6 Wochen Neuseeland
6 Wochen Neuseeland
vakantio.de/neuseeland_janinajoerg

Great Walk: Routeburn Walk - Tag 32 bis 34

Publicat: 01.04.2018

Unsere nächste und leider auch letzte Wanderung sollte uns durch den Fiordland National Park im Südwesten der Südinsel führen, dem größten Nationalpark Neuseelands und Weltnaturerbe. Wir starteten von Te Anau aus, eine Stadt mit etwa 2000 Einwohnern und doppelt so vielen Ferienbetten, die das Zentrum der groß(artig)en Wanderungen im Fiordland ist: Der Kepler, Milford und Routeburn Walk können von dort aus gestartet werden.

Als wir in Te Anau ankamen, war das Wetter gut und die Vorhersage bestätigte dies auch für die folgenden 2 Tage! Somit hatten wir perfekte Voraussetzungen für unseren letzten Great Walk, die Routeburn Wanderung. Dieser Track zeichnet sich durch seinen alpinen Charakter aus und zählt laut dem Lonely Planet zu einem der 10 besten Tracks der Welt. Es ging los von "The Divide", auf etwa 500 Meter gelegen und etwa 1h von Te Anau entfernt, Startzeit 13:30h. Hingekommen waren wir mit dem Transfer von Tracknet vom DOC-Center in Te Anau. 

Von Beginn an ging es berghoch! Zum Glück hatten uns die bereits absolvierten Wanderungen und Radtouren gestärkt. Den alpinen Charakter merkten wir auch am Sinken der Temperatur und der Windstärke. Gut, dass wir uns etwas dicker eingepackt hatten! Nach 45 Minuten kamen wir an die erste Abzweigung, links ging es zur Howden Hütte und rechts zur Gipfelbesteigung "Key summit", welche übrigens eine ganze Menge "Tagestouristen" angegangen waren; es war durchaus frequenter Betrieb auf dem Weg. Außerdem grüßten diese auch nicht sehr oft, im Gegensatz zu den Mehrtageswanderern, die hin und wieder zu einem kurzen Plausch anhielten. An der Howden Hütte badeten einige Jugendliche im nahe gelegenen Bergsee, uns fröstelte etwas der Gedanke, nun ins Wasser springen zu müssen :))) Nach dem Passieren der Hütte lagen noch knapp 3 Stunden Wanderung zur Hütte an dem Mackenzie See vor uns, unserer ersten Übernachtungsstätte. Der Weg blieb weiter grob steinig, zum Teil war es nass und matschig, Bäche mussten überquert werden. Durch die dichte Bewaldung konnten wir vereinzelt ins Tal blicken und auf der gegenüberliegenden Seite die 2000m-Berge bewundern, auch wenn es durchaus bewölkt war. Und der Weg wurde anspruchsvoller! Zuerst dachten wir, dass die Wanderstöcke ein gutes Feature auf dem Weg waren, doch die Strecke zum Mackenzie See lehrte uns: Richtige Kletterstöcke, ausgelegt für Gewichtsbelastungen, die nicht gleich um einen halben Meter kürzer werden, wären vorteilhaft gewesen :))) Dennoch oder vielleicht gerade wegen der anspruchsvollen Strecke hatten wir Spaß und Freude! Nach einiger Zeit kamen wir an einem Wasserfall (Earland falls) mit 174m Fallhöhe an, sehr beeindruckend. Wir schauten kurz um die Ecke und wurden ganz nass :-)) Daher entschlossen wir uns, nicht den normalen Weg zu gehen, sondern die Umleitung für überflutete Wege. Diese wundervolle Umleitung hatte es in sich: Klettern war angesagt! Nach insgesamt 4 Stunden waren wir am bezaubernden Lake Mackenzie; zuerst passierten wir die Deluxe Unterkünfte für geführte Touren, dann die reguläre Hütte für unabhängige Wandersleute und dann nach 10 Minuten Fußweg die Zeltplätze. Besonderes zu erwähnen: Top: Der Bergsee am Zeltplatz war toll. Flop: Wir hatten Mausbesuch während der Nacht. Sie hatte ganz schön Jörg's Rucksack (mit der Verpflegung) angeknabbert... Zum Glück hatte sie es nicht geschafft ins Innere zu kommen, obwohl die Rucksacköffnung nicht 100% zu war.

Los geht‘s!!
Janina auf dem Weg zum Lake Mackenzie
Ab und zu schlechte Sicht am 1. Tag
Grüne und violette Steine pflasterten den Weg
Wasserfälle am 1. Tag
Mackenzie See
Jörg im Wald
Gutes Versteck


Am nächsten Morgen waren direkt zu Beginn gut 300 Höhenmeter zu absolvieren. Als wir oben ankamen, hatten wir einen sagenhaften Ausblick über das Tal und die anderen Berge. Dafür hatte sich die Wanderung bereits gelohnt!! Relativ sonniges Wetter bzw. keine Wolken hingen bei uns am Berg fest :))) Enge Wege gingen wir entlang und oberhalb der Baumwachstumslinie (etwa 1200m) ließen wir uns von den tollen Aussichten berieseln. Pause machten wir an dem höchsten Punkt, der Harris Saddle Hütte, 1255m. Unterwegs überholte uns ein Jogger, der wohl den gesamten Routeburn-Weg in einem Tag gelaufen war. Zur Info, die wir erst nachher gefunden hatten: Es gibt alljährlich einen Wettlauf über den Track: Der Rekord für die 32 km liegt bei knapp 3 Stunden... Etwas demotivierend, wann man bedenkt, dass wir insgesamt 12 Stunden gebraucht hatten für den Routeburn Walk. Nach dem Harris Saddle ging es an dem schönen See (Lake Harris) entlang, bergab! Dort trafen wir überraschenderweise auf das Paar aus New York, das wir auch an der Torea Bay getroffen hatten, als wir auf das Boottaxi gewartet hatten (Queen Charlotte Track). Wir plauderten etwas und waren über diesen Zufall erstaunt!! Nach kurzer Zeit kamen wir an der Routeburn Falls Hütte an, die an sehenswerten kleineren Wasserfällen lag. Wir füllten unsere Wasserreserven auf und wanderten noch eine Stunde weiter zu der Routeburn Flats Campsite. Die Aussicht dort war überwältigend. Die Zeltplätze waren direkt an einem kleinen Bach gelegen, im Hintergrund türmten sich Berge auf und die Sonnenuntergangsstimmung war romantisch :))

Beeindruckende Aussicht
Janina vor sagenhafter Kulisse
und Jörg
Wanderweg voraus
Baumgrenze
Weg gen blauer Himmel
Aussicht genießen
Steinformation nach der Harris Saddle
Blick ins Tal, nach Harris Saddle Hütte
Letzter Zeltplatz
Wir an der Routeburn Flats Campsite


Am 30.3., dem 34. Tag unserer Neuseelandreise, machten wir uns bereits um kurz vor 8 Uhr morgens auf den Weg zur Routeburn Shelter, denn wir sollten bereits um 10 Uhr abgeholt werden. Nach etwas mehr als 1 1/2 Stunden waren wir dort, unterwegs genossen wir die Waldstimmung und freuten uns, diese Wanderung ausgesucht zu haben. Etwas erschöpft saßen wir dann in dem Sprinter, der Fahrer hatte einen ordentlichen Gasfuß... In Glenorchy stoppten wir für eine halbstündige Pause. Da wir noch nicht richtig gefrühstückt hatten, holten wir dies dort nach, und zwar bei "The Trading Post". Ein richtig guter kleiner Laden, geht dorthin, wenn ihr in der Gegend seid! Gegen halb 12 waren wir in Queenstown und hatten wegen des rasanten Fahrstils nun gut 5 Stunden Zeit, die Stadt zu erkunden. 

Letzter Tag, auf dem Weg zur Routeburn Shelter
Geschafft!
Geschafft!


Queenstown ist in einem Tal, direkt am Lake Wakatipu gelegen. Die Sonne schien, es war Markt an der Hafenpromenade. Viele Leute waren dort (auch wegen der Osterzeit), es herrschte ausgelassene Stimmung am Strand. Wir schlenderten durch die nahe gelegene Gartenanlage, genossen das Wetter und die bereits einsetzende herbstliche Vegetation und ließen es uns nach der Wanderung gut gehen :)))

Herbst in Queenstown
Am Strand, Queenstown
Leckeres Eis in Queenstown


Respon