Publicat: 20.12.2016
Nachdem wir im Internet einige Stunden verbrachten, hatten wir einige interessante Jobs gefunden. Letztendlich fingen wir einige Tage später in Tabulam auf der Blue Mountain Farm an zu arbeiten. Wir wohnen relativ in der Nähe in einem Hostel/ Campingplatz, für 105$ in der Woche pro Person.
Zur Arbeit benötigen wir etwa 15min, was auch daran liegt, dass man auf der Farm nur 10km/h fahren darf, da man ansonsten eine schöne Staubwolke hinter sich herzieht 🚘🚘
Am ersten Tag ging es morgens um 7 Uhr los, allerdings ist das eher ein Richtwert als eine feste Anfangszeit. Generell kann man hier jeden Tag aufs neue entscheiden, ob man arbeitet oder nicht. Auch die Endzeit ist einem selbst überlassen.
Wir kamen jedenfalls auf die Farm, auf der noch einige Kängerus wie erstarrt im Feld saßen. Die hatten wohl nicht erwartet, dass so früh schon jemand vorbeikommt.
Als wir am Ende der Farm angekommen sind, wurde uns kurz der Unterschied zwischen guter Blaubeere und schlechter Beere erklärt und danach wurde sich der Gürtel mit Eimern umgeschnallt und los gepflückt.
Am ersten Tag haben wir ganze acht Eimer geerntet in 7h. Inzwischen konnten wir uns auf durchschnittlich zehn Eimer in 5h hocharbeiten.
Andere schaffen in der Zeit das doppelte, wie das geht ist uns allerdings noch unklar. Entweder haben die Pflücker acht Arme oder in den Büschen hängen schon vorbereitete Eimer, die sie finden müssen und dann direkt abgeben... Nach dem Pflücken muss man die Blaubeeren kontrollieren, es kann schon mal die ein oder andere schlechte Beere mit in den Eimer fallen - man pflückt schließlich nicht jede Beere einzeln. Nach der Kontrolle bzw. während, werden die Beeren in eine neue Kiste sortiert.
Der Preis wird dann am Ende des Tages berechnet und meistens am nächsten Tag bekannt gegeben. Momentan liegt der Kilopreis bei 4,50 bis 6$ 💸
In einen Eimer passen etwa 2kg, man bekommt pro Eimer somit um die 10$. Manchmal passiert es, dass eine Kiste verloren geht, was ein Glücksfall ist, da man in dem Fall eine Kiste von 2,2kg gutgeschrieben bekommt. Wir hoffen also jeden Tag ein paar Kisten zu verlieren.
Nach der Arbeit wird sich im Aufenthaltsraum/ Küche/ Essensraum erholt - es läuft die ganze Zeit der Fernseher und es gibt eine große Auswahl an Filmen. Abends spielen wir mit den Franzosen gern eine Runde Poker oder eine Partie Schach.. ♜♝oder mehrere.
Gestern haben wir um Geld gespielt, also jeder hat zwei Dollar gesetzt, die der Gewinner am Ende bekommt. Es waren also 10$ im Pott die ich gewonnen hab. Yippie. 🎉
Während unser ersten Woche hier, zog eine Schwedin einen kleinen Vogel auf, der aus dem Nest gefallen ist.
Er wurde mit Mehlwürmern gefüttert, das Fliegen beigebracht und saß fast die ganze Zeit auf ihrer Schulter - wenn er nicht gerade von anderen auf dem Finger getragen und gestreichelt wurde. Einmal hat sie ihn sogar mit zum Arbeiten genommen, was kein Problem war, da er immer zu ihr zurückkam.
Am Ende der Woche war er dann so aufgepeppelt, dass er sich in die Freiheit begeben hat, zumindest ist er nicht mehr gesehen worden..
Gelegentlich muss auch für das leibliche Wohl gesorgt werden, dafür geht es dann in die eine Stunde und 60km entfernte Stadt Casino - The beef capital, wie es auf dem Ortseingangschild heißt. Hier gibt es Aldi, Coles, teure Tankstellen und wenige extrem teure Bottleshops - Alkohol gibt es nur ganz selten im normalen Supermarkt und wenn, dann meistens in einer abgesonderten Abteilung ("Liquorland" im Coles zum Beispiel, nicht jeder Coles beinhaltet ein Liquorland).
Ein weiteres Highlight unseres Aufenthaltes hier, war eine Schlange auf dem Campingplatz 🐍🐍 Die versteckte sich beim Müll am Rande des Geländes, manche Backpacker lassen ihre Zelte zurück (aus welchem Grund auch immer) und Brenton, der "Herbergsvater", muss diese dann wegräumen. Jedenfalls kam ich gerade von unserem Stellplatz als er fragte, ob ich Angst vor Schlangen habe und zeigte mir eine Schlange, die sich auf den Weg zum Nachbargrundstück machte. Er meinte, dass es eine Brown Snake war, die häufigste Giftschlange in Australien.
Unser holländischer Mitarbeiter Rudi - riesig, blond, bärtig und blauäugig - meinte allerdings (obwohl er die Schlange nicht gesehen hat und nur meine Beschreibung hörte), dass das bestimmt keine Brown Snake war.
Über das Wochenende haben wir frei, das letzte vor Weihnachten. Wir überlegten nach Byron Bay zu fahren, was ca 120km entfernt liegt, um da baden zu gehen, aber man hat immer genügend zu tun und nach acht Tagen Arbeit, darf man auch mal faulenzen.
Also fahren wir einkaufen, räumen das Auto auf und werden Handy spielen und lesen.