel mehr. Sie habe noch 3 Katzen, einen Vogel Charlie und 2 Hunde, Pip und Cola, die hier umher rennen. Bei den Nachbarn sieht es ähnlich aus. Entweder Apfelbäume, Kühe oder Schafe. Da hier nichts weiter ist, ist die Telefon- und Internetverbindung dementsprechend schlecht. WLAN haben wir auch nicht zur Verfügung. Den Blog hier zu schreiben gestaltet sich also mal wieder schwierig, aber ansonsten fehlt mir der Kontakt zur Außenwelt nicht so sehr. Ich habe jede Menge Bücher dabei und langweilige mich nicht so schnell. Katharina und ich haben uns hochmotiviert auch gleich am ersten Arbeitstag vorgenommen anschließend eine 30 Tage Fitness-Challenge zu starten. Ehrlich gesagt sind es 3 verschiedene, die wir parallel machen. In der Beziehung ist sie genauso ein Sport-Freak wie ich :)

Unser Arbeitstag hat 8 Stunden, sodass wir inklusive von 2 Pausen um 16:00 Uhr Feierabend haben. Da bleibt viel Zeit noch Sport oder dergleichen zu machen. Eine 40-Stunden-Woche hatte ich in Deutschland auch schon, daher bin ich das gewohnt. In der Regel wird von Montag bis Freitag gearbeitet und das Wochenende ist frei. Die Pausen sind jeden Tag gleich, um 10 Uhr 15 min und um 13 Uhr 30 min. Alles sehr geregelt hier und es wird auch keine Minute zu lange gearbeitet.

Wir waren zu Beginn die einzigen Backpacker und haben 2 Wochen lang nur mit den Australiern hier gearbeitet. Das war super nett mit denen. Wir haben uns auf Anhieb gut verstanden. Mit Jodie haben wir eine Weile gebraucht warm zu werden, da sie gerne ihre fiese Seite raus hängen lässt und einen gerne verarscht. Sobald sie jedoch gemerkt hat, dass wir gute Arbeit leisten, haben wir uns super verstanden. Sue war von Anfang an begeistert, da sie auch gerne viel redet und wir perfekt zusammengepasst haben. Die Arbeit ist sehr eintönig, da man im Grunde immer das gleiche macht. Man bekommt eine kleine und eine große Zange und dann heißt es Äste abschneiden. Und das Tag ein Tag aus! Anfangs hatten wir die ganz jungen Bäume, an denen es nicht viel zu schneiden gab und wo man nicht viel bedenken musste. Nach und nach wurden die Bäume größer und es gab andere Dinge zu beachten. Wir haben Stück für Stück gelernt was wir abschneiden dürfen und müssen. Jodie und Jenny haben uns viel gezeigt und erklärt und ansonsten hatten wir Sue immer um uns herum. Sie hat die ganze Zeit über mitunter zusammen gearbeitet, während Geoff teilweise andere Sachen gemacht hat. Jenny und Jodie kamen jeden Tag dazu, haben aber nur kurz mitgearbeitet und sind dann wieder los, um andere Aufgaben zu erledigen. Jenny hat den ganzen Bürokram gemacht und war da unsere Ansprechpartnerin. Sie hat sich auch direkt am ersten Tag um unsere Arbeitsverträge usw. gekümmert. Wir haben alle nötigen Unterlagen zum Ausfüllen bekommen und waren sehr glücklich, dass alles so strukturiert lief. Sie wollte auch eine Kopie von unseren Reisepässen und dem Visum haben, um sich abzusichern. Es kam wohl schon vor, dass Leute schwarz gearbeitet haben, ohne dass sie es wussten. Unsere 35 AUD Miete pro Woche haben wir ihr alle 14 Tage bar gegeben und damit war sie völlig zufrieden. Jeden Mittwoch gab es Geld, sodass es am Donnerstag schon auf unserem Konto war. Wir wurden stündlich bezahlt und haben 23,66 AUD pro Stunde verdient. Da gehen noch die 15% Steuern von ab, aber man konnte über das Gehalt definitiv nicht meckern. Donnerstag kam Jodie auch jede Woche uns hat uns die Payslips gegeben, auf denen steht wie viele Stunden wird gearbeitet haben und was wir abzüglich der Steuer verdient haben. Im Vergleich zum Job vorher war das organisatorisch ein Traum. Wir hatten also allen Grund jede Woche Bergfest zu feiern. Zum einen, weil es Zahltag war uns zum anderen der Großteil der Woche geschafft war :) Das haben wir ziemlich oft mit Wein begossen.

Nach 2 Wochen auf der Farm hat Jodie uns gefragt, ob wir noch 2 Wochen länger bleiben wollen und so sind aus 4 geplanten Wochen 6 geworden. Die Zeit verflog so unglaublich schnell, dass uns das nicht viel ausgemacht hat und es gab natürlich mehr Geld. Ab der 3. Woche hatten wir auch Gesellschaft von einem Französischen Pärchen, Laura und Matt. Die beiden waren leider nicht sehr gesprächig und daher eher weniger beliebt bei uns allen. Sie haben bei der Arbeit kaum gesprochen und auch sonst die meiste Zeit in ihrem Van verbracht. Eine Australierin aus der Gegend kam auch dazu. Sie war sehr gesprächig und hat uns direkt auf ihre Manschette am Fuß aufmerksam gemacht, die sie seit ihrer Zeit im Gefängnis tragen muss und hofft bald loszuwerden. Fabienne hat sich, ihrer Erzählung nach, vor einem Pub nur selbst verteidigen wollen und hat dabei einem anderen Mädel eine Glasflasche ins Gesicht geschlagen. Die hatte wohl einen sehr tiefen Schnitt auf der Stirn und das hatte zur Folge, dass Fabienne die letzten 4 Monate hinter Gittern verbracht hat. Aufgrund von guter Führung kam sie früher raus, hatte aber strenge Auflagen und dank des Senders am Fuß, wurde jeder Schritt von ihr verfolgt. Am Dienstag kam sie nicht zur Arbeit, tauchte aber am Mittwoch wieder auf. Sie hatte wohl Probleme mit ihrem Auto, da es nicht registriert war. Ab Donnerstag kam sie gar nicht mehr wieder und Jodie hat uns dann erzählt, dass sie zurück im Gefängnis ist. Sie wurde schon am Dienstag von der Polizei aufgegriffen, da das Auto keine Registrierung hat. Das ist auch hier eine Straftat dann mit dem Auto zu fahren. Am Mittwochabend hatte sie im Supermarkt scheinbar eine weitere Auseinandersetzung mit jemandem und hatte somit gegen ihre Bewährungsauflagen verstoßen. Das hieß für sie nochmal 6 Monate im Frauengefängnis in Adelaide. Sue hat uns später erzählt, dass sie über einige Ecken mit ihr verwandt ist. Seine Familie kann man sich eben nicht aussuchen! Ich denke, dass wir Fabienne so schnell nicht wieder sehen werden. Im Grunde war sie ganz nett, aber sie hat scheinbar ein paar falsche Entscheidungen im Leben getroffen. Obwohl die Arbeit eintönig ist, kann nich nicht behaupten, dass es hier langweilig ist. In der gleichen Woche haben wir noch den anderen Mitarbeiter hier kennengelernt. Graham arbeitet schon seit 20 Jahren für das Unternehmen und ist hier das Urgestein. Er und Geoff sind hier fest angestellt, während Sue freie Mitarbeiterin ist wie wir im Grunde auch. Wenn wir nicht arbeiten, werde wir auch nicht bezahlt.

Das gute bei der Arbeit hier ist, dass man beim Beschneiden der Bäume viel Zeit hat sich kennenzulernen. Manche Bäume sind so groß, dass man zu zweit von beiden Seiten arbeiten muss und mit reden kann man sich gut die Zeit vertreiben. Ab und zu hat Jodie uns ein Radio mitgebracht, dass es nicht ganz so eintönig ist. Zwischenzeitlich haben wir auch gedüngt und neue Bäume gepflanzt. Das war ganz nett, da es mal was anderes war. Nach 3 Wochen habe ich angefangen die großen Äste raus zu schneiden und das ist definitiv gutes Armtraining. Nach 2 Tagen taten mir die Hände so unglaublich weh, dass ich schon meine Gabel beim Essen nicht mehr halten konnte :) Danach wurde es aber besser und jetzt sind meine Hände super trainiert. Ich sollte vermutlich wieder klettern gehen mit der Handkraft, Deich jetzt habe =)

Zwischendurch mussten wir auch mit Leitern arbeiten. Das waren Katharina und ich ja gewohnt. Spaß gemacht es trotzdem nicht gerade, aber die Leitern waren zumindest sicherer als die vorher. Zum Glück mussten wir das auch nicht allzu häufig machen. Ich hatte großes Glück, denn ich durfte mit Geoff und Sue Vorarbeiten und die großen Äste raus schneiden, währen die anderen 3 den Rest hinterher geschnitten haben. Mein Job war deutlich anstrengender, daher weiß ich nicht, ob es wirklich so großes Glück war. Aber nach einer gewissen Zeit gewöhnt man sich an alles. Katharina hätte das sicher auch machen können, aber eine von uns musste immer bei den beiden Franzosen bleiben. Wir musste auch immer abwechselnd mit denen arbeiten, da sie sonst einfach zu langsam waren. Die hatten absolut keine Arbeitsmoral und haben hier ihr Leben genossen. Sie haben vorher Pinienbäume gepflanzt und das war genau wie bei uns vorher piece rate. Daher mussten sie dort richtig ackern, um Geld zu verdienen. Hier dachten sie dann wohl, dass sie sich ausruhen können, da es ja stündlich bezahlt wird. Das war auch der Grund warum sie hier einen eher schlechten Stand bei allen hatten. Es nervt einfach mit solchen Leuten zu arbeiten, weil man immer für sie mit arbeiten muss. Aber naja, das muss jeder für sich selbst wissen. Das Karma trifft sie bestimmt irgendwann :)

Wettertechnisch haben wir hier auch alles mitgenommen. Gleich am ersten Arbeitstag hatten wir nur Wind und Regen im Wechsel. Es regnet hier gefühlt jeden 2. Tag, aber zum Glück immer nur kurzzeitig. Wir mussten nur wenige Male (ich glaube 5 Mal) die Arbeit früher beenden und einmal später anfangen, da das Wetter so schlecht war oder es sich nicht mehr gelohnt hat was Neues anzufangen. In der letzten Woche fiel uns aufgrund von Regen ein Tag komplett aus. Es hatte aber auch am Vortag schon angefangen zu regnen und die ganze Nacht durchregnet. Ohne Pause. Es sah nicht so aus als würde es wieder aufhören. Für uns waren solche Tage immer blöd, da wir an den Tagen dann auch weniger Geld verdient haben. Wir wurden ja nur für die Stunden bezahlt, die wir auch tatsächlich gearbeitet haben. Anfangs hieß es mal, dass wir evtl. auch an Samstagen arbeiten, aber nur wenn wir hinter dem Zeitplan hängen. Da war scheinbar gut in der Zeit waren, kam es nie vor. Jodie und Jenny haben im Grunde täglich gearbeitet, aber wir hatten die Wochenende für uns, die Katharina und ich immer zum Erkunden der Gegend genutzt haben. Einen Freitag Nachmittag haben wir den beiden geholfen die Kühe mit Heu zu füttern. Das hat richtig Spaß gemacht. Jodie saß vorne im Auto und ist über die Weiden gefahren, während Jenny, Katharina und ich hinten auf dem Hänger standen und das Heut stückweise auf der Weide verteilt haben. Die Kühe sind in Scharen hinter uns her und haben versucht uns einzuholen. Den Rest vom Heu haben wir den Kälbern, die mit der Flasche aufgezogen werden gegeben. Den Pferden hab ich auch noch was gegeben und danach haben wir das ganze mit Bier begossen.

Am letzten Tag der 5. Arbeitswoche haben wir nochmal mit Jodie gesprochen und gemeinsam vereinbart, dass wir noch eine Woche hinten dran hängen. Somit würden dann 7 Wochen draus. Es blieb dabei natürlich nicht, denn am wirklich letzte Tag in Woche 7 haben beide uns gefragt, ob wir evtl. Montag auch noch arbeiten könnten. Da wir für unsere weitere Reise noch nichts gebucht hatten und nur einen groben Fahrplan haben, haben wir zugestimmt. Abends haben wir uns dann nochmal besprochen und entschieden, dass wir auch eine 8. volle Woche arbeiten können. Das klappt dann zeitlich immer noch alles mit unserer bisherigen Planung. Katharina will nämlich Anfang Dezember Australien verlassen und bis dahin wollen wir oben in Darwin sein. Der Plan war zusätzlich auch noch so ca. 4 Wochen irgendwo im Northern Territory zu arbeiten. Zeittechnisch passt es immer noch, daher habe ich Jodie kurz angeschrieben, ob das eine Option für sie beide wäre. Sie hat mir sofort zurück geschrieben und gesagt, dass sie genug Arbeit haben. Unsere anfänglichen 4 Wochen haben sich damit verdoppelt. 8 Wochen ist jetzt aber auch das Maximum was wir hier bleiben wollen. 2 Monate nur Apfelbäume reicht dann auch wirklich. Auch wenn die letzte Woche gut abwechslungsreich war. In Woche 7 konnten wir das Pruning beenden. Das heißt, dass nun wirklich alle Bäume beschnitten sind. Bis auf die Baumspitzen, aber das könnten wir nicht machen, sondern nur die Festangestellten.

Das Französische Pärchen hatte am Freitag ihren letzten Arbeitstag und somit waren sie 5 Wochen hier. Am Montag darauf ging es für sie Richtung West Australien nach Perth. Für uns hieß es Insektenschutz, vor allem gegen Motten (Isomates), in den Bäumen verteilen. Das war super entspannt, da wir nur mit langen Stäben kleine Plastikringe an die Baumspitzen hängen mussten. Da macht man sich wirklich nicht tot.

Am Dienstag war dann der Tag, an dem wir aufgrund des starken Regens alle nicht arbeiten konnten und Zwangsfrei hatten. Bis auf die beiden Festangestellten konnten wir alle nach Hause gehen, was für Katharina und mich bedeutete in der Küche zu sitzen und Schreibkram zu machen. Ich habe mir die Zeit mit Blog schreiben vertrieben und einen kleinen Spaziergang gemacht, sobald der Regen mal aufhörte, um wenigstens etwas Bewegung zu bekommen. Sue, der wir schon 2 Wochen zuvor ein Abschiedsgeschenk gemacht haben, hat sich richtig gefreut, dass wir noch bleiben. Wir hatten ihr Montag Nachmittag nicht gesagt, dass wir noch länger bleiben und uns schon verabschiedet. Ihr Geburtstag war Ende September und wir wollten ihr einen Kuchen backen. Da wir eine Woche später eh abreisen wollten, passte es auch perfekt als Abschiedsgeschenk. Nur leider war ihr Geburtstag schon am Wochenende zuvor. Wir haben das nur durcheinander gebracht. Somit waren wir eine Woche zu spät für ihren Geburtstag und zwei Wochen zu früh für den Abschied. Aber naja, im Grunde ist es ja auch egal wann wir ihr was geben. Sie hat damit eh nicht gerechnet und sich riesig gefreut. Vor allem über unser traumhaft schönes Bild, wie wir Pommes im Auto essen. Sie hat uns gesagt, dass wir unbedingt Fish and Chips am Strand essen, wenn wir die Great Ocean Road lang fahren. Es war aber zu windig an dem Morgen als wir uns Pommes gekauft haben, also haben wir das Auto nah am Strand geparkt und sie da gegessen :)

Mittwoch hatten wir endlich schönes warmes Wetter. Das haben wir direkt genutzt und Äste gesammelt. Wir mussten in verschiedenen Blöcken durch jede einzelne Reihe laufen und die dicken Äste unter den Bäumen raus holen, damit sich da kein Ungeziefer festsetzen kann. Zu dritt ging es ganz gut. Eine von uns ist mit dem Traktor voraus und die andern beiden sind hinterher gegangen und haben Äste auf den Hänger geworfen. Nach einer Weile würde es echt anstrengend, da sie zum Teil ziemlich groß und schwer waren. Das schlimmste war aber ehrlich gesagt den Hänger zu entladen, da das mit am meisten Zeit gebraucht hat. Mir tat nach dem halben Tag schon der rechte Arm weh, weil ich nachts wohl drauf gelegen hab oder so. Das war etwas nervig, da ich dann alles nur noch Einarmig gesammelt hab. Immerhin konnte ich dadurch die linke Seite etwas trainieren :) Beintraining hatten wir nach 15 km durch die Reihen latschen und mehr als genug.

Donnerstag fing der Tag genau an. Es hieß wieder Äste sammeln, aber zum Glück nicht den ganzen Tag. Wir waren kurz vor der Mittagspause fertig und haben danach ein paar Bäume an den Stellen gepflanzt, wo wir die Woche vorher tote ausgebuddelt hatten. Das war nicht viele. Sue hat das nach dem Mittag allein fertig gemacht und Katharina und ich durften durch jede Reihe der jüngsten Bäume laufen und alle Schilder, die gefühlt an jedem 3. Baum hingen, abmachen. Das war viel Rennerei. Am Ende des Tages hatte ich, laut meinem Fitnessarmband, über 17 km geschafft. Das hab ich auch gespürt. Nach der Arbeit mussten wir uns dann wirklich von Sue verabschieden. Sie hatte Freitag frei, da am Wochenende die Hochzeit einer ihrer Töchter war.

Freitag haben wir die schöne Aufgabe gehabt Schneckengift zu verteilen. Dafür bin ich mit dem Traktor und dem ganzen giftigen Granulat im Hänger auf zum allerletzten Feld und dort sind wir dann zu Fuß durch jede Reihe gelaufen und haben per Hand jeden einzelnen Baum mit dem Granulat bestreut. Der erste Block, in dem wir gestartet sind hatte so um die 120-130 Bäume pro Reihe und mehr als 20 Reihen waren drinnen. Das mal so also Größenordnung. Wir hatten das Radio am Traktor und im Grunde sind wir ganz gut voran gekommen. Wir hatten jeder einen Eimer in der Hand und einen kleinen Becher, um es richtig zu dosieren. Am Hänger mussten wir den Eimer dann immer wieder auffüllen. Der Eimer war ein Waschpulver-Behälter und daher nicht sehr groß, aber voll war er trotzdem schwer, sodass unsere arme schon nach kurzer Zeit immer länger wurden. Kurz vor dem Mittag ist uns das Schneckengift ausgegangen und die Nachbestellung war scheinbar nicht eingetroffen. Ich hab den Traktor nach 1,5 Blöcken also wieder zurück fahren müssen und wir haben uns bis zur Pause damit beschäftigt die restlichen Schilder an den Jungen Bäumen abzumachen. Das war insgesamt nur 2 Blöcke und da wir am Vortag ganz voran gekommen sind, waren wir bis zur Pause durch. Wir haben die Pause 15 min später gemacht, um es fertig zu bekommen. Für uns war das kein Problem, da wir nicht so auf die Zeiten fixiert sind, aber Jodie wollte mit uns Pause machen und hat uns schon gesucht. Sie hatte extra zum Abschied Kuchen, Kekse und Tim Tams mitgebracht. So lässt sich die Mittagspause doch genießen. Tim Tams ist der Schokolade-Snack für die Australier. Sie sind auch super lecker. Kekse mit Schokoüberzug. Kann nur gut sein! Wenn es richtig genießen will, dann beißt mal beide Seiten an und trinkt seinen Kaffee durch das Loch in der Mitte. Hab ich schon so oft hier gehört =) Ich bevorzuge die, die Caramel in der Mitte haben. Nachdem wir uns vollgestopft haben, sind wir zu einem anderen Block und dürfen Unkraut jäten. Sie besprühen es mit der Maschine, aber alles war zu groß ist, muss per Hand raus. Also hatte jede von uns eine Hacke und los ging es. Damit wir nich so weit laufen müssen hat Jodie uns einen der Quads zum Fahren gegeben. Das hat richtig Spaß gemacht. Nach der Arbeit sollte ich mit Jodie kurz runter zum letzten Feld (was ca. 1,5 km entfernt ist) fahren. Ich saß hinten auf ihrem Quad und sie ist gefahren. Sie wollte dort einen Traktor abholen und dadurch konnte ich allein mit ihrem Quad zurück fahren. Da konnte ich richtig Gas geben und hatte super Spaß :) Das war ein geiler Abschluss der Arbeit dort. Die letzte Woche war insgesamt super, da wir so viel verschiednes gemacht haben und keine Bäume mehr beschneiden mussten.

Später am Tag kamen Jodie und Jenny nochmal vorbei und haben sich für unsere Arbeit bedankt. Es war ein gutes Gefühl, dass wir doch bis zum Ende der Saison geblieben sind. So haben wir den Job komplett beenden können und hatten das Gefühl von Abschluss. Man hat auch eine deutliche Veränderung gesehen. Die Bäume haben angefangen zu blühen und dadurch sah alles komplett anders aus als vor 2 Monaten, wo alles noch kahl und rüpelig aussah :)

Wir haben die Zeit auf der Farm wirklich genossen. Wir hatten so viel Spaß mit dem Team dort und haben wirklich viel erlebt und gelernt. Es wäre Raum Glück nicht nur Bäume beschneiden, sondern auch Düngen, Pflanzen, tote Bäume ausgraben und und und. Wir waren am ganzen Prozess beteiligt und das war schön. Die Arbeitsbedingungen war top, da sie sich immer um unser Wohl gesorgt haben. Selbst der Big Boss hat sich vorgestellt und war sehr nett zu uns, obwohl wir nur Saisonarbeiter sind.

Nach 2 Monaten dort hatten wir mehr als genug Geld zum weiter Reisen. Und als obwohl wir schon jedes Wochenende unterwegs waren. Hat sich also in jeder Hinsicht gelohnt!

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