14/06/2018 - Zurück auf der Nordinsel

Апублікавана: 20.07.2018

Nach mehr als sechs Monaten auf Neuseelands Südinsel und lediglich vier Monate vor unserem Rückflugtermin stand heute die Fährfahrt zurück auf die Nordinsel an. Ein Abschied der schwerfällt, aber sein muss. Es ist der erste große Schritt in Richtung Heimat und eine endgültige Entscheidung, die wir nicht zurücknehmen können. 
Denken wir an unsere Hinfahrt zurück, kommen viele Erinnerungen hoch. Als wäre die erste Fährfahrt mit dem Auto nicht schon aufregend genug gewesen, erlebten wir währenddessen einen der schlimmsten Stürme des Jahres. Nie werden wir dieses Erlebnis vergessen. Genauso wenig diese, die darauf folgten. Neuseelands Südinsel ist wunderbar, einzigartig und vielfältig. Sie hat uns restlos begeistert und mit ihrer abwechslungsreichen Natur fasziniert.

Die letzte Nacht auf der Südinsel war ruhig. Bevor wir zum Fährenterminal von „Picton“ fuhren, besuchten wir die Traditionsbäckerei der Stadt und deckten uns mit allerlei Leckereien ein. Mit belegten Broten, Scones und Carrot-Cake fühlten wir uns für den bevorstehenden Tag gewappnet.
Beim Check-In erfuhren wir, dass die geplante Abfahrtszeit um eine halbe Stunde verschoben wurde. Also reihten wir uns in die Warteschlange der Autos ein, aßen unser Brot und warteten. Als unser Sam im Bauch des Schiffes Platz nehmen durfte, dauerte es nicht mehr lange bis die Fähre ablegte. Wir liefen zum Besucherdeck und stellten fest, dass das Schiff bei Weitem nicht so ausgebucht war wie beim letzten Mal. Dadurch konnten wir uns Sitzplätze in erster Reihe ergattern und hatten stets einen guten Blick nach draußen.
Unsere Fähre mit dem Namen „Aratere“ legte mit 45 Minuten Verspätung ab. Vom Außendeck verfolgten wir die Abfahrt aus Picton und uns wurde ziemlich schnell bewusst, dass unsere Reise über die Südinsel hiermit zu Ende war! :/
Die Ausfahrt durch den „Queen Charlotte Sound“ verlief eher unspektakulär. Die Sicht war aufgrund von Nebelschwaden, die über den Wäldern hingen, sehr stark eingeschränkt. Doch wenn uns Neuseeland eins gelehrt hat, dann, dass auch solche Wetterverhältnisse ihre Vorteile haben - es hatte etwas mystisches, wie die Wolken über dem Wasser hingen.
Umso näher wir dem offenen Meer kamen, umso freier wurde die Sicht. Die heutige Wettervorhersage bewahrheitete sich: wenig Wind und leicht bewölkter Himmel.
Als der kritischste Punkt, die Einfahrt in die Meeresenge „Cook Strait“, gemeistert war, wurde das Schiff von Delfinen begleitet. Mit dieser Geste verabschiedete sich die Südinsel von uns :) … und ganz allmählich verschwand der letzte Küstenabschnitt hinter dem Schiff - auf Wiedersehen, liebe Südinsel. Danke für die unvergessliche Zeit!
Obwohl die Cook Strait zu einer der stürmischsten Meeresstraßen überhaupt zählt, blieben wir am heutigen Tag - mehr oder weniger - verschont. Je nachdem wie seefest bzw. empfindlich der einzelne Fahrgast eben ist? Denn lediglich kleine Vibrationen waren in der gemütlichen Lounge zu spüren. Die nächste Stunde schipperten wir ohne große Ereignisse über die offene See. Spannender wurde es, als die ersten Umrisse der Nordinsel am Horizont auftauchten. Tobi bewaffnete sich mit der Kamera und hielt sich eine ganze Zeit lang auf dem Außendeck auf, während ich dann doch das ruhigere Plätzchen bevorzugte. Als er zurückkam, berichtete er von mehreren, schwimmenden Seebären und sogar ein Albatros sei vorbeigeflogen.
Schon kurz danach stand die Einfahrt in „Wellington Harbour“ an. Die Fähre drosselte ihre Geschwindigkeit, der Seegang wurde sanfter und wir genossen die Aussicht auf den Hafen. Gegen 14:00 Uhr war das Schiff am Kai befestigt und wir fuhren mit dem Auto von Bord - hallo Wellington, da sind wir wieder! Zuerst steuerten wir den Campingplatz an, welcher etwas außerhalb der Stadt lag. Vor Ort besprachen wir die weitere Tagesplanung. Einkaufen und der Besuch bei mehreren Reifenhändlern stand auf dem Programm.

Unsere zwei Vorderreifen weisen starke Abnutzungen in der Innenseite auf. Nach mehrmaligen Überprüfen verschiedener Werkstätten trafen wir die Entscheidung, sie zu ersetzen. Abgesehen von der mangelnden Verkehrssicherheit ist dies eine gute und weise Investition für unseren treuen Sam und den späteren Autoverkauf.

Nachdem eine Werkstatt gefunden und ein Termin für den kommenden Montag vereinbart war, kauften wir nur noch schnell ein. Nach dem Abendessen fielen wir mit vielen, überwältigenden Eindrücken erschöpft ins Bett.
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