Unser Reisetagebuch
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Stockelsdorf, 22.07.2017

Publikováno: 22.07.2017

Ich bin überzeugt davon, dass alles aus einem bestimmten Grund passiert. Immer wieder sinniere ich darüber, was genau wir wohl aus bestimmten Situationen lernen und mitnehmen sollen für den Rest der Reise, insbesondere für die Zeit in Skandinavien. Ich glaube, Dresden diente einem sanften, bequemen, komfortablen, kostengünstigen Einstieg, raus aus dem Alltag, rein ins Abenteuer. Camping an der Ostsee sollte uns womöglich zunehmend auf das Leben in Nordens „Wildnis“ vorbereiten mit allem, was an klimatischen Unterschieden möglich ist. Wir durften schwitzen, frieren, es war stickig im Zelt von der Sonne, pitsch nass (zumindest von außen) dank des Regens und überall sammelte sich Sand. Ehrlich, die drei Nächte in Prerow überstanden zu haben, stimmt uns zuversichtlich. Viele unserer Ängste bei der Ankunft in an der Ostsee sind ausgelöscht, da wir vom Gegenteil (zB. der Wasserundurchlässigkeit des Zeltes) überzeugt wurden. Ja und zu guter Letzt der Besuch bei Lara und Nele in Stockelsdorf ist gezwungenermaßen geprägt von Geselligkeit und Gastfreundlichkeit. Diese wahrzunehmen erforderte größte Überwindung von Leon von mir. Allein unsere Wäsche hier zu waschen und das Zelt vom Sand zu befreien ... wie unangenehm! Dennoch verbringen wir eine sehr schöne, lustige Zeit hier mit unglaublich freundlichen Menschen. Kurz nach unserer Ankunft fanden wir uns „Arschloch" spielend auf Lara´s Terrasse, jeder eine Flasche unseres Mitbringsels - bayrisches Bier - in der Hand. Vorglühen für die  Travemünder Woche, ein großes Segelfestival in der Lübecker Bucht, das sich nach 17 Uhr in eine große Party- und Fressbudenmeile entwickelt. Gegen 23 Uhr verabschiedeten Leon und ich uns in unser Domizil für diese zwei Nächte (Lara´s Partykeller mit Gästebett), die Harten zogen weiter. Heute Morgen war blutig, Leon´s Blase am kleinen Zeh von vorgestern eiterte. Ein sehr leckeres Frühstück hob die Stimmung gewaltig. - Meine Güte, die kulinarische Reise wird fortgesetzt! Bei Brot und Wassermelone erzählten wir drei Stunden lang von vergangenen Reisen und fassten den Entschluss, tatsächlich mit dem Auto über die Brücken zunächst nach Kopenhagen und anschließend über die Öresundbrücke nach Malmö, Schweden, überzusetzen, wohingegen wir auf dem Rückweg eine Fähre für Euro 65,- von Malmö aus nach Rostock frühbuchen werden, um Zeit und Brückenmaut zu sparen. Außerdem wollen wir uns beim besten Willen die eigene Kabine bei einer Fährenüberfahrt nicht entgehen lassen. Den Rest des Tages verbrachten wir in Lübeck´s Innenstadt inklusive einer Privatführung von Lara und Nele in Sachen sieben Türme, Löcher im Rathaus und Marzipan. Bei Cappuccino und weißer heißer Schokolade versteckten wir uns vor dem strömenden Regen in einem Coffeeshop und spielten - Überraschung - „Arschloch“. Nach einem letzten Lebensmitteleinkauf in Deutschland ging´s wieder zurück zu Lara, wo wir momentan Lasagne zaubern und anschließend unseren Besuch klassisch mit einem Spieleabend ausklingen lassen. Wie gesagt, Lübeck ist gesellig, Lübeck ist gastfreundlich, Lübeck bringt Spaß - und es ist OK das zu genießen. Ich denke, das ist die Lektion aus Lübeck.

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