Publicat: 11.07.2022
Der Generator unseres Nachbarn weckt uns. Die Nacht war doch nicht so kalt wie erwartet. Schahaatz ist heute um 5:30 aufgestanden um Fotos während der blauen Stunde zu machen.
Nach einem ausgiebigen Frühstück und der Videoaufnahme zu Omas 97. Geburtstag, machen wir uns auf den Weg, dem Highway 93 in Richtung Lake Louise zu folgen. Als Erstes steht der Mistaya Canyon auf dem Programm. 0,5 km Berg runter
zu den Stromschnellen.
Nachdem wir paar Fotos gemacht hatten, haben wir einen kleinen Wanderweg entdeckt, den Schahaatz gern gehen wollte - natürlich bergauf. Nach einigen Metern fiel mir ein Pfad unten am Fluss entlang auf und Schahaatz ließ sich breitschlagen meinem Vorschlag zu folgen. Also zurück. Leider war mein Weg mit Wurzeln und Steinen gepflastert und da ich immer übervorsichtig bin um nicht zu stürzen oder umzuknicken, war Schahaatz schon meilenweit vor mir, als der Pfad dann auch zur Sackgasse wurde. Kurz die Köpfe zusammengesteckt und beratschlagt, dann sind wir zurück zum Camper gegangen.
Ohne vorheriges Ausdauertraining ist Canada echt Scheisse.
Heute gibt es nicht so viele Fotos, da ich fahre und Schahaatz schläft.
Also weiter zum nächsten Halt, dem Peyto Lake Viewpoint.
Fakten: Gesprochen pi tou. Der See liegt auf 1880 m Höhe, ist 5,3 km3 groß und wird von Peyto Gletscher gespeist. Seine Farbe erhält er von den feinen Gesteinspartikeln die mir dem Schmelzwasser in den See gelangen.
Auch hier das gleiche Bild wie überall - volle Parkplätze und viele Leute. 1,5 km zum Aussichtspunkt - natürlich bergauf, was sonst. Japsend oben angekommen erwartet uns eine herrlich Aussicht auf den See und die umliegenden Berge.
Der See mit milchig-türkisfarbenen Wasser (nur wenn die Sonne scheint)- ein schöner Anblick.
Dann wandern wir noch ein bisschen rum und gehen wieder zum Camper. Wir müssen noch einen Campingplatz für die Nacht suchen. An einem kleinen Bach
mit einem kleinen Wäldchen und tanzenden Mücken werden wir fündig. Und passend zur Location der Name Mosquito creek Campground. Jetzt schnell ein Feuerchen gemacht, das vertreibt auch die Mücken.
Auch auf diesem Campground keinen Strom, nur Wasser und ein Plumpsklo. Nix Dusche oder anderen Luxus.
Wird Zeit mal über unseren Camper zu sinnieren. Er ist zwar schwierig zu manövrieren weil er so lang und groß ist, aber es ist schon herrlich seine Toilette und Küche dabei zu haben. Zur Not kann man auch mal, in der 50x70 cm Dusche, duschen - Schahaatz hat das schon ausprobiert. Ich empfinde das Bad eher vergleichbar mit einem WC im Flugzeug - rückwärts rein vorwärts raus, aber es ist eben kein Plumpsklo.
Auch dass das Bett jederzeit fertig ist, ist ein Pluspunkt. Raumbringend ist der Slide-Out vom Essbereich. Für alle die nicht wissen was das ist:
Da fährt der Bereich raus. Großer Kühlschrank und das Gefrierfach sind super. Zwar müssen wir nach jeder Fahrt alles vorsichtig öffnen, aber nach dem ersten Verlust eines Glases denken wir fast immer dran. Ein absolutes Muss ist der Generator, da es doch sehr viele Campingplätze ohne Stromanschluss gibt.
Natürlich ist nicht alles rosig. Aber nach einer Woche haben wir uns an die Abmaße, die schwammige Lenkung, den großen Wendekreis und den Spritverbrauch gewöhnt. Immer eine Herausforderung ist es einen Parkplatz und einen Campingplatz zu finden. Aber bislang meistern wir das ganz gut.
Morgen gehts zum Lake Louise.