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Tag 6: Sunshine Coast - Noosa NP - Tin Can Bay

Publicat: 28.06.2020

27. Juni 2018

Der Regen trommelt auf unser Wohnmobildach.

Mist – ich hatte gehofft, es würde irgendwann aufhören zu regnen. Es hatte ja gestern Abend angefangen zu regnen und bisher kann ich mich an keine Regenpause erinnern. Der Gang zur Toilette wird zum Hürdenlauf. Es ist nahezu unmöglich, keine nassen Füße zu bekommen, daher laufen ich, wie die Australier auch, barfuß mit Crocs zum Waschhaus. Boa, wie das schüttet!!!

Die Pfützen sind schon so groß wie Teiche, das Wasser bahnt sich in Bächen seinen Weg über den Campground.

Beim Abstöpseln des Stromkabels bemerken wir, dass aus einem kleinen Außenfach, wo ein neuer Schlauch deponiert war, eine blaue Flüssigkeit ausläuft. Es hat scheinbar so heftig heute Nacht geregnet, dass das gesamte Außenfach mit Wasser vollgelaufen ist. Aber warum ist es blau!?
Als der Gatte das Fach öffnet, steht im gesamten Fach das Wasser – BLAUES Wasser. Igitt, was ist das denn????

Wir stellen fest, dass unsere Vormieter des WoMos scheinbar noch eine offene Tüte mit nicht benutzten Klochemikalien (kleine blaue WC Beutel) im Außenfach deponiert hatten. Diese haben sich nun im Regenwasser aufgelöst und nun steht das Fach bis oben hin voll mit blauer Flüssigkeit...

Na super... die bekommen wir auch nicht so einfach dort raus. Schlimm ist auch, dass das Zeug eine extrem färbende Wirkung hat. So ist der einst weiße Schlauch nun blau, alles, was sich im Fach befindet, leuchtet ebenfalls „blau“ und stinkt penetrant nach WC Chemikalie. Wir schließen das Fach wieder, aktuell können wir die Problematik nicht ändern. Also erstmal abwarten, vielleicht trocknet es ja nach dem Regen!? Falls es irgendwann mal aufhört zu regnen...

Nach dem Frühstück herrscht Krisenstimmung.
Geplant war, dass wir in den Noosa Nationalpark fahren. Dort soll es schöne Strände geben, außerdem mehrere interessante Wanderwege mit der Aussicht, wilde Koalas zu sehen. Aber bei Regen??? Wir sind unschlüssig.

Direkt gegenüber vom Campground befindet sich das „Sea Life Sunshine Coast“, auch „Underwater World“.

Durch den Aufenthalt auf dem Campground bekommen wir einen Rabatt auf den Eintritt und beschließen, den Vormittag im SeaLife zu verbringen.

Sea Life Sunshine Coast / Mooloolaba
Underwater World
Haifütterung

Wir haben schon einige SeaLifes besucht, ist alles nett gemacht und wir schlendern durch den Haifischtunnel, schauen uns die Sea Lion Show an und bewundern die vielen bunten Fische und Meerestiere.

Sea Lion Show
Rochenfütterung
Einfach mal abhängen
Schlangehals-Schildkröte

Gegen Mittag wollen wir weiter, allerdings schüttet es nach wie vor wie aus Eimern. Auf der Straße steht zentimeterhoch das Wasser. Unglaublich....! Aber noch länger wollen wir nicht warten.

Wir rennen zum Wohnmobil, welches am anderen Ende des Parkplatzes steht und erreichen es mit durchnässten Klamotten und Füßen. Zum Glück haben wir ja unseren mobilen Kleiderschrank dabei. Nachdem wir umgezogen sind, fahren wir in Richtung Norden.

Wir kommen nur langsam voran, da der Scheibenwischer unseres Wohnmobils mit den Regenmassen kaum zurecht kommt.
Während wir in Richtung Norden fahren, lässt der Regen langsam nach. Wir entschließen uns spontan, doch noch nach Noosa Heads, zum Noosa Nationalpark zu fahren.

Es regnet...und regnet...

In Noosa Heads angekommen, regnet es tatsächlich kaum noch. Wir navigieren durch die engen Straßen in Richtung Nationalpark. Jetzt kommt der gesteigerte Schwierigkeitsgrad: die Zufahrt zum Nationalpark ist eine große Baustelle, einspurig. Das Hinweisschild besagt: keine Trailer oder Trucks.
Hm, wir haben keinen Trailer... also los!

Oh, das wird böse....
Die Straße ist, durch die Baustelle wahnsinnig eng. Auf einer Seite erstreckt sich eine Abbruchkante zum Straßengraben, die andere Seite ist mit Pylonen zugepflastert. Es bleibt eine schmale Straße zwischen Abhang und Pylonen.
Tja, es kommt dann auch, wie es kommen muss:
wir rasieren mit unserem WoMo mindestens 5 Pylonen von der Straße. Ich kann gar nicht hinschauen.

Die Umleitung führt uns quer durch das Wohngebiet bis hin zum Parkplatz im Nationalpark, der natürlich auch eine riesige Baustelle ist. Wir haben dann aber unendliches Glück: genau vor uns fährt ein Jeep vom Parkplatz, so können wir uns an den Straßenrand quetschen und parken. Das bleibt für heute auch der einzige Parkplatz, denn hier wimmelt es von Surfern!

Vor uns, hinter uns, mit Campervans, Bussen, Autos – überall Surfer mit ihren Brettern, die, teils nur in Badehose bekleidet (ich friere vom Hinschauen), auf dem Weg zum Meer sind oder von dort kommen... im Regen wohl bemerkt!
Auf den Stress der Parkplatzsuche, müssen wir erst mal was zu Mittag essen. Als wir uns mit Regenschirmen, Fleecejacken und dicken Schuhen ausstatten, hat es fast aufgehört zu regnen. Super! Dann geht’s jetzt los.

Eigentlich wollten wir den Rundweg (Coastal Walk & Tanglewood Trail) von 8 km laufen, aber da das Wetter nicht so richtig schön ist und wir auch zeitlich später dran sind, als geplant, bewegen wir uns in Richtung Coastal Walk, an der Küste entlang.

Noosa NP
Coastal Walk

Es ist der Wahnsinn, wie viele Surfer hier im Wasser sind. Nach jeder Kurve erscheint ein noch schönerer Strand und noch größere Wellen mit noch mehr Surfern.

Suferparadies

Wir könnten da stundenlang zuschauen, wie die Surfer sich halsbrecherisch in die Wellen stürzen und ihre Tricks vorführen – oder einfach nur „baden gehen“.
Sogar ein Stand up Paddler hat sich in die hohen Wellen verirrt. Verrückt!

Surfer in Action
Und da "surft" er ohne sein Board...
Ab durch die Welle
Und da war er weg...

Der Granite Beach könnte sich glatt auf den Seychellen befinden, wenn das Wetter heute sonnig wäre.

Granitblöcke am Strand

Aber auch so ist die Küste toll und beeindruckend und hat durch das verregnete Wetter durchaus etwas Mystisches. Uns gefällt es!

Wir laufen entlang der Tea Tree Bay und Granite Bay bis zu Hell´s Gate, dann wird der Regen wieder stärker und wir kehren um.

Kleine Regenpause
Granite Bay

Nach ca 5 km erreichen wir wieder unser Wohnmobil und bemerken, dass nun die gesamte Seite bis zum hinteren Reifen „blau“ verfärbt ist... beim Fahren ist das blaue Wasser nämlich schön aus dem Fach herausgelaufen und hat sich entlang der Wohnmobilseite verteilt..

So ein Mist...
Wir starten zu unserem nächsten Campground in der Tin Can Bay und als das Navi uns die Fahrzeit von 1h40 und 115 km ausspuckt, wird uns klar, dass wir den heutige Campground nicht mehr bei Tageslicht erreichen werden. Es ist bereits 16 Uhr, um 17 Uhr wird es dunkel. Verdammt!!! So viel zu: vor der Dämmerung am Zielort ankommen....

Tja, es kommt also, wie wir es nicht geplant haben: nach 1 Stunde ist es zappenduster und wir fahren im Finsteren die Landstraße quuer durch den Wald in Richtung Tin Can Bay. Glücklicherweise begenet uns KEIN Tier. Uff, Glück gehabt. Unseren Campground „Kingfisher Caravan Park“ finden wir auch sofort – so groß ist das Örtchen auf der Halbinsel nämlich nicht.

Der Campgroundinhaber hat schon Feierabend. Wir erreichen ihn über eine Klingel. Er ist so nett und zeigt uns unsere Site für heute und fragt, ob wir wegen der Delfine kommen. Wir bejahen, was er kopfschüttelnd kommentiert, da er nicht versteht, dass jeder immer nur wegen der Delfine kommen würde.

Unsere Site liegt direkt neben dem Duschhaus – sehr praktisch. Der private Campground ist voll, wir haben wieder eine Site ohne Slab, diesmal auf Gras. Seit gestern verstehe ich nun, warum eine „Slab Site“ Sinn macht: man hat dann einen (meist) betonierten Platz neben dem WoMo, wo man seinen Campingtisch und Stühle draufstellen kann und eben trockenen Fußes ein- und aussteigen kann. Bei Regen also durchaus sinnvoll.

Hm... egal ich glaube, bei den folgenden Campgrounds habe ich eine Site mit Slab reserviert . Schauen wir mal.
Das Duschhaus ist das Sauberste, das ich je auf einem Campground gesehen habe! Kann locker mit jedem Hotel mithalten. Wir nutzen die Gunst der Stunde und gehen duschen. Draußen „lacht“ ein ganzer Schwarm von Kookaburras, was wir anfangs sehr lustig finden, als die Biester aber nachts immer noch am Krächzen und „Lachen“ sind, wird’s anstrengend. Schon irre, so einen „Vogelgesang“ habe ich noch nie gehört!


Für die Statistik:
Campground: Kingfisher Caravan Park
Kosten: 28 € / Powered Site ohne Slab
Gefahren: 170 km
Tiersichtungen: Möwen, Kookaburras, Vögel
Wetter: Regen, 15-18 Grad
Fazit: Je schlechter das Wetter, desto mehr Surfer auf dem Wasser!

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