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Montag, 26. Juli 2021

Publicat: 26.07.2021

Bei 34 Grad unterwegs

Heute ging es um 9 Uhr bereits los. Auf dem Plan stand eigentlich 'Mires'. Dies soll eine Reise wert sein. Sagt zumindest der Reiseführer.... Tja, da bin ich ganz anderer Meinung! Also der Weg dort hin ist schon eine Reise wert. Aber nicht das Dorf selber.

Aber vorher musste ich noch kurz in Rethimno anhalten (dort ging mein heutiger Weg sowieso von der Autostrasse in die Bergstrasse ab) um mir einen Charger für Zigarettenanzünder im Auto zu kaufen. So verbraucht mein Handy nicht den ganzen Strom für das Navigationsgerät. Gar nicht so einfach, einen solchen Stecker aufzutreiben! Ich lief hin und her und niemand konnte mir in den Souvernirshops genau sagen wo ich sowas finde. Doch, ich wurde fündig! Nix wie raus aus dem Chaos der Stadt in Richtung Süden von Kreta.

Da Mires nicht so cool war, ging es gleich weiter zum nächsten Ziel in der Nähe: 'Sivas'. In diesem kleinen Dorf ist ein Keramikladen mit einer grossen Auswahl an tollen, handgemachten Sachen. Der Töpfer war gerade bei der Arbeit an der Drehscheibe und seine Frau kümmert sich um den Laden. Als ich ihr erzählt habe, dass ich aus Chania gekommen bin, hat sie mir ein kleines Schälchen geschenkt. Da ich keine Internetverbindung herstellen konnte, um ihr meine Töpferarbeiten zu zeigen, hat sie sich meine Visitenkarte geschnappt und gemeint, sie werde dies dann heute Abend mit Ihrer Tochter im Internet anschauen. Wir haben und über das Töpfern und die Techniken ausgetauscht. Schön, Artikel zu kaufen, die mit 100%iger Garantie von hier kommen und nicht aus xxx. Zudem haben sie sich mega gefreut, dass ich ihre Arbeiten so gelobt habe.

Unterwegs hielt ich noch spontan bei einem Frauenkloser an. Das 'Lalyvani' Kloster ist riesig. Zahlreiche Unterkünfte, Volieren mit Vögel und eine mega schöne Kirche erwarteten mich. 

Die Bergandschaft ist wunderschön. Weite Täler, mit 10'000enden Olivenbäumen und ganz vielen, weissen Gewächshäusern. Hier scheint wohl all das Gemüse für den Bauernsalat und vor allem all die Tonnen von Oliven für das Beste Olivenöl der Welt herzukommen! Ein paar Windräder und gigantische Solarzellen finden sich hier ebenfalls. Eigentlich erstaunlich wenige; denn Wind hat es hier extrem viel und Sonne sowieso! Smile

Die Strassen sind meist sehr gut zu befahren und einige Abschnitte sind ganz neu geteert oder werden gerade neu gebaut. Doch, die ganzen Schlaglöcher, Teerflecken und sonstigen Unebenheiten sind zahlreicher. Das Fahren ist also eine grosse Konzentrationssache und geschicktes Ausweichen gehört unbedingt dazu. Wenn man das Glück hat, und ein Auto fährt voraus, dann braucht man nur noch seinen Ausweichmanövern zu folgen. Ausser es ist ein Tourist!
Ach ja, ich habe noch etwas 'Komisches' gesehen: es ist mir entgegen gefahren. Ich konnte es als einen Pick-Up erkennen. Die Letzten die ich gesehen habe, hatten alle Wassermelonen und oben drauf die Arbeiter sitzend (!) geladen.... aber dieses Mal hat sich etwas auf der Ladefläche bewegt. Hmmmm. So cool: dass was ich gesehen habe, waren die Ohren eines Dalmatiner's die im Wind geweht haben. Konnte leider kein Foto machen. Aber hier mein Versuch dies zu beschreiben: Der Hund stand mit den Hinterbeinen auf der Ladefläche. Die Vorderbeine und somit der ganze Kopf hatte er vorne auf dem Fahrerdach abgestütz und in Fahrtrichtung geschaut. Voll im Fahrtwind also.

Schlussendlich bin ich im ehemaligen Hippie-Dorf 'Matala' gelandet. Wow, da ist ja vielleicht was los! Schon einen Parkplatz zu finden ist eine Glückssache. Und ich hatte Glück! Gleich vorne am Strand konnte ich den Slot nutzen und einen Platz finden. 3 Euro.
Das ganz kleine Dörfchen ist sympatisch, mit bunt bemalten Strassen und trägt somit immer noch die Spuren der guten alten Hippie-Zeiten.
In der Jungsteinzeit wurden in das weiche, poröse Gestein der Bucht zahlreiche Wohnhöhlen gegraben, die in der Zeit der römischen Besetzung Kretas als Grabstätten (so riecht es dort auch irgendwie immer noch!) genutzt wurden. In den 1960er Jahren siedelten sich in den Wohnhöhlen Hippies aus aller Welt an (darunter viele junge US-Bürger, die ihre Teilnahme am Vietnamkrieg verweigerten) und gründeten dort eine grosse Kommune. Der Eintritt in die bergigen Zeitzeugen kostet 4 Euro und der Besucher tut gut daran, nicht in den Flipflops dort hoch zu klettern....
Gut sind die Flipflops hingegen wiederum auf dem Sand beim voll gepackten Mini-Strandabschnitt. Meine Güte, ich habe mir fast die Sohlen verbrannt und musste mich nach den ersten 30 (schnellen) Schritten notfallmässig setzen um nicht laut rausschreien zu müssen weil es so höllisch gebrannt hat! Dann schnell die Schuhe wieder angezogen und weiterlaufen. Uff. Das war echt nicht lustig!

Da meine Rückreise nach Chania 130 Kilometer und knapp 2.5 Stunden dauert, und es schon 17 Uhr war, habe ich mich in eine Taverne direkt am Strand gesetzt und gegessen. Der Wind hat extrem heftig geblasen und mir ist fast das Essen aus dem Teller geflogen! Aber es war eine tolle Abkühlung nach diesem extrem heissen Tag.

Auf der Heimfahrt hatte die Landschaft schon ein ganz anderes Licht; die Sonne ging langsam unter und alles hatte wärmere Farben. Richtig schön. Dazu griechische Musik laut aufgedreht und schon wurde der weite Rückweg viel angenehmer. Im griechischen Radio machen die sogar Werbung für die Covid-Test's!
Nach Rethimno lag dann die Sonne schon bereit hinter den Bergen zu verschwinden. Also habe ich mir einen Parkplatz gesucht und gewartet, bis das orange-rot-gelbe Naturspektakel geschah. Da es noch ca. 20 Minuten dauerte und ich nicht die Einzige war die gewartet hat, habe ich Fotografin für die verliebten Pärchen gespielt, die sich mit Selfies abgemüht haben. Smile. Immerhin, wenn ICH schon alleine hier stehen muss, dann kann ich doch den Anderen zu einem tollen Foto verhelfen. Zwinker

Zurück im Hostel hat es schon wieder einen Wechsel der Zimmernachbaren gegeben. Schon Gestern. Uff. Ich kriege bald jeden Tag neue Mitbewohner. Frankreich, Holland, Polen sind es heute. Ich verliere den Überblick. Hihi.

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Grècia
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#hippie#unterwegs