Апублікавана: 15.05.2017
11.Mai
Diese Woche war bis jetzt die Beste von allen (obwohl alle cool waren). Dabei ist erst Donnerstag und ich bin mir 100% sicher das die nächsten 3 Tage noch geiler werden. Das ist unglaublich wie viel man hier erlebt.
Montag haben wir ca. 30 einjährige Rinder mit den Pferden reingetrieben und denen neue Ohrmarken gegeben. 3 davon hatten noch ihre Hörner und die mussten wir wieder abschneiden.... (oh mir tuen die armen Kühe richtig Leid.) Die Rinder mussten durch eine Gasse in so einen Stand rein und meine Aufgabe war es immer ein paar Rinder dahin zutreiben. Das war aber gar nicht so einfach, denn die waren nicht so groß und konnten sich noch in der Gasse umdrehen. Und dann können sie über den einen Holzphal drunter oder drüber springen und wieder raus laufen. Meistens habe ich es geschafft sie aufzuhalten, aber ein Rind z.B. hat einfach den Holzphal durchgebrochen und hat auch nicht angehalten, als ich mich in den Weg gestellt habe..... (man wird ziemlich eingequetscht, wenn ne Kuh in der schmalen Gasse im Galopp an einem vorbei läuft).
Am Dienstag ist uns denn eingefallen, dass am Wochenende das Kanu -Rennen ist und unser Kanu noch auf der alten Ranch liegt und ein riesiges Loch hat. Das Rennen geht von Nimpo Lake nach Anahim Lake und ich habe viele abenteuerliche Geschichten gehört. Also haben wir es Dienstag Abend, nachdem wir noch ein paar Dinge in der Stadt erledigt haben, das Kanu nach Hause gebracht und der Riss im Kanu war größer als gedacht. (Stadt ist übertrieben.... wir waren in Anahim was vlt. 400 Einwohner hat? aber hier ist das ne Stadt)
Am Mittwoch morgen war ne Freundin von Aileen da, die uns gezeigt hat wie man Käse macht, denn wir haben im Moment viel zu viel Milch (von 3 Kühen). Als sie fahren wollte, hat sie mich gefragt ob ich mit will, denn auf der Ranch bei ihr in der Nähe geben die heute den Kälbchen Brandzeichen. Da wollte ich natürlich mit! Dann hatte ich genau 1 min Zeit meine Sachen zu packen (denn ich muss übernacht da bleiben). Zu hause hätte man das wahrscheinlich nie gemacht (bei wem den man erst einmal gesehen hat mitfahren und bei Leuten übernachten die man noch nie gesehen hat und nur ne Zahnbürste, ne Wechselhose und Gummistiefel mitnehmen .... ich hatte wirklich nicht mehr mit) und hier ist das ganz normal. Auf der Ranch gibt es ca. 500 Kühe und die meisten haben schon ihr Brandzeichen bekommen. Gestern haben wir nur ca. 50 Kälber gemacht. Die hatten auch noch Helfer aus Deutschland, Schweiz und Frankreich und wir haben uns gleich gut verstanden. Wir 4 haben immer die Kälbchen eingefangen und festgehalten und die "Kanadier" haben Brandzeichen und Medizn gegeben und die Hörner weggemacht. Die Kälber waren alle in einem großen Käfig. Da ist man denn hingegangen, hat eins am Hinterbein geschnappt und rausgezogen. Die zweite Person hat draußen gewartet und es umgeschmissen und dann den Kopf und Vorderbeine festgehalten. Am Ende war ich richtig gut im Kälbchen fangen und rausziehen und das ging wie am Fließband. Das hat echt Spaß gemacht.... den Kälbchen wahrscheinlich nicht, aber ich habe mich bei jedem einzelnen entschuldigt. Am Ende sah man aus wie ein Schwein, da man die Hälfte der Zeit im Dreck lag und man hatte 20 blaue Flecken mehr..... aber trotzdem freue ich mich schon mega auf den Tag wenn wir bei uns Brandzeichen geben..... so habe ich mir das in Kanda vorgestellt!
Danach habe ich noch den anderen "Helfern" bei ihrer Arbeit geholfen (Kälbchen u. Kühe füttern und in andere Käfige lassen). Auf der Ranch waren viele Dinge anders als bei Henry u. Aileen und es war interessant zu sehen wie die das alles machen. Als wir dann endlich reingekommen sind war es schon ziemlich spät und die Oma hat für uns alle Essen gemacht und der Opa hat lecker Steaks gegrillt. Und das andere Mädchen aus Deutschland hatte Geburtstag, sodass es auch noch einen großen Schokoladenkuchen gab. Dann sind alle die woanders gewohnt haben nach Hause gefahren und wir (die 4 Workawayer und die Oma u. Opa) haben noch Karten gespielt. Am nächsten morgen habe ich denen dann wieder bei ihrer Arbeit geholfen und gegen Mittag haben sie mich nach Hause gefahren. Zu hause angekommen haben wir schnell noch Kühe gefüttert und dann mussten wir uns endlich mal um das Kanu kümmern. Das ist aus Glasfaser und wir haben uns überlegt die ganze Kiellinie neu zu machen, denn die sah nicht mehr so gut aus. Dafür haben wir 6 Stunden gebraucht und nun muss es trocknen. Übermorgen ist das Rennen und ich bin noch nie Kanu gefahren und morgen müssen wir noch die letzten Verbesserungen machen und es neu streichen.... d.h. wenn ich Pech habe, kann ich morgen auch kein Kanu fahren - das ist ziemlich dumm wenn man beim Rennen mit machen will. Aber gut...wenigstens Armmuskeln habe ich trainiert. Ab Dienstag meinte Henry nämlich wir können jetz jeden Tag trainieren.... und ab diesem Tag musste ich alle Heurollen (5-6 hintereinander) alleine abrollen. Vorher haben wir uns immer abgewechselt und Henry ist ganz langsam Trecker gefahren und nu?? meine Arme fühlen sich danach an wie halb tot (gerade wenn man noch Muskelkater vom Kälber fangen hat, denn manche waren ganz schön groß) .... das ist viel besser als jedes Fitnessstudio.
14.Mai
:D Am Freitag haben wir nur schnell die Kühe gefüttert und die ganze andere Zeit nur am Kanu gearbeitet, denn das sah immer noch nicht wasserdicht aus. Wir haben die Kühe in den letzten 3 Tagen ganz schön vernachlässigt. Abends war unser Kanu immer noch nicht fertig und da haben wir uns von jemanden anders das Kanu ausgeliehen damit ich wenigstens einmal vorher fahren kann. Und da dachte ich mir: Scheiße was mache ich hier eigentlich?.... wir sind nur 4 km gefahren und es wurde schon amstrengend und dann haben wir noch ein bisl den Weg ausgecheckt wo wir das Knau tragen müssen (der Weg ist 1km u. man müsste 3 km mit dem Kanu fahren). Und Henry ist einfach den ganzen Weg gejoggt? Ich bin ja echt meega schlecht in Ausdauerlauf und das war auch kein Weg, sondern ein kleiner steiler Pfad mit 100 Baumstämmen im weg. Ich hätte nicht gedacht, dass ich es schaffe da ein 40- 50 kg schweres Kanu lang zu tragen (denn das ist ja ziemlich unhandlich).
Samstag früh haben wir dann gaaaanz schnell Kühe gemolken und gefüttert und dann haben wir das Kanu gesehen und festgestellt, dass das Zeug was wir dadrauf geschmiert haben nicht getrocknet ist, weil es zu kalt war. Ja es hat morgens geschneit und gehagelt und es waren 5ºC - perfekte Bedingugen für ein Kanu Rennen also. Ich saß den ganzen morgen mit soner Wärmepistole (?) im Keller und habe die Farbe getrocknet. Das Rennen ging um 13.00 Uhr los und im 12 saß ich immer noch im Keller, sodass wir erst um 12.50 Uhr beim Start waren. Da mussten wir uns noch anmelden und Schwimmwesten anziehen und wir waren gerade an der Startlinie als der "Schiri" das Startsignal gegeben hat. Dann sind wir mit Kanu so schnell wir konnten zum Wasser gerannt..... und ich bin volle Kanne hingeflogen (so richtig Filmreif mit noch 2m im Schotter lang rutschen). Das Hinfliegen an sich fand ich gar nicht schlimm.... ich fand es nur eeeeecht doof, dass ca. 100 Leute zugeguckt haben. Dadurch kamen wir dann auch als einer der letzten im Wasser an. Zuerst gings 5 km nur über Nimpo Lake.... dabei haben wir dann aber auf Platz 4 aufgeholt. Ich saß vorne und brauchte einfach nur paddeln und Henry war hinten und hat gesteuert. Immer wenn wir durch eine Brücke gefahren sind, standen da alle Leute und haben einen angefeuert. Am Ende vom See kam dann das Stück wo wir aussteigen mussten und das Kanu tragen mussten.... ich glaube das war der längste Kilometer den ich bis jetz gelaufen bin.... das hat sich meega gestreckt und ich war nur froh, dass Henry nicht joggen wollte. Am Anfang ging es einen ganz steilem Berg hoch u. danach haben wir es umgedreht und auf den Schultern getragen. (also eigentlich auf dem Hals) Als wir am anderen Ende angekommen sind, war dann schon richtiger Fluss und es wurde schnell und da lag ein riesiger Baumstamm. Ich glaube wir haben alles falsch gemacht, aber iwie hat Henry es geschafft, dass wir nicht umgeippt sind (denn das Kanu war quer zum Wasser und kann so schnell umkippen). Wir sind schnell rausgesprungen und haben das Kanu um den Baumstamm getragen. Ab diesen Zeitpunkt war ich bis zum Oberschenkel nass, die Schuhe waren durchgeweicht und es waren zwischen 5-10ºC und Wind? Dann war das Wasser ne lange Zeit langsam, aber mit viiieeelen Kurven. Und dann wurde es für den gesamten Rest des Weges schnell und man hatte keine Sekunde Zeit sich auszuruhen. Man muss die ganze Zeit so doll paddeln wie man kann, damit man nicht gegen große Steine fährt oder an engen Kurven an den Rand gespült wird. Henry war n guter Steuermann und ich hatte am Anfang überhaupt keine Ahnung was ich machen muss. Henry hat die ganze Zeit von hinten gerufen: rechts! ....noch mehr paddeln.... schneller... links.... Es ging aber manchmal nicht schneller, egal wie doll man gepaddelt hat.
Zwischendurch waren immer wieder Baumstämme und Biberdämme im Weg wo wir austeigen mussten. Da hat man dann seine Beine wieder gemerkt, obwohl ich mir nicht sicher war ob das gut oder schlecht ist. Am Anfang gings noch ganz gut, aber zum Ende hin, konnte man die ersten Schritte gar nicht laufen, weil das komette Bein taub u. eingefroren war. Am Ende mussten wir unser Kanu nochmal 100 - 200m tragen.... da musste Henry das alleine ziehen, weil ich froh war, dass ich überhaupt ohne Gewicht laufen konnte. Ich habe nur 2x gefragt wie weit es noch ist und beide Male hat mir Henry den größten Schwachsinn erzählt.
Das erste Mal hat er gesagt, dass wir schon bei der Hälfte sind. Wir waren aber bei nem Viertel? Und das zweite Mal hat er gesagt: Nur noch 10 Minuten... in echt waren es über 30. Das hat er ja gesagt, damit ich die Lust nicht verliere, aber ich fand das überhaupt nicht hilfreich. Ich glaube auf unserem Weg war auch echt schöne Natur und viele coole Vögel, aber wir sind zu schnell gefahren um uns das alles in Ruhe anzugucken. Einmal habe ich einen Weißkopfseeadler 2m von uns entfernt losfliegen sehen. Ich hätte auch gerne mal Fotos gemacht, aber es wäre sehr doof gewesen sein Handy mit in ein Kanu Rennen zu nehmen. Nach 3,5 h kamen wir dann endlich ins Ziel und das unglaubliche war, dass unser Kanu gehalten hat, wir nicht umgekippt sind und wir den dritten Platz gemacht haben :D meega cool.... Es hat einen riesen Spaß gemacht und ich würde es jeder Zeit wieder machen (nur nicht heute). Das war das coolste und anstrengste was ich bis jetzt gemacht habe. 6 von 8 Teilnehmer sind mehrmals im Rennen umgekippt und waren komplett nass. Und ein Kanu ist unter nem Baumstamm stecken geblieben und bis jetzt hat es noch keiner wieder rausbekommen. Aber es gibt jedes Jahr mindestens 1 Kanu dass nicht bis zum Ziel kommt (oft sind auch schon welche in der Mitte durchgebrochen oder an Steinen aufgeschlitzt, sodass Wasser reinkommt). 2 Leute haben sich auch auf dem Stück verlaufen (wo wir das Kanu 1km getragen haben). Die sind dann anderhalb Stunden mit dem Kanu auf den Schultern durch den Wald geirrt und am Ende da wieder rausgekommen wo sie losgegangen sind. Da war ich echt froh, dass wir den Weg schonmal vorher gegangen sind.
Danach war große Party und das war ne wirklich coole Party! Es gab ne Liveband und die Leute sind schon sturzbesoffen gekommen. Die Tanzfläche war durchgehend voll und es war so lustig die Leute zu beobachten. Alle viertel stunde ist iwer hingefallen.... einmal standen an der Bar 2 Männer und der eine wollte sich an dem anderen festhalten und dann sind beide umgefallen. Der Türsteher musste die ganze Zeit Leute rausbringen und nachher war auch die Kassiererin zu betrunken, sodass ich für den restlichen Abend die Kasse übernommen habe. Von den 260$ die wir beim Knau Rennen gewonnen haben, war am Ende nicht mehr viel über. Halb 1 war dann Bier und Alkohol bis auf die letzte Flasche alle. Das nenn ich mal ne gelungene Party.
Als ich heute früh aufgestanden bin hatte ich überall Muskelkater (ich kann mich überhaupt nicht mehr bewegen), viele Blasen an den Händen, n dickes Knie u. Ellbogen und n riesen blauen Fleck am Hals vom Kanu tragen - aber das wars wert. Und ich war trotzdem noch die einzige die heute um 7 aufstehen konnte und gefüttert und ausgemistet hat (nur halt n bisl langsamer)
Ah bevor ichs vergesse.... am Freitag habe ich meinen ersten Bären gesehen. Da ist ein großer Schwarzbär mit seinen drei Kindern bei uns über die Ranch spaziert.
Es gibt auch noch Fotos. Die habe ich nur leider noch nicht. Aber sowie ich sie bekomme, lade ich sie hier hoch....... ich freue mich jeden Tag wieder darüber wie cool das hier ist.