#23 Weihnachtsmarkt im Hafen von Marseille Mitte November

20. November 2021: Marseille

F. Wie auch in den letzten Tagen war für heute 9 Stunden Sonne und knapp unter 20 Grad angesagt. Es ist zwar morgens noch etwas frischer, sodass wir im Zug nach Marseille noch eine Jacke anhatten, aber kaum waren wir im alten Hafen von Marseille angekommen, hatten wir nur noch unsere T-shirts an. Ja, du hast richtig gelesen, wir sind Zug gefahren. Da die Parksituation in Marseille mal wieder absolut ungeeignet für Camper ist, haben wir von L’Estaque aus den Zug nach Marseille genommen.

Im alten Hafen von Marseille liegen Segelboote dicht an dicht und die vielen Segelmasten tänzeln leicht im Wasser. An der Kaimauer wird gerade der frische Fang des Tages ausgenommen und verkauft und es riecht stark nach Fisch, wenn man auf den Eingang des Weihnachtsmarktes zuläuft. Ja, auch hier hast du richtig gelesen, Marseille hat seit Mitte November einen recht großen Weihnachtsmarkt im Hafen. Die zwei sehr langen Reihen mit Verkaufsbuden sind mit einem Bauzaun eingezäunt und es gibt eine Einlasskontrolle. Wie in allen öffentlichen Veranstaltungen und Einrichtungen in Frankreich wird der Impfausweis oder der Testnachweis kontrolliert. Ich habe es dennoch nicht auf das Gelände des Weihnachtsmarkts geschafft, da hier neben der üblichen Corona-Kontrolle auch ein großer Security-Check stattfindet. Nach Metalldetektor und Taschenkontrolle ist das Ergebnis, dass meine Wasserflasche aus Glas nicht den Sicherheitsstandards entspricht. Ich habe also wieder auf der Stelle kehrt gemacht und Jenny hat noch schnell ein Foto vom Innern des Weihnachtsmarkts gemacht.

Wir sind dann vom alten Hafen vorbei an den beiden alten Schutzburgen am Hafeneingang in die Altstadt von Marseille gelaufen. Hier sind die Gassen sehr eng und an vielen Wänden sind teilweise sehr gute Graffiti zu sehen. Das Leben ist komplett ruhig im Vergleich zu dem hektischen Stadtzentrum, da hier natürlich fast keine Autos fahren. Eine Mutter stellte sogar den Essenstisch in die Sonne auf die kleine Straße, als wir ihr Haus passierten, und rief in den ersten Stock irgendetwas auf französisch. Wahrscheinlich, dass der Rest der Familie zu Tisch kommen kann.

In der Altstadt befindet sich auch ein ehemaliges Armenkrankenhaus, dass in den letzten Jahren sehr aufwendig restauriert wurde und nun von unserem Reiseführer als das schönste Gebäude der Stadt bezeichnet wurde. Naja, hübsch ist es schon, aber das schönste ist es sicherlich nicht. Um dieses Gebäude zu betreten war auch wieder ein großer Security-Check notwendig und dieses Mal bin ich reingekommen, da der Security-Mitarbeiter meine Glasflasche unter den vielen Pullovern und Jacken nicht gefunden hatte.

Unser Mittagessen sollte eigentlich ein Galette werden, aber die Pizza im Viertel Noailles war einfach zu verlockend. In diesem Viertel sind zahlreiche kleine Läden unterschiedlichster Art angesiedelt, die ihre Auslade weit in die Straße ragen lassen. Dadurch verengt sich die Straße so sehr, dass ich vom Weiten dachte, dass dort ein Markt sein musste, da das Gewusel von Menschen so dicht war, dass kein Mindestabstand mehr möglich war. Hier ist natürlich kein Impfausweis nötig. Wir haben einfach einen Bogen um die menschenüberfüllten Gassen gemacht und sind stattdessen zur Notre-Dame de la Garde gelaufen.

Dies ist eine wunderschöne Kirche auf einer 161 Meter hohen Anhöhe. Von hier kann man die ganze Stadt überblicken und es ist ein absoluter Hotspot für Touristen. Die ganzen Reisebusse der vielen Kreuzfahrtschiffe, die im großen Hafen von Marseille lagen, stauten sich vor dem Treppenaufgang zu Kirche.

Tag 35 – Gesamttour 2.911 km

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