Publicat: 05.12.2021
19.-23.11.
Unser Ziel ist es das Inka Museum zu besuchen. Es gibt da einen Touristenpass mit dem die verschiedenen Sehenswürdigkeiten in einem Ticket integriert sind. Das Museum ist nicht dabei und logischerweise gibt es auch den Pass dort nicht. Wir finden die offizielle Verkaufsstelle, merken aber dann, dass fast keine der Sehenswürdigkeiten in der Stadt enthalten sind. Es geht eher um Tempel und Inkaruinen ausserhalb oder um die Stadt herum. Somit kaufen wir in der Kirche am Hauptplatz ein Ticket für die Gotteshäuser der Stadt. Der Prunk, das Gold, die Ausstattung der Catedral de Cusco haut uns schier um. Keine Kirche die wir bis jetzt in unserem Leben gesehen haben ist so aufwändig und überbordend geschmückt! Leider sind Fotos verboten…Danach geht’s auf den Rundgang zu den anderen Kirchen die dann nicht mehr so krass verziert sind. Wir landen unterwegs in einem Biercafé das mit super Aussicht über Cusco und gutem Bier auftrumpft. Isaac, der geflüchtete Venezolaner und Kellner, erzählt uns seine Geschichte und von seinem Ziel Berlin. Wieder einmal fällt uns auf, dass es uns in der Schweiz, trotz Corona doch einfach fantastisch geht…
Nach der letzten Kirche die Amelia alleine besucht (ich habe das Ticket verloren…) wollen wir noch die Inkafestung Saqsaywaman anhängen, doch wir sind zu spät dran. Also trösten wir uns mit Gourmetküche Peruvian Style, was wir eigentlich jeden Abend tun. Dem Preisniveau und der Qualität können Foodies nicht widerstehen…Hier einige Top Adressen: Piedra y Sal, Organika, Kao-Thai, Hanz oder das Rucula.
20.11.
Wir besitzen schon seit fast 2 Jahren ein Ticket für Machu Picchu. Heute ist es soweit und wir besuchen das Wahrzeichen Peru`s schlechthin. Es trennen uns nur eine zweistündige Busfahrt, eine dreistündige Zugfahrt und eine weitere halbstündige Busfahrt von der wohl eindrücklichsten Inkaruine. Die Sicherheitsvorkehrungen sind hoch: ohne doppelte Maske plus Plastikvisier kommt man nirgends hin. Einmal durch die zig Verkaufsstände von Machu Picchu Pueblo gefunden stehen wir an um den Bus hoch zur Inkastadt zu nehmen. Es könnte fast ein Tessiner Tal sein, so eng, felsig und grün ist es hier. Beim Einsteigen belehrt uns ein Angestellter, dass das Busticket nicht inbegriffen ist und wir eines im Dorf kaufen müssen. Der Preis von 48 USD für zwei ist Wucher, wenn man bedenkt, dass eine 8-stündige Taxifahrt 50 USD kostet. Alles in Allem haben wir nun für die Besichtigung (Bus, Zug, Bus, Eintritt) mehr als 400 USD hingeblättert. Was für ein Wahnsinn, doch man weiss wo das Geld zu holen ist. Wer will schon aus Peru abreisen ohne Machu Picchu gesehen zu haben? Das Zugmonopol (es gibt keine Strasse nach Machu Picchu Dorf) trägt sicher auch dazu bei. Zum Vergleich noch ein paar andere Zahlen aus Peru. Günstiges Mittagessen mit drei Gängen: 5 USD. Eine 8-stündige Nachtbusfahrt mit Liegebett: 18 USD. Ein Hotelzimmer mit Frühstück für zwei: 35 USD.
Was soll man sagen? All das Geld ist es eben dann doch wert, wenn man oberhalb der Inkastadt steht und auf die Häuser hinunterblickt. Die fantastische Lage ist auch nicht von der Hand zu weisen. Rund 1.5 Stunden brauchen wir um auf der abgesteckten Route die Stadt zu durchwandern. Ein tolles Erlebnis.
Zurück im Dorf haben wir noch rund 4 Stunden Zeit bevor unser Zug wieder in Richtung Cusco abfährt. Wir schlendern durch die Gassen, lassen uns viel Zeit bei den Souvenirständen (obwohl wir dann doch nichts kaufen) und bewundern die recht neue Dorfgestaltung mit vielen Steinskulpturen die seit 2017 die Strassen zieren. Wieder einmal essen wir Picarones, die an Schweizer Öpfuchüechli ohne Äpfel erinnern, ein Schmaus!
Der langen Heimreise schauen wir mit gemischten Gefühlen entgegen, haben wir doch nach 38h Boots- und Busfahrt in den letzten 6 Tagen langsam genug.
21.11.
Unser Ziel für heute sind die Festungsanlagen von Pisac. Wir entscheiden uns für den Peruanischen Weg, nämlich ein Sammeltaxi zu nehmen. Kurz bei der Rezeption nachgefragt und wir finden nach 20 minütigem Fussmarsch die Strasse wo die Minibusse Richtung Pisac halten. Ich frage einen jüngeren Peruaner wie das denn jetzt funktionieren würde mit dem Ticket und so weiter. Lustigerweise will er und sein Freund auch zur Ruine und er findet uns in Windeseile einen Minibus der noch genau 4 Plätze frei hat. Wenn der Buss voll ist fährt er los, somit sind wir auch zeitlich supergut bedient. Die 6 Soles (1.5 USD) sind ein Schnäppchen! Was für uns neu ist: Die Minibusse sind auch Lieferdienste, die am jeweiligen Ziel an der Dorf/Stadteinfahrt die aufgegebenen Waren übergeben. In Pisac teilen wir uns nochmals ein Taxi mit den zwei Jungs das uns zu den Ruinen hoch über dem Dorf bringt. Hier können wir auch den Touripass erwerben, der für neun Tage und ca 20 Ruinen gültig ist. Für ca. 18 USD sehr preiswert, wenn man an die Preise von Machu Picchu zurückdenkt. Pisac ist fast genauso eindrücklich und wir wandern durch die vielen Ruinen ins Dorf herunter. Wir haben gehört, dass der Handwerksmarkt in Pisac der Beste sei. Somit nehmen wir uns genügend Zeit um nach Souvenirs Ausschau zu halten. Zum Glück kann man mit USD zahlen, da uns allmählich die peruanische Währung ausgeht. Mit zwei Säcken voller Mitbringsel geht es Richtung Minibus. Wir lassen uns oberhalb von Cusco absetzen um über die Ruinen von Saqsaywaman hinunter in die Stadt zu spazieren. Es ist Sonntag und die Familien vergnügen sich auf den weitläufigen Wiesen rund um die Festung. Leider wurden die meisten der spanische Gebäude in Cusco mit Steinen von Saqsaywaman gebaut, somit sind nur noch die grössten und schwersten Steine davon übrig. Trotzdem ist die Stätte immer noch sehr sehenswert und eindrücklich! Zurück in der Stadt landen wir in einem Familienbetrieb zum heiteren Likörchen trinken. Der süsse Schnaps ist ein Familienrezept und schmeckt vorzüglich! Auch heute versüssen wir uns den Tag mit Gaumenfreuden in den Topadressen der Stadt. Ein Zweigänger der mit geschätzten 13/14 Gaultmillau-Punkten bewertet wird kostet mit Wein für zwei ca. 40Fr.!
22.11.
Nach dem PCR Test der von einer Firma direkt in unserem Hotel durchgeführt wird nehmen wir uns Zeit für die Museen in Cusco. Wir besuchen das Inka und das Museum für zeitgenössische Kunst. Beide Museen sind nicht mehr so gut in Schuss, dafür oder trotzdem sehr interessant und einen Besuch wert. Danach bringen wir alle unsere Mitbringsel zur Post. Anders als in den Staaten ist hier die Form und Grösse des Pakets schnurz und ein älterer Mann hilft uns dabei, was alles auf dem Adresszettel stehen sollte und verpackt unseren Karton mit mehreren Lagen Plastikfolie. Nach vollbrachten Dingen ziehen wir uns etwas aufs Zimmer zurück, schreiben Tagebuch und lesen.
Abends besuchen wir das Rucula Restaurant, das von denselben Personen geführt wird wie das Organika und auch gleich nebenan liegt. Das Essen und der Wein sind vorzüglich! Leider will Romans Magen nicht so wie er will. In Gedanken an die bevorstehende Flugzeugreise wird uns beiden etwas mulmig und wir hoffen dass die Verstimmung bald abflaut.
23.11.
Unser letzter Tag in Cusco bricht an. Leider ist die Magendarmverstimmung immer noch da und Roman greift zu Immodium. Nach dem Frühstück packen wir unsere Rucksäcke und schaffen es gerade so auf den Check out fertig zu sein. Schön können wir unser unhandliches Gepäck im Lagerraum des Hotels lassen. Wir schreiben nochmals etwas und lümmeln in der Sofaecke des Hotels rum. Später besuchen wir noch das letzte Museum auf unserer Liste, das historische Museum von Cusco, welches definitiv einen Besuch wert ist!
Wir sitzen noch etwas in den Park und geniessen nochmals den Blick auf den Plaza de las Armas. Wir essen ein letztes Mal im Piedra y Sal und holen dann unsere Taschen im Hotel.
Zum Glück haben wir genügend Zeit am Flughafen eingeplant, denn wie immer läuft nicht alles perfekt nach Plan. Wir haben doch tatsächlich vergessen die Jurada de Salud für Bolivien auszufüllen. Nicht so schlimm meint die Flughafenangestellte, wir könnten das noch in Lima nachholen.
Der erste Flug vergeht rasch. In Lima angekommen, machen wir 3 Anläufe den Gesundheitszettel auszufüllen – nie klappt es bis wir realisieren: das ging schon in Mexiko nicht übers Mobiltelefon! Wahrscheinlich eine Sicherheitsvorkehrung. Wir kramen unser iPad hervor und siehe da: jetzt funktioniert alles einwandfrei. Zum Glück hatten wir 2 Stunden Umsteigezeit…
Auch der Flug nach LaPaz verläuft einwandfrei. Etwas zerknirscht stellen wir fest, dass wir im Flugzeug die Jurada noch in Papierform bekommen und händisch ausfüllen müssen/dürfen. Schade informieren sie einen nicht über solche Dinge, das hätte uns ein paar hektische und stressige Momente am Flughafen erspart. Aber nun denn - alles erledigt.