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Überraschung "Bangkok"

Publicat: 25.11.2018

Anfangs war auf meiner groben Reiseplanung Bangkok nicht eingeplant. Als ich aber von vielen gesagt bekommen habe "wenn du schon mal vor Ort bist, musst du auch nach Bangkok" habe ich doch drei Tage dort verbracht. Vielen Dank für diesen Rat, ich habe es nicht bereut! Für eine Metropole ist Bangkok eine unglaublich ordentliche, strukturierte und saubere Stadt. Hier herrscht zwar auch linksverkehr aber alle halten sich brav an die Fahrbahnbegrenzungen, Schilder und Hupen dienen lediglich als Warnsignal. Das lobe ich mir. Neben der ruhigeren und entspannten Athmosphäre, begrüße ich vor allem die arbeitenden Frauen sehr. Bekleideten in den vorran gegangenen Ländern, vor allem und teilweise ausschließlich, die Männer die Arbeiterschicht, lenken in Thailand auch Frauen Stadtbusse durch den Verkehr. Aber nicht nur die Infrastruktur finde ich in dieser Stadt lobenswert, auch die Menschen sind mir bisher sehr sympathisch. Mit ihrer schüchteren und unglaublich freundlichen Art fühle ich mich hier äußerst wohl. Natürlich bestaunen auch sie blonde Haare, wenn ich sie jedoch beim Begutachten erwische, gucken sie ganz verlegen auf den Boden oder lächeln einem kurz zu und wenden sich dann ab. Auch ist es hier möglich über die Märkte zu schlendern und sich die Ware anzugucken, ohne gleich von einem engagierten Verkäufer vollkommen eingenommen zu werden. Worauf ich mich jedoch am meisten bisher freue ist die neue Geschmackspalette. In Nepal, Indien und Sri Lanka werden sehr ähnliche Gewürze verwendet und die Gerichte gleichen sich sehr. Vor allem freuen sich meine Geschmacksknospen auf Schweinefleisch :D

Nach einem Vormittag am Pool auf dem Hoteldach mache ich mich auf zur ersten Erkundung der Stadt. Am Fluss entlang führt mich mein Weg zum Königspalast. Ich habe ja mittlerweile gelernt, dass einem Eintritt nur gewährt wird mit bedeckten Beinen und Schultern. Somit leide ich bei 35 Grad innerlich vor mich hin und bekomme am Eingang die Nachricht, dass der Palast heute schon 13 Uhr schließt, da eine Zeremonie für den König vorbeitet wird. Somit muss diese Besichtig auf Morgen verschoben werden. Aber es gib noch so viel mehr zu bestaunen. Der goldüberzogene liegende Buddha etwa, welcher 46 lang und 15 Meter hoch ist. Er füllt die komplette Halle aus, stellt jedoch nur die Nummer drei der Größten in Thailand dar. Die Touristen werden durch die Halle geschleust, die von einem akustischen Klimpern erfüllt wird. Am Ende entdecke ich woher dieses Geräusch stammt. In etwa 50 runde Kupferbehälter schmeißen Meschen nacheinander jeweils eine Münze und hoffen damit auf viel Glück im weiteren Leben. Bei hunderten Touristen mit je 50 Münzen ist das eine erstaunliche Klangkulisse. Der Buddha ist nur ein Teil einer riesigen Tempelanlage mit kunstvoll verzierten Türmchen und Figuren. Auf diesem Gelände befindet sich zudem die älteste und sehr renommierte Massageschule von Bangkok. Ich habe in einigen Berichten gelesen, dass es hier die besten Massagen der ganzen Stadt geben soll. Das muss ich ausprobieren :) Ich muss knapp eine Stunde auf meine Körpermassage warten, da ein sehr großer Andrang herrscht. Eine kleine alte Lady mit grauen Haaren nimmt mich schließlich mit. Sie bearbeitet mich mit ihren erstaunlich starken Fingern und spitzen Ellenbogen. Es ist definitiv keine Wohlfühlmassage aber zielsicher trifft sie alle in Mitleidenschaft gezogenen Körperpartien von mir. Auch werde ich gedehnt und gezogen und muss mir wieder einmal eingestehen, wie ungelenkig ich doch bin. Die 30 Minuten vergehen NICHT wie im Flug, aber danach geht es mir unglaublich gut. Mama ich wünschte ich könnte diese rüstige Lady mit ihren Wunderfingern für dich einpacken.

Mit einer kleinen Fähre kreuze ich den Fluss zu einem weiteren beeindruckenden Tempel. Auf dieser Seite des Gewässers findet grade das "River Festival" mit Livemusik und vielen Essensständen statt. Auch hier besteht ein großer Touristenansturm auf das dekorative Gebilde, wodurch ich mich am Abend auf eine erholsame und erfrischende Runde im Pool mit lediglich drei weiteren Menschen freue.

Der Folgetag beginnt wie der vergange geendet hat: im Pool :) Es ist einfach unglaublich warm draußen, wodurch die Mittagsstunden im kühlen Nass erträglicher werden. Die Besichtigung des Königspalast bietet kaum schattige Plätzchen und ist mit gefühlten Millionen Menschen durchaus als anstrengend zu bewerten. Vor allem meine "Freunde" aus dem Reich der Mitte zeigen ein mal mehr wie schlechtes Benehmen geht. Unglaublich laut, vor allem dort wo "Bitte leise" Schilder stehen. Immer im Pulk unterwegs, Fotos müssen celebriert werden und ob dabei die Sicht für andere minutenlang versperrt wird ist dabei unwichtig. Das aller schärfste jedoch ist, als ich einen dabei erwische, wie er meine absolut zerfletterten und ausgelatschten Flipflops klauen will. Zum Glück komme ich rechtzeitig aus dem Tempel und erwische ihn gerade noch...Ungläubig schaffe ich es nicht mal mehr in anzumeckern. Allzu viel Zeit bleibt mir eh nicht, denn ich muss mit einem Bus quer durch die Stadt fahren mein morgiges Zugticket abholen und mit einem weiteren Bus zum Minivan der mich nach Ayutthaya bringen soll. Ich habe dafür zwei Stunden eingeplant und schaffe es durch den Berufsverkehr gerade noch rechtzeitig zum Minivan. Glücklich und erleichtert bringt er mich nicht mal zwei Stunden später zum gewünschten Ziel.

Ich werde sogar bereits erwartet! Vor meinem Hostel der Wahl steht eine Kreidetafel mit meinem Namen (+Freunde) zur Begrüßung. Als die Besitzerin jedoch sieht das ich alleine anreise, habe ich prompt eine reizende Ersatzmutti an meiner Seite. Ayutthaya macht mir schon jetzt viel Spaß :)

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