Sophia on the road
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Ozzie Pozzie - Port Macquarie / 17.12. - 19.12.2018

Publicat: 19.12.2018

Um 2 Uhr morgens sind wir hier endlich angekommen, konnten zum Glück schon in unsere Zimmer und schliefen dann komischerweise nur bis ca. 7 Uhr, obwohl wir fast überhaupt kein Auge auf der Busfahrt zubekommen hatten. Ich denke, unser Schlafrhythmus ist wirklich im Eimer.

Wir starteten aber gut mit einem Früchtejoghurt aus Bananen, Äpfeln und Tiefkühlbeeren in den Tag, und da Jule und Michi sich das auch immer zum Frühstück machten und das natürlich mit allen Followern teilen mussten, entschlossen wir uns dazu, sie auf Instagram zu einem Fruit Bowl Battle herauszufordern. 

Danach steckten wir erstmal unsere dreckige Wäsche in die Waschmaschine hier und schauten uns im Faultiergang um, wir hatten ja letzte Nacht nicht so richtig viel mitbekommen, von dem Ort, an dem wir hier gelandet waren. Das Ozzie Pozzie YHA in Port Machquarie war richtig schön bunt, viele Wandmalereien zierten die Wände, zum Beispiel abstrakte Schildkröten, Retro Campervans und eine sehr ästhetische Landkarte von Australien und Neuseeland. Außerdem gab es einen TV Raum mit über 700 Filmen, wie uns berichtet wurde, einen süßen Readingroom und eine echt schöne Poolarea mit vielen Hängematten und bequemen Sofas - da chillten wir uns erstmal hin, bis Jule und Michi dann endlich mal aus ihren Betten gekrochen kamen und uns fröhlich begrüßten. Danach mussten sie sich jedoch an die Arbeit machen und wuselten mit ein paar anderen Leuten überall mit verschiedenen Putzutensilien herum. Sie schrubbten sogar die kompletten Wände im Badezimmer - dafür sah es hier aber auch echt sauber aus, im Vergleich zu anderen Hostels. 

Linni ging nach einer Weile zurück ins Bett, weil uns die wenigen Stunden Schlaf dann doch etwas zu schaffen machten, ich blieb aber noch etwas in einer Hängematte liegen und irgendwann landeten Jule, Michi und ich dann an einem der draußen gelegenen Tische neben einer Tischtennisplatte und spielten ein paar Runden UNO. Ich hatte schon fast vergessen, wie lustig es war, sich zusammen gegen eine Person zu verschwören und es machte sehr viel Spaß mit den beiden. Wir machten uns außerdem auf die Suche nach einem coolen Restaurant für unser Weihnachtsessen am 24., denn wir würden in Sydney ja alle zusammen in einem Hostel sein und hatten dann die Idee, gemeinsam zu Fünft mit Anna essen zu gehen. Unser Blick wurde lustigerweise auf ein deutsches Restaurant, das Munich Brauhaus gerichtet, denn wir wünschten uns mal wieder ein richtig leckeres Schnitzel und nachdem Linni nach ein paar Stunden dann auch mal zu uns stieß, reservierte ich das auch gleich. 

Da Jule und Michi danach noch etwas mit den anderen Hostelarbeitern geplant hatten, gingen Linni und ich dann am Nachmittag alleine los, um einmal den Growers Market, einen local Farmmarkt mit ganz viel Obst und Gemüse auszuchecken - dort holten wir uns dann auch ein paar Pfirsiche und eine geile Wassermelonenhälfte - und die Breakwall hier entlangzulaufen. Das war ein schöner Weg am Meer entlang und die vielen großen Steine an beiden Seiten waren alle wunderschön bunt mit kleinen Bildchen, Sprüchen und Namen bemalt. Wir nahmen uns viel Zeit, jeden einzelnen zu lesen und waren erstaunt, wie viele Familien sich hier verewigt hatten und jedes Jahr wieder herkamen, um die jeweilige Jahreszahl zu ergänzen, oder wie viele 'In loving Memory's und 'Rest in Peace's es zu finden gab. Ich sah auch einige kitschige tumblrpostwürdige Schriftzüge, wie zum Beispiel 'If luck is a raindrop, I'd send you a shower, if hope is a minute, I'd send you an hour, if happiness is a leaf, I'd give you a tree, and if you need a friend, you'll always have me' und 'maybe you're the lighthouse in someone elses storm' mit einem Leuchtturm beim Sonnenuntergang im Hintergrund. Von hier aus hatte man auch eine schöne Sicht auf den Strand gegenüber, denn es gab quasi so eine kleine Meereseinbuchtung. Die Wellen waren auch richtig groß heute und spritzten an den Steinen hoch. 

Wir machten natürlich ein paar Bilder, wobei es sich etwas komisch angefühlt hatte, auf die Steine zu klettern, weil es ja irgendwie die Kunstwerke anderer Menschen waren und mit ihren Erinnerungen und verschiedenen Geschichten verbunden waren.

Weil es dann nur noch einige Minuten zum Sonnenuntergang waren, setzten wir uns auf eine kleine Bank neben einem coolen Skatepark und hörten mal wieder Weihnachtslieder. Sonnenuntergänge konnte man die Ostküste entlang leider nie richtig sehen, weil die Sonne eben hinter ein paar Bergen oder Bäumen im Westen verschwand, aber heute sah man auch ein paar tolle Orangetöne und Strahlen hinter den Häusern hervor blitzen.

Als wir zurück waren, machten wir uns Reis mit ein paar geschnippelten Karotten und einer komischen Soße, die uns nicht so sehr geschmeckt hat, aber man muss ja auch mal neue Sachen ausprobieren. Dabei unterhielten wir uns mit einer sehr netten Italienerin aus unserem Zimmer namens Marion, die aber aus Südtirol kommt und deshalb auch deutsch kann, was ganz lustig war. Danach gingen wir früh schlafen, weil wir noch so müde waren.



Am Dienstag lachten wir Jule und Michi erstmal wieder beim Putzen von unserer Hängematte aus aus und schnitten uns ein Drittel von unserer Wassermelone auf. Nachmittags wollten wir heute das Koala Hospital hier auschecken, welches das einzige in ganz Australien ist. Eine kostenlose Führung ging dort um 15 Uhr los, da man aber erstmal 3,5km vom Ozzie Pozzie aus hinlaufen musste, machten wir uns schon eine Stunde früher auf den Weg. Marion kam auch mit und ich bereute etwas, meine abgeranzte und ausgewaschene Cap vergessen zu haben, denn die Sonne knallte ziemlich hart auf uns runter und schwül war es auch noch. Zwischendurch liefen wir an einem kleinen Waldstück entlang und in den Bäumen hingen tausende große Fledermäuse und manche schauten sogar in unsere Richtung! Das hatte ich noch nie so gesehen.
Etwas später kamen wir dann bei einem kleinen Gebäude inmitten von Eucalyptusbäumen an, hatten aber noch ein paar Minuten bis zur Führung.

Von außen konnte man durch eine große Glasscheibe in ein Krankenzimmer schauen, wo aber gerade kein Koala behandelt wurde. Sonst gab es eine riesengroße weiße Tafel, auf der alle Patienten aufgelistet waren, inklusive des Grundes, weshalb sie hier waren und andere Angaben. Die Namen der Koalas waren sehr interessant, sie setzten sich nämlich aus dem Namen der Straße, an der sie gefunden wurden und dem Namen der Person, die den Notruf betätigt hatte, zusammen. Ein schönes Beispiel ist Ocean Summer, hier gibt es nämlich eine Ocean Road.

Irgendwann kam eine Pflegerin mit einem Holzstab, an dessen Spitze ein Koalafellkneul befestigt war, herum und wir durften es alle mal anfassen. Es fühlte sich komischerweise echt weich an, weil ja viele sagen, dass Koalas eher raues Fell haben, aber irgendwie auch etwas kräuselig. Danach ging auch schon die kleine Führung los, welche eigentlich nur ein kleiner Rundgang um die einzelnen Gehege war, wobei die Pflegerin etwas zu der Geschichte, des Zustands und Krankheit des jeweiligen Koalas erzählte. Diese Geschichten waren aber ziemlich spannend und auch bedrückend, weil es echt allerlei unterschiedliche traurige Sachen gab, die einem Koala immer wieder zustießen: Von schweren Autounfällen bis zur schrecklichen Krankheit Clamydia, die die Sehfunktion oder die Blase der Tiere beeinträchtigt. Einige der Koalas können sogar nie wieder freigelassen werden, weil sie zum Beispiel von Waldbränden verstümmelte Krallen hatten und so nicht mehr klettern konnten oder ein amputiertes Bein wegen eines schweren Sturzes von einem Baum haben.
Das Füttern der Tiere war aber sehr schön anzusehen, denn dabei bewegten sie sich oft auch. Einmal machte ein Koala sogar ein paar Geräusche, die sich anhören, wie eine Mischung aus einem Schweinegrunzen und einem Motorrad, was sehr lustig war.
Nach der Führung schauten wir uns nochmal in einem schön eingerichteten Ausstellungsraum um, wo auch Informationen zu anderen australischen Tieren zu finden waren.

Anschließend liefen wir eine Viertelstunde zum Flynns Beach, der relativ klein war, dafür aber echt schön aussah, weil es einige große Felsen im Wasser gab. Das Wasser war leider nicht so sauber und klar wie sonst, weil ziemlich viele kleine rotbraune Algen darin schwammen. Trotzdem setzten wir uns eine Weile an den Strand und ich schlief sogar kurz ein.

Am Abend konnten wir auch wieder sehr gut einschlafen, weil wir heute echt ein ziemliches Stück zu Fuß zurücklegen mussten. Es hat sich aber wirklich gelohnt, zum Koala Hospital zu gehen!



Am 19.12. mussten wir morgens nach unserem leckeren Obstjoghurt auschecken, da wir ja die nächste Nacht den Bus nach Newcastle nehmen würden. Hier war das aber nicht so schlimm, denn es gab überall gemütliche Chillmöglichkeiten und wir wollten heute auch nochmal den TV Room nutzen.
Wir gingen nochmal einkaufen für Newcastle, außerdem gab es Salat und den Rest unserer Wassermelone und ein paar lustige Gespräche mit Jule und Michi später gab es eine Schnappatmung vor lauter Lachen. Ich freute mich immer mehr auf Weihnachten mit denen, weil die echt voll toll sind und Anna ja sowieso.
Danach guckten wir zusammen Harry Potter and The Goblet of Fire und ich bekam wieder richtig Lust drauf, den letzten Teil zu schauen, wo Harry Voldemort endlich besiegt, weil Vordemort einfach so scheiße ist und Robert Pattinson gekillt hat.

Am Abend regnete es dann ziemlich und dabei spielten fast alle aus dem Hostel zusammen Werwolf, was ziemlich cool war, weil ich das ja sonst immer nur auf deutsch gespielt hatte. Die Regeln waren die selben, komischerweise gewannen aber immer die Werwölfe. Später, nachdem dann alle das Außengelände verlassen mussten, konnten wir noch im TV Room warten, bis wir um 1 langsam los zur Busstation laufen mussten. Zum Glück regnete es nicht mehr, trotzdem war ich nicht sehr motiviert auf die Fahrt. Um 5 Uhr würden wir dann ankommen.


Song of the day(s): Hallelujah von Theory of a Dead Man, weil das ein Cover ist, das ich noch nicht kannte, es ein Weihnachtslied ist und es von einem Typen namens Roy in unserem Zimmer abgespielt wurde. Plus, Shoutout an alle meine hallelujah-würdigen, I miss you.

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