Publicat: 06.06.2021
Kanutour
Vom 03. bis 05. Mai sind wir mit der Hälfte unseres Kurses, also zu zwölft, auf einer Kanu- und Bikingtour. Am Montagmorgen des 03. Mai laufen wir zunächst mit gepackten wasserdichten Taschen an die Uni-Garage und verladen dort mit Thomas, der uns bei diesem Trip begleiten wird, sowohl die Kanus als auch die Neoprenanzüge, Neoprenschuhe, Rettungswesten und Paddel in seinen Transporter. Anschließend bringt uns ein Reisebus nach Bygland, wo wir Thomas mit den Kanus wiedertreffen. Zunächst lernen wir die grundlegenden Paddeltechniken an Land. Dann geht es auch schon in die Kanus und wir üben die Paddelschläge ca. eine Stunde lang. Nachdem wir uns etwas an die Kanus gewöhnt haben, gehen wir zurück an Land, machen eine kurze Mittagspause und beladen die Kanus mit unserem Equipment. Mit den beladenen Kanus brechen wir dann auf und paddeln den Byglandsfjord entlang. Ziel heute ist die Insel Storøyi, auf der wir übernachten wollen. Das Wetter ist gut, es ist relativ warm und die Sonne scheint, weshalb das Paddeln umso mehr Spaß macht. Wir machen unterwegs eine Pause an Land und eine weitere auf dem Wasser. Am späten Nachmittag erreichen wir die Insel und ziehen unsere Kanus an Land.
Wir entladen die Kanus und suchen uns einen Platz auf der Insel zum Zelt aufschlagen. Mit Nico und Antje baue ich zusammen ein Zelt auf. Da für morgen sehr schlechtes Wetter angesagt ist und es bereits in der Nacht beginnen soll, zu regnen, sind wir sorgfältig beim Zeltaufbau und achten darauf, dass es gut gespannt ist, sodass sich nirgends Wasser sammeln kann. Wir spannen sogar sicherheitshalber noch ein Tarp über unser Zelt. Anschließend suchen wir gemeinsam mit all den anderen nach einem schönen Plätzchen, um ein Feuer zu machen. Auf Felsen über dem Wasser werden wir fündig. Wir sitzen gemeinsam am Feuer und kochen. Als es dunkel wird, gehen wir schlafen.
Regen, Regen, Regen
Die Nacht war erholsam und angenehm warm. Bereits am frühen Morgen, gegen 5 Uhr, fängt es aber an, stark zu regnen. Laut der Wettervorhersage soll es auch heute nicht mehr aufhören. Wir wachen um 8 Uhr auf, frühstücken im Zelt und packen dann schnell alles zusammen. Um 10 Uhr finden wir uns alle am Strand bei den Kanus ein und paddeln los. Unser heutiges Ziel ist Syrtveit bei Evje, wo wir heute übernachten werden. Schon nach kurzer Zeit Paddeln im strömenden Regen, wird es arschkalt. Trotz wasser- und winddichten Klamotten, bin ich klatschnass. Ich habe leider in den letzten Monaten schon mehrmals feststellen müssen, dass Regenjacken und Regenhosen stundenlangem Regen nicht trotzen können, egal wie hoch deren Wassersäule ist. Klatschnass und frierend paddeln wir alle tapfer weiter. Besonders die Hände und Füße tun vor Kälte weh. Nach dreieinhalb Stunden kommen wir in Syrtveit bei Evje an. Wir ziehen die Kanus an Land und laden sie wieder auf den Transporter. Dann laufen wir zu Fuß ca. 2 km die Straße entlang bis wir das TrollAktiv Zentrum erreichen. Hier haben wir ja im Februar schon übernachtet, als wir unseren Basis-Kurs im Cross-Country Skifahren hatten. Dieses mal sollten wir eigentlich nicht in den Gebäuden, sondern draußen in den Tipis schlafen. Aber da es in Strömen regnet, bekommen wir eine kleine Hütte zum Schlafen und sogar eine Dusche angeboten. Wir pellen uns aus den klitschnassen Klamotten und hängen sie in einen Trockenraum. Anschließend schlüpfe ich unter die Dusche, muss aber leider feststellen, dass das Warmwasser nicht funktioniert. Das Wasser ist eiskalt. Da ich so schon friere, hat sich das mit der Dusche dann schneller erledigt als gedacht. Also werden nur trockene Klamotten angezogen. Wir verbringen den Rest des Tages in einem warmen Aufenthaltsraum im Hauptgebäude des TrollAktiv Zentrums. Dort kochen wir erst einmal Tee und Kakao und ruhen uns aus. Manche lesen, spielen Gesellschaftsspiele oder liegen einfach nur auf der Couch. Auch wenn der Tag anders verlief als gehofft, genießen wir gerade alle den super gemütlichen Nachmittag im Warmen während es draußen in Strömen weiterregnet. Am Abend kochen wir gemeinsam. Dann müssen wir noch eine Entscheidung über den nächsten Tag treffen, denn eigentlich war der Plan, morgen mit Fahrrädern zu einem Kletterfelsen zu fahren, dort zu klettern und das Abseilen zu lernen, draußen zu übernachten und am nächsten Tag mit den Fahrrädern weiter nach Kristiansand zurück zu fahren. Da der Felsen aber nun morgen von dem ganzen Regen nass sein wird, entscheiden wir uns dazu, morgen bereits die gesamte Strecke von Evje nach Kristiansand (85 km) zu fahren und den Klettertag ausfallen zu lassen. Dieser wird erst einmal bis auf Weiteres verschoben.
Fahrradtour
Der Regen hat gottseidank aufgehört und es soll auch für den Rest des Tages trocken bleiben. Um 10 Uhr treffen wir uns an der Fahrradgarage des TrollAktivs, suchen uns passende Räder aus und machen diese startklar. Um 11 Uhr fahren wir los. Der Weg ist relativ flach und es läuft wortwörtlich. Mich strengt das Fahrradfahren gefühlt null an - auch nach einigen Stunden nicht. Nico und ich müssen ab und zu sogar eher auf die Bremse drücken, um die anderen nicht zu verlieren. Diese Fahrradtour fühlt sich für mich so viel einfacher und unanstrengender an als die Etappen zum Südkap. Nach 85 km, aber immer noch topfit, komme ich in Kristiansand an. Wir werden von ein paar Leuten aus unserem Kurs mit Kakao, Musik und einem "Welcome Back"-Schild empfangen.
Und nun der Ernst des Lebens!?
Es ist Mittwoch, der 05. Mai, als wir von unserem Kanu-/Bikingtrip wieder kommen. Kommende Woche Dienstag, am 11. Mai, steht unsere mündliche, theoretische Prüfung an. Also ist jetzt erst einmal für ein paar Tage Lernen angesagt. Was sonst noch so in den nächsten Tagen passiert, erfahrt Ihr im nächsten Blogbeitrag!
Bis dahin, Sara