Publicat: 06.10.2019
Heute stand nun auf dem Plan: ein dreistündiger Walk durch den Kings Canyon, dann eine 300 km Autofahrt ins Ayers Rock Resort und dort, je nachdem wie es da mit den Gegebenheiten aussieht, schon mal eine Tour zum Uluru, wie der Ayers Rock von den Aborigines genannt wird.Start des Tages war aber vom Kings Canyon Resort aus eine Wanderung durch den Canyon. Ab ca. 09:00 Uhr wird der Kings Canyon Rim Walk gesperrt, weil es dann zu heiß wird und die Gefahr besteht, dass es für einige Leute zu anstrengend wird bzw. sogar gesundheitsgefährdend werden kann. Der erste Anstieg wird nicht ohne Grund "Herzinfarkt-Hügel" genannt. Es geht auf wenigen Metern eine Natursteintreppe fast einhundert Meter nach oben.
Daher bin ich um 07:30 Uhr gestartet. Ich habe mich mal wieder im Vorfeld nicht groß informiert und im Grunde nicht viel erwartet. Ein weiterer Canyon halt … Aber ich muss sagen, ich war teilweise von der Schönheit dieses Canyons überwältigt.
Der Sandstein sieht aus, als wenn ihn jemand Schicht für Schicht gestapelt hätte, um ihn danach noch zu formen. Das ganze sieht aus wie Lego. Durch diese einzelnen Schichten sehen auch die Wege und Treppen aus, als gehörten sie zur natürlichen Umgebung.
Die Zeit hat im Laufe von Millionen Jahren sehr bizarre Strukturen erschaffen.
Das Highlight ist dann aber natürlich der Canyon selbst, dessen steile Wände 100 Meter in Tiefe ragen und man eigentlich von überall bis an den Rand herangehen darf ...
Danach ging es Richtung Ayers Rock. Ich hatte unterwegs den Eindruck, dass die Natur immer schöner und farbenprächtiger wird. Ich musste direkt ein paar Mal anhalten, um ein paar Fotos zu schießen. Ich habe mich diesmal aber immer in Sichtweite des Autos aufgehalten …
Durch andere Reiseberichte bin ich darauf vorbereitet gewesen, dass man am Mt. Connor vorbeifährt, den manche irrtümlich schon als Ayers Rock ansehen. Ich habe also ganz cool ein Foto geschossen und den Berg danach links liegen lassen…
Und dann tauchte zum ersten Mal der Ayers Rock am Horizont auf und zog mich sofort in seinen Bann.
Schnell eingecheckt im Hotel, machte ich mich sofort auf den Weg in den Nationalpark. Dort 25 AUD Eintritt für drei Tage bezahlt und dann lag der zweitgrößte Monolith der Erde direkt vor mir.
„Ganz früher“ lag der Ayers Rock hier mal auf dem Meeresgrund. Immer ist so ein Klimawandel ja dann auch nicht verkehrt … Der Ayers Rock soll wie ein Eisberg nur zu einem Bruchteil aus der Erde herausragen, der größte Teil liegt unter der Erde. Wie tief es nach unten geht, weiß aber niemand. Der Uluru "Schatten spendender Platz" ist das spirituelle Heiligtum der Aborigines. 1985 wurde das Land rund um den Ayers Rock zwar offiziell an die traditionellen Eigentümer, die Anangu, zurückgegeben, die es für 99 Jahre an die australische Regierung zurückverpachteten. Der bestehende Nationalpark wird seither gemeinsam verwaltet. Auf unzähligen Schautafeln wird darauf aufmerksam gemacht, wie heilig den Aborigines dieser Ort ist und er nicht bestiegen werden darf. Doch die australische Nationalparksverwaltung bietet sogar Klettertouren auf den Ayers Rock an. Da sieht man mal wieder, wie wichtig den Australiern doch die "Versöhnung" mit den Aborigines ist ... Auf dem Foto ist die Kletterstrecke zu erkennen.
Da es mehr als 41° Celsius warm war, waren einige Walks um den Berg herum gesperrt. Es gibt aber auf jeder Seite des Berges Parkplätze, so dass ich den 3-4 stündige Fußmarsch um den Ayers Rock nicht machen konnte und trotzdem vieles gesehen habe. Eine dreistündige Tour am Tag reicht ja aber auch … Eigentlich bin ich ja nicht so der spirituelle Typ, aber irgendetwas strahlt der Berg aus, was man nicht genau erklären kann. Ich muss gestehen, ich habe ihm sogar ein paar Fragen gestellt, die mich gerade beschäftigen. Aber die Geister haben nicht geantwortet. Entweder waren sie zu beschäftigt oder sie hatten gerade Pause oder es war nicht wichtig genug …Nachdem ich mich den ganzen Nachmittag am Berg aufgehalten habe, bin ich dann eine Stunde vor Sonnenuntergang zu einem bestimmten Parkplatz gefahren. Es ist alles idiotensicher ausgeschildert. Von einem großen Parkplatz hat man einen ganz besonders schönen Blick auf den Berg bei Sonnenuntergang und auf einem anderen Parkplatz einen besonders schönen Blick bei Sonnenaufgang. Und dann steht man da mit hunderten von Leuten und freut sich über das wechselnde Farbenspiel, bis die Sonne untergegangen ist.
Das war wirklich ein ereignisreicher Tag und da mein Ticket für den Nationalpark ja drei Tage gültig ist, beschloss ich noch am Abend, mir am nächsten Morgen auch noch den Sonnenaufgang am Ayers Rock anzuschauen. Also früh ins Bett und früh wieder aufstehen.Und
Achtung Spoileralarm!
Es gab am nächsten Morgen wieder eine Überraschung mit der Zeitzone … Die ich aber immer noch nicht kapiert habe, weil sie so mysteriös war … Und ich habe sogar einen Zeugen, der das auch nicht verstanden hat. Zum Glück, denn langsam Zweifel ich schon an mir selbst …