Publicat: 22.12.2019
Es schüttet wie verrückt heute Nacht. Der Regen prasselt nur so aufs Dach. Ich habe schon Visionen, dass wir hier nicht mehr wegkommen, weil die Straßen unpassierbar sind. Der Regen ist so laut, dass ich die Hähne kaum krähen höre. Umso besser.
Um 7 Uhr frühstücken wir und wie immer hier im Ort, ist es sehr lecker. Es gibt Tomaten, Gurke, Ananas, den obligatorischen Reis mit Bohnen, Eier und eine Teigtasche mit Huhn. Glücklicherweise ist in jedem Haus eine von uns, die Spanisch spricht. Tatiana im anderen Haus und ich in diesem Haus. Die Familie hier empfängt seit 15 Jahren Gäste und zwar zwei- bis dreimal pro Woche in der Hochsaison und ein- bis zweimal in der Nebensaison. Die Familien wechseln sich mit der Zubereitung des Essens ab.
Wir erfahren, dass es hier einen tollen Wasserfall gibt, den wir leider nicht gesehen haben (40 Minuten zu Fuß einfach im Wald). Es gibt auch Kindergruppen, die Folklore tanzen. Zudem gibt es extra eine Ranch zum Schlafen und Essen von Gruppen. Es waren auch schon mal bis zu 60 Leute da.
Die gute Seele dieses Hauses teilt uns mit, dass es im Ort keinen Alkohol gibt. Wenn Besucher Alkohol trinken möchten, dann müssen sie diesen selbst mitbringen.
Ein paar Frauen im Ort stellen auch Seifen her. Sie sehen sehr schön aus. Ich kaufe zwei. 5 US$/Seife.
Elena, unsere Gastgeberin erzählt uns, dass ihr Enkel, der bei ihr wohnt (die Mutter lebt in San José und kommt alle zwei Wochen) schon die Tage bis Weihnachten zählt. Ich erkläre ihr die Tradition mit unsern Weihnachts-Schokoladenkalendern. Teile ihr aber auch mit, dass man diese auch selbst basteln und mit kleinen Geschenken bestücken kann. Sie ist begeistert von der Idee und wir suchen Fotos im Internet. Sie will für nächstes Jahr auch einen solchen Kalender basteln.
Um 8 Uhr fahren wir dann im Regen los und kommen nach einem längeren Stau wegen Bauarbeiten in San José an. Es regnet nicht mehr!
Nun ist es Zeit Abschied zu nehmen. Wir gehen nun wieder alle getrennte Wege. Es war eine sehr angenehme Truppe, aber am besten war Esteban. Er verdient ein riesengroßes Lob. Immer freundlich und hilfsbereit, kompetent, gewissenhaft, witzig und zudem sehr sportlich. Er hat uns hilfreiche Tipps für Mountainbiken auf technisch anspruchsvollen Terrain gegeben und war immer auf unsere Sicherheit bedacht.
Ich fahre mit drei Mädels aus der Gruppe, die auch in die Innenstadt müssen, zu meinem Hotel. Wieder Hotel Casa Leon.
Ich bekomme ein anderes Zimmer als letztes mal, aber auch sehr schön. Ich breite erst einmal meine Klamotten und Schuhe aus. Alles ist feucht vom Klima im Regenwald, bzw. nass vom Radfahren im Regen.
Das Schöne ist, dass ich drei Tage hier bleibe und nicht jeden Morgen meinen Koffer packen muss.
Da es noch nicht so spät ist, gehe ich noch ins Nationalmuseum. Es ist ein sehr schönes Museum über die Geschichte Costa Ricas, sehr modern, schön gemacht und aufschlußreich.
Im Anschluss gehe ich in „meine“ Pizzaria, hole mir was beim Bäcker und beim Obsthändler auf der Straße und begebe mich zurück ins Hotel.