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#22 Fazit: Einfach mal weniger deutsch sein

Publicat: 12.02.2019

Nachdem wir Bundaberg besucht hatten, ging für uns die Reise weiter nach Hervey Bay. 

Warum das unser nächster Stopp war – keine Ahnung ! Mittlerweile reisen wir einfach von Küstenort zu Küstenort, Hauptsache wir sind immer in Strandnähe. 

Die letzten Tage bestanden bei uns ehrlich gesagt nur aus relaxen. Morgens aufstehen, Zelt abbauen, Frühstück und dann ab zum nächstgelegenen Strand. Meykel kann seine Surfskills verbessern und ich einfach nur entspannen und Sonne tanken. Das nenn ich mal Urlaub ! 

In Hervey Bay hatten wir den bisher tollsten Campingplatz überhaupt. Direkt am Strand und kostenfreies Wlan mit Reichweite fast bis zum Wasser. Abends beim Einschlafen konnten wir den Wellen lauschen und morgens den Kaffee mit Blick aufs Meer genießen, sooooo toll !!!! Das Wlan nutzten wir erstmal um die daheimgebliebenen Verwandten neidisch zu machen. Mama, Papa und Opa wurden durch einen Videoanruf darüber informiert, wie gut es uns doch geht. Am Strand sitzen und skypen konnten wir zuvor noch nie. Gerne hätten wir noch mehr Leute angerufen, aber es war unter der Woche und die meisten arbeiteten. 

Anschließend gönnten wir uns noch beide einen Haarschnitt. 

Meykel vor und nach dem Friseurbesuch


Unsere Reise ging weiter nach „Tin Can Bay“. Für unser nächstes Vorhaben mussten wir schon um 5.20 Uhr aufstehen. Wir hatten ca. 1 Stunde Fahrt vor uns, um eine kleine Gruppe Buckeldelfine zu sehen, die jeden Morgen in Tin Can Bay erscheint und das seit den 1950er Jahren. Begonnen hat dies mit einem verletzten Delfin, den die Bewohner von Tin Can Bay gepflegt und aufgepäppelt haben bis er wieder gesund war. Sie ließen ihn zurück ins Meer, doch er kam jeden Tag zur Fütterung zurück. Über Generationen hinweg finden nun die Delfine ihren Weg zur morgendlichen Fütterung. 


Meykel durfte einen Delfin füttern


Direkt neben Tin Can Bay liegt der Küstenort Rainbow Beach. Dieser war unser nächstes Ziel, genauer gesagt der Strand dort. Dieser sollte laut Internet bestens zum Surfen geeignet sein. Die Realität war leider etwas anders. Die Wellen waren so hoch, dass es so gut wie unmöglich war ins Wasser zu gehen. Warnschilder wiesen darauf hin, dass man nur hüfttief ins Wasser gehen sollte und immer mit beiden Füßen fest im Sand stehen sollte. Und das war keinesfalls übertrieben vorsichtig. Wir gingen langsam ins Wasser, ca. knietief und trotzdem rissen uns die brechenden Wellen teilweise um. Wir sahen ein, dass Wasserspaß hier nicht so möglich war, wie wir es uns erhofften und überlegten uns ein Alternativprogramm. 

Wir entschieden uns für eine Kajaktour, die am nächsten Tag an einem ruhigeren Strandabschnitt stattfinden sollte. Dieser Strandabschnitt „Double Island Point“ ist nur mit einem Allradfahrzeug zu erreichen. Wir trafen die Kajakguides und die anderen Teilnehmer auf einem Parkplatz, wo wir auf zwei Toyota Land Cruiser aufgeteilt wurden. 

Dann gings ab auf den Strand. Mit dem Auto !!!! Ein total irres Gefühl mit dem Auto über den Sand zu heizen. 


Meykel und ich wären so gerne selbst gefahren und beneideten die Fahrerin um ihren Job. Sie schien nicht älter zu sein als ich, fuhr uns aber sicher und gekonnt durchs Wasser und um herumliegende Steine. 

Die Kajaktour an sich startete ganz gemütlich in glasklarem Wasser. Direkt zu Beginn sahen wir schon eine Meeresschildkröte. 


Wir paddelten weiter raus und es wurde immer mühsamer und anstrengenderer. Umso weiter wir aufs offene Meer kamen, umso größer wurden auch die Wellen, gegen die wir ankämpfen mussten. Das ganze war echt nicht ohne, wir wurden ziemlich hin- und hergeschaukelt und sehr nass. 



Die Wellen führten bei zwei Teilnehmerinnen dazu, dass sie seekrank wurden und eine sich sogar übergeben musste. Wir hatten zum Glück keine Probleme und sind heil wieder an Land gekommen. 

Eine kleine Anekdote zur Gelassenheit der Australier muss ich an dieser Stelle noch schreiben: Als wir die Kajaktour gebucht haben, sagte die Verkäuferin wir können alle Gegenstände, die nicht nass werden dürfen, im Auto lassen. Ich nahm also meine Handtasche inkl. Handy mit in den Toyota und lies sie auf der Rückbank liegen. Zur Sicherheit fragte ich die Fahrerin nach dem Aussteigen, ob sie denn das Auto auch abschließe ? Schließlich war der Strand gut besucht und wir für ca. 2,5 Stunden nicht in der Nähe. Ich habe natürlich damit gerechnet, dass sie „Ja“ sagt, doch zu meiner Verwunderung sagte sie ganz gelassen: „Ach quatsch, das ist nicht nötig. Ich lasse mein Handy und mein Geldbeutel immer einfach so im Auto liegen, da geht niemand ran“. 

Das ist so eine typisch australische Denkweise worum ich sie alle beneide. Die Australier machen sich nicht so viele Sorgen wie wir Deutschen. Natürlich gibt es immer Ausnahmen, bei uns und bei ihnen. 

Aber das hier ist nur eine Situation von vielen, die wir erlebt haben. Die Australier sind alle cool und fair zueinander und respektieren das Eigentum des anderen. Wir Deutschen machen uns so viele Sorgen und malen uns oft aus was passieren KÖNNTE und im Endeffekt aber doch nie eintritt. 

Ich lies also meine Tasche im unverschlossenen Auto und erklärte dem Tourguide, dass das für uns Deutsche einfach ungewöhnlich sei. Ich erzählte ihr, dass ich mir schon den ganzen Tag Sorgen mache, weil wir unser Zelt an einer Wiese neben einer Tankstelle unbeaufsichtigt stehen haben. Wir hatten morgens keine Lust es abzubauen. Der Tankstellenwart meinte wir können es auf eigenes Risiko stehen lassen. Er hatte sowieso keine Sicht drauf. Und auch ansonsten war weit und breit kein Wohnhaus oder so in der Nähe. Also es hätte wirklich jeder ungestört klauen können. 

Die Australierin lachte: „Warum sollte das jemand klauen ? Hast du da Diamanten drin?“  .... und ab da kam ich mir so richtig blöd vor. Sie hatte einfach so recht ! 

>>> Folgt mir auf Instagram für mehr Infos: annikatailor 

Respon (2)

Andrea
Wunderschön, was ihr erlebt. Dickes Bussi sende ich euch 😘😘😘

Engelbert
So tolle Bilder und klasse Bericht , wir sind schon voller Vorfreude. ✌️

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