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Northern Cape

Publicat: 02.01.2022

Augrabies Falls National Park 

Erster Stopp unseres Roadtrips durch Südafrika: die Augrabies-Wasserfälle, die auf bis zu 56 Meter in die Tiefe stürzen, bevor sie sich über 18 Kilometer durch eine tiefe Felsenschlucht schlängeln, die der Oranje-River hier erodiert hat. Schon bei der Ankunft im die Wasserfälle umschließenden Nationalpark hört man das Tosen der Wassermassen, die die Schlucht hinabstürzen. Unser Campingplatz ist nicht weit entfernt und deutlich größer, als wir es von Namibia gewohnt sind. Die meisten der etwa hundert Plätze sind zwar nicht besetzt, aber es reiht sich Grillstelle an Grillstelle, Baum an Baum, neben denen man üblicherweise sein Zelt aufschlägt. Nach den obligatorischen Einkäufen von Lebensmitteln, südafrikanischer SIM-Karte und Diesel für Hixi - unser liebevoller Kosename für den Toyota Hilux - sind wir optimal ausgestattet für die letzten zwei Wochen, die uns vom obersten Norden an den Augrabies bis in den tiefsten Süden ans Kap runterführen.

An der Rezeption des Campsites werden wir direkt über sämtliche giftige Schlangen, Skorpione und Spinnen informiert, von denen wir uns fernhalten sollten. Entweder ist die Gefahr hier größer, oder es interessiert die Parkleitung im Gegensatz zu den Parks in Namibia tatsächlich, dass uns nichts passiert. Am ersten Tag entdecken wir zumindest nur ein paar süße Klippschliefer - murmeltierähnliche Nagetiere -, einen Affen und nachts noch etwas, das nach einem gestreiften Marder aussieht. Als wir zur Feier des Tages unser erstes Braai in Südafrika vorbereiten, entdecken wir ein paar Plätze weiter ein paar Backpacker, die wir schon bei unserer Kanutour auf dem Oranje gesehen hatten. So klein ist die Welt! Uns ist tatsächlich schon aufgefallen, dass der Spruch, man sehe sich immer zweimal im Leben, hier erstaunlich oft zutrifft. Das erleichtert dann auch den Abschied liebgewonnener Menschen, da man sich fast sicher sein kann, sich hier irgendwo nochmal zu begegnen.Neben den eigentlichen Wasserfällen bietet der Nationalpark ein riesiges Parkareal, das man mit dem Auto - wenn es denn 4x4-tauglich ist - erkunden kann. Dabei sehen wir Giraffen, Antilopen, Oryx und natürlich atemberaubende Landschaften und Aussichten in die Schlucht hinunter. Da in Südafrika eine Woche vor Weihnachten die Sommerferien beginnen, wird es in den darauffolgenden Tagen immer voller auf den Campingplätzen, so dass wir uns etwas in Richtung Süden in die nicht so touristische Region des Northern Cape flüchten. 


Namaqua Flower National Park

Der Namaqua-Nationalpark zieht sich von der hügeligen Landschaft im Landesinneren bis an die Küste. Im August und September überzieht sich nach dem Winterregen das graue bis braune Land mit einem Teppich aus Millionen blühender Pflanzen. Dieser Anblick bietet sich uns im Dezember leider nicht mehr, lässt sich aber dennoch erahnen, als wir den riesigen Park mit dem Auto durchqueren. An der Küste angekommen wird die Straße zur Sandpiste, so dass wir den Reifendruck auf etwa 0,6 Bar ablassen müssen, um darauf fahren zu können, ohne im tiefen Sand steckenzubleiben. An der Küste angekommen wird man mit menschenleeren Sandtränden und privaten Campingplätzen direkt am Meer belohnt. Mit dem offenen Dachzeltfenster mit Blick auf das Meer einzuschlafen und mitten im Nirgendwo vom Meeresrauschen aufzuwachen, ist schon etwas ganz Besonderes.


Tankwa Karoo National Park

An der Grenze zum Western Cape im Landesinneren befindet sich der Tankwa Karoo Nationalpark. Der Nationalpark liegt in einem der trockensten Bereiche der Sukkulentenkaroo mit nur 80 mm jährlicher Niederschlagsmenge. Allerdings reicht diese geringe Menge aus, um im Frühjahr manche Teile des Parks - ähnlich wie im Namaqua Nationalpark - mit einem Teppich blühender Sukkulenten zu überziehen. Für uns bleibt nur der Blick in die weiten Berglandschaften, denn auch hier blüht im Dezember nicht mehr viel.

Auf unserem kleinen Campingplatz in den Bergen angekommen werden wir von einem Gewitter überrascht. Den ganzen Tag schieben sich schon die Wolken grau über uns hin und her und bedecken den Himmel nun gänzlich. Noch während wir früh kochen - um trotz des nahenden Regens zumindest überhaupt etwas essen zu können - zieht schlagartig ein Sandsturm auf, der alles im Umkreis von wenigen Metern in gelb-graue Schleier hüllt. Wir schaffen es gerade so, das Essen und uns selbst ins Auto zu retten und die Türen hinter uns zuzuschlagen, da werden wir schon von der unglaublichen Kraft des Sturms mitsamt Auto durchgeschüttelt. Fast fühlt es sich an, als würde Hixi gleich umkippen, aber sie bleibt standhaft und wir in Sicherheit. Unser Dachzelt dagegen wird durch den Wind ganz schön zerdrückt, so dass es nach wenigen Minuten so aussieht, als würden die Metallstangen gleich abbrechen. Also wieder raus in den Sturm, die Augen vor dem Sand verschließen und versuchen, das Dachzelt schnellstmöglich zusammenzuklappen. Die äußeren Stangen hat der Sturm bereits weggeweht, aber das Zelt selbst scheint unversehrt zu sein. Das gilt leider nicht für unseren Campingnachbarn, der noch auf Vogelbeobachtungstour ist. Sein Zelt hängt hundert Meter weiter an einem Zaunpfosten und sieht nicht mehr so gut aus. Gemeinsam mit der Farmbesitzerin ziehen wir das Zelt - das sich im Wind wie ein riesiges Segel aufbläht und gar nicht mal so leicht zu bändigen ist - in einen Schuppen. Da der Sandsturm erst der Beginn eines üblen Gewitters sein sollte, dürfen wir den Abend in einem der freistehenden Cottages der Farm verbringen. Ein paar Stunden später klärt sich der schwarze Himmel, so dass wir unter strahlenden Rottönen der untergegangenen Sonne unser zum Glück heil gebliebenes Dachzelt wieder aufbauen können. Was für ein Abend…

Zederberge
Im Westen des Tankwa Karoo Nationalparks schließen sich die Zederberge an, die wir als nächstes bereisen. Gleichzeitig ist das schon unser letzter Stopp vor Weihnachten und damit die letzte Nacht im Dachzelt bis zum nächsten Roadtripabschnitt Mitte März, wenn wir uns Richtung Garden Route aufmachen wollen.

Die Zederberge sind ein aus Tafelbergsandstein aufgebauter Gebirgszug 200 km nördlich von Kapstadt, also gar nicht mehr weit von einem der südlichsten Punkte Afrikas entfernt! Die Fahrt in die Berge führt uns über Bergpässe mit wahnsinnig schönen Ausblicken in die Täler, bis wir schließlich unseren Campingplatz an einem Fluss erreichen. Hier macht sich die Hochsaison der Sommerferien bemerkbar, denn es reihen sich die Zelte nur so aneinander. Im Gegensatz zu den Einheimischen in Namibia lieben die Südafrikaner*innen das Campen, so dass wir fast schon die einzigen ausländischen Touristen auf einem komplett ausgebuchten Campingplatz sind. Vorbei mit der Ruhe und der friedlichen Weite der einsamen Landschaften, jetzt kommt das Western Cape! 

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