Mein 2. Tag

… beginnt um 5.45 Uhr.

Es ist noch dunkel und ich koche mir erst einmal heißes Wasser, um wach zu werden.  

Ich streife mir meine Yoga Kleidung über, schnappe meine Yogamatte und begebe mich in die Lobby.

Hier begrüßt mich Chaminda de silva freundlich aber zurückhaltend.

Er wird mich für die nächsten Wochen im Yoga unterrichten.

Er ist Singhalese und hat in Indien eine Yoga Schule besucht.

Hauptberuflich arbeitet er im Büro, verdient sich jedoch mit Yoga nebenbei etwas dazu.

Er trägt eine weiße Hose und eine weiße Tunika aus Leinen und sieht darin sehr weise aus.

Da ich die Erste bin, platziere ich meine Matte in der ersten Reihe, um so den besten Blick auf`Wasser zu bekommen.

Bevor die anderen Teilnehmer kommen, rücken wir gemeinsam die schweren Möbel beiseite.

Chaminda praktiziert Hatha Yoga 🧘‍♀️ 

Der Begriff setzt sich aus den Wörtern „ha„was „Sonne„ bedeutet und „tha„was für „Mond„ steht, zusammen.

Der aus dem Sanskrit stammende Ausdruck „Hatha„ signalisiert soviel wie „kraftvoll, bewusst„.Daraus lässt sich schließen, dass die Übungen unter anderem mit Kraft oder Anstrengung praktiziert werden. Das Besondere daran ist, dass diese Asanas in deinen Körper, Geist und Seele stärken. Dadurch öffnen sich die Chakren und die Energien können wieder frei fließen.

Je intensiver man Hatha Yoga betreibt, desto fokussierter und energiegeladener wird sich dein ganzes Sein gestalten. Du wirst merken, dass du seelisch und körperlich viel ruhiger und ausgeglichener sein wirst.     Viel Geduld und tägliches Praktizieren werden dich jedoch in die Lage versetzen, dein Leben so zu gestalten, wie du es dir vorstellst um am Ende tatsächlich anzukommen.

Die Übungen sind in der Tat kraftvoll, aber es tut gut sich wieder zu spüren.😬

Nach 90 Minuten fühle ich mich wie neu geboren und freue mich auf die Dusche. Danach geht es zum Frühstück.

Es gibt Mukunuwanna Soup bestehend aus Amaranth. Die Suppe bringt die drei Doshas in Balance, kühlt den Körper runter, stärkt die Nerven und ist gut für die Seekraft. 👀

Gibt es von nun an jeden Morgen, vielleicht brauche ich am Ende der Kur keine Lesebrille mehr.😅 

Danach nehme ich nur noch etwas Obst zu mir.🍉🍏🍊Mehr schaffe ich nicht.

Nicht zu vergessen, meine Medizin, die ich vorher und nachher einnehmen muss. Zuerst eine Art Kräutersaft, schmeckt bitter, danach vier grüne Tabletten. Zum Trinken wird warmes Wasser gereicht.

Es ist 8.30 Uhr und ich lasse es mir unten am Wasser gut gehen. Meinen Dosha Tee zur Rechten, mein Buch und iPad zur Linken. Und ab und an, wenn mir danach ist, gehe ich  im Pool schwimmen. 🏊‍♀️

Karen aus England und ebenfalls Alleinreisende, sonnt sich auch. Ansonsten ist kein Mensch hier. Einige Fischerboote sieht man auf dem See. Sie lachen und haben anscheinend Spaß an ihrer Arbeit.

Es ist wirklich ein friedliches Plätzchen und ich bin sehr dankbar, hier sein zu dürfen.🙏🏼

Von Zeit zu Zeit kommt Thamiya vorbei und fragt mich: „Is everything ok, mam?“  „Yes“ antworte ich: I`🐟m doing well“.

So muss sich das Paradies anfühlen.🍀

Claudia&Ralf gesellen sich nach ihrer Behandlung noch etwas zu mir.

Als alte Ost Berliner haben wir natürlich sofort einen Draht zueinander.

Sie bleiben auch drei Wochen, reisen aber bald schon als Aussteiger weiter nach Indonesien. Alles verkauft, Wohnmobil angeschafft und weg sind sie. Da gibt es jede Menge Gesprächsstoff.🚐

Schon um 12.00 Uhr gibt es Lunch.

Es gibt Reis, Fisch und als Gemüse rote Beete, gelbes Bohnencurry, Mukunuwanna und Ladiesfinger.🐟

Rote Beete enthält viel Calzium, Ladiesfinger schützt vor Magengeschwüren, verhindert, dass sich die Heliobakter Bakterien zu stark vermehren und schützt vor Fettleibigkeit und Asthma.

Zum Abschluss wird gesüßter Avocadosaft gereicht.🥑 Alles sehr, sehr lecker.

Es ist jetzt 13.00 Uhr und in einer Stunde begebe ich mich diesmal in die Hände von Ashanthi.

Ich bekomme neben der Kopf-, Ganzkörper- und Fußmassage, eine herbal Inhalation.

Dazu wird ein Topf mit heißem Wasser und Kräutern in ein Fach unter das Kopfende gestellt. In die Öffnung lege ich mein Gesicht und kann so die Dämpfe inhalieren. Ja, ist erst einmal gewöhnungsbedürftig und man kommt natürlich ins Schwitzen.🥵

Deshalb lasse ich mir im Anschluß daran auch ein Bad auf dem Balkon ein. 🛀🏻

Ganz schön mondän, denke ich mir, jetzt fehlt nur noch der Sekt.🥂🍾