Laos - so viel Idylle hatten wir nicht erwartet

Uñt’ayata: 05.08.2018

Wir sind zurück in Indonesien, mit unglaublich vielen neuen Eindrücken, Erfahrungen und vor allem einem neuen Visum in der Tasche. Unser bisheriges Visum war ein sogenanntes soziales Visum, ab jetzt haben wir ein offizielles Arbeitsvisum und dürfen somit ganz legal in Indonesien arbeiten und theoretisch sogar Geld verdienen. Praktisch sind wir immer noch Volontäre und verdienen nüscht ;) Da wir aber von irgendetwas leben müssen, haben wir vor einer Weile ein paar Anfragen an potenzielle Sponsoren geschickt, und wir hatten Glück. Die ZGAP (Zoologische Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz) hat sich bereit erklärt uns ein Taschengeld zu sponsern, sodass wir ab jetzt zumindest unsere monatlichen Ausgaben decken können. Und wenn wir sparsam sind, können wir sogar noch ein paar Pfennige zurücklegen. An dieser Stellevielen lieben Dank an die ZGAP für die Unterstützung!

Das aktuelle Team der PCBA bleibt also noch eine Weile bestehen. Vor ein paar Monaten zum Team dazu gekommen ist "Bagus" (rechts vorn).

Außer unserem neuen Kollegen ist in den letzten Wochen in der PCBA viel passiert, vor allem in den 3 Wochen in denen wir im Urlaub waren. Aber dazu später. Zuerst möchte ich von unserem Urlaub berichten, der uns von unserem Provinzstädtchen über eine mittelgroße Stadt in ein idyllisches und wenig besiedeltes Land und letztendlich in eine Metropole geführt hat. 


Unser Flug nach Danang in Vietnam ging über Singapur. Beim Anflug auf Singapur sahen wir einen Teil von Malaysia, der auf den ersten Blick üppig grün wirkte. Auf den zweiten Blick konnte man erkennen, dass alles sichtbare Grün ausschließlich aus Palmölpflanzen bestand. Kein Wald, keine Dörfer. Nur Ölpalmen. Kilometerweit. Man kennt das ja von Bildern, aber es ist noch wesentlich erschreckender wenn man die Ausmaße einmal selber gesehen hat. Malaysia ist übrigens der zweitgrößte Palmöllieferant nach Indonesien.

In Danang übernachteten wir in einem Homestay, dass wir im Internet entdeckt hatten. Die zwei Besitzerinnen waren Mitte zwanzig und hatten sich mit dem Homestay einen Traum erfüllt. Sie wollten nicht das klassische Leben, dass ihnen die vietnamesische Gesellschaft vorschreibt (also Heiraten, Haus, Kinder usw.), sondern selbstbestimmt ihren eigenen Weg gehen. Wir haben uns lange mit ihnen unterhalten und wir waren sehr beeindruckt von der Geschichte der beiden, ihrer alternativen Lebensweise und ihrem ökologischen Bewusstsein. Und ihre kleine Katze, die sie gefunden hatten, hat es uns angetan.

Wir haben sie "Gollum" getauft, ihren richtigen Namen haben wir vergessen.

Da wir ja von Vietnam aus nach Laos einreisen wollten, brauchten wir einen Bus, der über die Grenze Bo-Y fährt, an der wir ein Visa-On-Arrival bekommen. Natürlich war das Bussystem asiatisch-unlogisch, sodass wir fast einen halben Tag verschwendet haben, einen Bus zu finden, der über die richtige Grenze fährt. 30 Schalter, einer für jedes Busunternehmen, mindestens 30 Ziele und keiner wusste über welche Grenze die Busse fahren. Letztendlich fanden wir heraus, dass wir erst ins vietnamesische Kontum müssen, einer Stadt nahe dem Grenzübergang Bo-Y, um dann von dort einen Bus nach Pakse in Laos zu nehmen. Nachdem das geklärt war, hatten wir aber zum Glück noch mehr als einen Tag Zeit, um Danang zu erkunden.

Der Strand von Danang, an dem sich abends vor allem die Einheimischen tummeln.

Danang selbst ist eine kleinere Großstadt, die, wie der Rest Vietnams, in den letzten Jahren anscheinend einen großen Aufschwung erfahren hat. Direkt bei Danang gibt es den Monkey Mountain, wo neben Makaken auch Kleideraffen leben. Das klang so gut, dass wir einen ganzen Tagesausflug mit dem Motorrad zur Erkundung einplanten. Da die Mietmotorräder in der Nähe alle vergriffen waren, gaben uns die Mädels vom Homestay kurzerhand ihr privates Motorrad. Die Straßen auf dem Berg waren kaum befahren und einige Seitenstraßen wuchsen schon mit Grünzeug zu.

Der Berg selber ist eine Insel und liegt direkt vor Danang. Und das ist der Ausblick auf Danang vom Berg aus.

Auf dem Berg gab es noch eine alte Militärstation der Amerikaner, zu der man aber keinen Zutritt hatte. Die Türme rechts im Bild dienten vermutlich zu Abhörzwecken.

Auf unserer Tour über den Inselberg entdeckten wir bei einer Pause einen kleinen Pfad nach unten Richtung Meer. Nach ca. 20 Minuten gekraksel bei 30 Grad kamen wir dann an diesem schönen Strand an. Zwar hatten wir kein Badezeug dabei, aber das Wasser war einfach zu verlockend, sodass wir die Unterwäsche-Variante wählten.

Auch wenn es super idyllisch aussieht, der Strand lag voller Müll, der zum Teil sicher schon den Weg ins Meer gefunden hat.

Übrigens haben wir keine Kleideraffen gesehen, dafür ein paar Makaken, die die Straße kreuzten.


Am Abend ging es dann mit dem Schlafbus, der zwischenzeitlich fast 2 Stunden in der Pampa rumstand, weil der Fahrer mit Kollegen in einem Lokal saß und WM schaute, nach Kontum. Am Busbahnhof in Kontum kümmerten wir uns gleich um die Weiterfahrt nach Laos. Und wir hatten Glück. Denn der Bus, der nur ca. 3 mal die Woche fährt, fuhr direkt 2 Stunden später ab. Wäre ich in der Rastpause nicht nach dem Fahrer suchen gegangen, weil mir die ganze Sache spanisch vorkam, hätten wir den Bus durchaus verpassen können und hätten dann mindestens 2 Tage in Kontum festgehangen. Also ging es morgens 7 Uhr weiter Richtung Laos. Der Kleinbus war bereits voll beladen, obwohl außer uns erst eine Person mit im Bus saß. Wir vermuten, dass das Busunternehmen eine Art Kurierdienst für die Strecke anbietet, denn große Paketunternehmen wird es in der Region kaum geben. Unser Ladegut wirkte aber zumindest augenscheinlich legal. Auf der gesamten Strecke luden wir ständig Personen und Waren ein und woanders wieder aus.

Säckeweise Tomaten, Salat und Brot, eine riesige Stahlblechrolle, ein Ventilator, ein Regal, 3 Geburtstagstorten und vieles mehr.

Am Grenzübergang ging dann alles recht unkompliziert über die Bühne. Alle raus ausm Bus; zu Fuß zum Grenzposten Vietnams; Ausreisestempel in den Pass; für irgendwas Geld bezahlen; wieder in den Bus; knapp 2 Kilometer zum Grenzposten von Laos; alle raus ausm Bus; Antrag auf das Visa-On-Arrival, Passfotos und Pass abgeben; 10 Minuten warten; Visagebühren bezahlen; Visa erhalten; freuen; 20 Meter weiter an einem Posten Visum vorzeigen; auf Bus warten, der noch durchgecheckt wird und ab nach Laos.

Der laotische Grenzposten, mit Blick Richtung Vietnam.

Unser druckfrisches Visum. Hätten die uns in Laos nicht reingelassen, wären wir im Grenzstreifen verloren gewesen, denn in Vietnam hätten

wir frühestens erst nach einer Woche wieder einreisen dürfen.

Nach einer fast 24-stündigen Reise kamen wir gegen 16 Uhr endlich in Pakse, Laos an. Da wir uns gerne Raum für Zufälle und Spontanitäten lassen und keine Fans von Seiten wie Booking usw. sind, haben wir uns erstmal in ein Café gesetzt und im Internet nach Hotels gesucht. Diesen Urlaub hatten wir keinen Reiseführer dabei, denn normalerweise suchen wir uns dort ein/zwei Hotels raus, fahren da hin und fragen nach einem Zimmer. Klappt in Südostasien an sich immer, wenn nicht gerade buddhistisches Neujahr o.ä. gefeiert wird und alles ausgebucht ist. Aber man wird ja auch etwas älter und bequemer ;) Nachdem wir in einem für unsere Verhältnisse recht guten Hotel eingecheckt hatten, erkundeten wir erstmal Pakse, eine gemütliche, teils verschlafen wirkende Stadt am Mekong mit einigen Kolonialbauten.

So sahen die Seitenstraßen von Pakse zum Teil aus: Wenig los, dafür einzelne Hunde oder ganze Hundegangs.

Am nächsten Tag nahmen wir uns ein Motorrad und erkundeten die Gegend. Leider hatten wir völlig verdrängt, dass in den meisten Regionen Südostasiens gerade Regenzeit ist und so mussten wir wegen Starkregen ab und zu kleine Pausen einlegen, trotz neu gekauften Regenponchos.

Päuschen an einem hübschen Hotel, dass einem Briten gehört, mit diesem schönen Ausblick auf den Mekong.

Unser Ziel war an diesem Tag das Weltkulturerbe Wat Phou, die wohl bekannteste Tempelanlage in Laos. Da wir schon so einige Tempelanlagen in Südostasien gesehen hatten, erwarteten wir nicht mehr und nicht weniger als einen typischen Tempel. Aber wir waren richtig begeistert. Die weitläufige Anlage war wunderschön gelegen, üppig grün und vor allem ruhig und fast menschenleer. Wahrscheinlich sind wir aber auch negativ geprägt von der fast abartigen Kommerzialisierung und dem Massentourismus in Tempelanlagen wie Angkor Wat.

Die beiden Haupttempel Wat Phous mit Blick auf den Hügel, den man über heilige Stufen besteigen konnte.

Wat Phou von oben.

Auf dem Hügel gab es dann noch einige kleinere Tempelgebäude und eine heilige Quelle.

Da wir ja bekanntlich Vögel mögen, wollten wir in unserem Urlaub natürlich auch in einen Nationalpark um vorrangig Vögel zu beobachten. Also buchten wir eine 2-Tages-Tour, die in einen Nationalpark nahe Pakse führte. Wie sich herausstellte, war das eine schnöde Trekking-Tour, bei der es im Grunde nur ums Wandern an sich ging. Mal wieder verkennen Roy und ich wahrscheinlich den Sinn und den Reiz der Sache, aber wandern nur um des Wanderns willen? Ohne Tiere beobachten? Verstehen wir nicht. Trotz des dichten, grünen Waldes durch den wir wanderten, hörten, geschweige denn sahen wir irgendwelche Vögel. Wir wissen nicht genau warum das so war, aber vermutlich werden auch in Laos systematisch Vögel aus den Wäldern gefangen, um sie zu verkaufen. Die Tradition, sich Vögel als Haustiere zu halten, ist in anderen südostasiatischen Ländern zwar nicht so stark ausgeprägt wie in Indonesien, aber sichtbar vorhanden. Somit wurde aus unserer schönen Vision der Vogelbeobachtung nichts und wir schworen uns, uns beim nächsten Mal daran zu erinnern, dass wandern doof ist :D

Nasse Füße, schweres Gepäck, keine Tiere. Alles doof.

Ab und an wurden wir mit einem schönen Ausblick bei Laune gehalten. Das Dorf links im Bild war unser Ausgangspunkt.

Zumindest war unser Wanderziel echt schön. Ein Wasserfall mitten im Dschungel, in dem man auch baden konnte. Nachdem wir unsere Zelte auf dem Felsen aufgebaut hatten, machten sich unsere 3 Guides ans Essen vorbereiten.

Das ist mein Beitrag zum Essen: rühren.

Nach einer unkomfortablen und verregneten Nacht ging es am nächsten Morgen mit nassen Schuhen über den Fluss und nochmal 5 Stunden quer durch den Wald.

Endlich wieder im Tal angekommen! Fast geschafft, das Dorf ist nicht mehr weit.

Wir hatten echt Glück, denn erst als wir im Dorf ankamen, fing es an wie aus Eimern zu schütten.

Vom Dorf aus ging es mit einem Auto, ziemlich nass, dreckig und durchgefroren, zurück nach Pakse.

Und ein paar Tiere haben wir doch gesehen: Tausendfüßer, Schnecken, Raupen und diese hübsche Schlangenart.


Am nächsten Morgen sollten wir am Hotel abgeholt und zum Busbahnhof gebracht werden, da unser Bus nach Thakhek dort 9 Uhr starten sollte. Aber es kam niemand. Als wir mal nachfragten hieß es, dass gleich ein Tuk Tuk kommt. Da war es schon kurz vor 9. Der Tuk Tuk-Fahrer gab sein Bestes, aber den Bus sahen wir dann nur noch von hinten. Der Fahrer versuchte noch hinter dem Bus herzufahren, aber vergebens. Zum Glück kam 10 Minuten später ein anderer Bus in die Richtung und sammelte uns an der Straße auf. Wie sich herausstellte, war dieser Bus oder besser gesagt das Busunternehmen, das langsamste was wir je hatten. Fast 11 Stunden für nicht mal 350 Kilometer! Ich war echt sauer, vor allem weil das Buspersonal an den Busbahnhöfen einfach ewig rumstand (teils über eine Stunde) und auf Kundschaft oder was auch immer gewartet hat. Als wir endlich gegen 8 Uhr in Thakhek ankamen, suchten wir uns ein einfaches Hotel in der Nähe des Busbahnhofes, da wir am nächsten Tag gleich weiter wollten. Zum Glück fanden wir am Tag darauf auch gleich den richtigen Bus nach Konglor.

An einer Straßengabelung mussten wir dann umsteigen. Das hieß anderthalb Stunde Pause im Nichts.

Konglor ist ein kleines Dorf mitten im Hinterland von Laos und wirkt ein bisschen wie das Ende der Welt, denn die Straße die dorthin führt, endet eben dort. Hinter Konglor liegt eine Bergkette, die das Dorf zu 3 Seiten umschließt und der einzige Weg auf die andere Seite führt durch eine 7 Kilometer lange Höhle durch die ein Fluss fließt. 


Wir waren die letzten Fahrgäste, denn unser Hotel lag fast am Ende "der Straße zum Ende der Welt".

Der Wegweiser zu unserem Hotel. Dummerweise ist der Bus zuerst daran vorbeigefahren, da Roy von mir ein Foto machen sollte (siehe oben) und wir dadurch abgelenkt waren :D

Nachdem der Bus wieder 2 Kilometer zurückfahren musste, kamen wir nach knapp 7-stündiger Reise in dem traumhaft schönen Hotel an. Zeitweise waren wir die einzigen Gäste, Nebensaison halt.

Von unserem Zimmer aus hatten wir diesen tollen Ausblick auf den Hügel (siehe Bild drüber) und den Fluss, der durch die Regenzeit deutlich angestiegen war.

Am Nachmittag erkundeten wir die Gegend und genossen die Ruhe und das gute Essen im Hotel.

Das Tal um Konglor besteht hauptsächlich aus Reisfeldern und ein paar kleineren Siedlungen mit allerlei freilaufenden Haustieren.

Auch ein typisches Bild in der Gegend um Konglor: traumhafte Landschaft, überall Hunde und Hühner und kaum eine Menschenseele.

Wenn die Regenzeit alles überflutet und kleine Bäche entstehen, sieht man überall Einheimische mit ihren Fischernetzen.

Am nächsten Tag hatten wir außer entspannen nichts geplant, denn es war mein Geburtstag. Ich hatte der guten Seele des Hotels den Tag zuvor erzählt, dass ich am nächsten Tag Geburtstag habe. Und als wir beim Frühstück saßen, überraschte sie mich mit einem Geburtstags-Obstsalat mit einer Kerze und einem Geburtstagslied.

Hach, das war toll! :D

Da nur faul sein mit der Zeit auch langweilig wird, kamen wir auf die schlaue Idee uns ein Fahrrad zu mieten. Wir wussten, dass es im Ort keine Motorräder gibt, denn das hätten wir sonst eindeutig bevorzugt. Weit sind wir an diesem Tag nicht gekommen. Zum einen, da die Straßen durch den andauernden Regen überschwemmt und matschig waren und zum anderen, da wir ein unbequemes Mountainbike hatten und damit nicht weiter fahren wollten, als wir mussten. Außerdem ist Radfahren auch nicht gerade eine unserer Lieblingsbeschäftigungen, ähnlich wie wandern ;)

Eigentlich haben wir auch mehr geschoben, als das wir gefahren sind. 

Dafür war es idyllisch.

Nicht mehr weit bis zum Hotel.

Da Radfahren ein Reinfall war, dachten wir, wir versuchen es mal mit einem Boot. Die Frau aus dem Hotel sagte uns, dass die Fahrt zur nahegelegenen "Lagune" sehr romantisch sei. Allerdings war die Strömung so stark, dass wir Probleme hatten, das Boot nicht gegen einen Baum zu setzen. Und Bäume und Geäst gab es im Wasser viele, da der Wasserspiegel sehr hoch war.

Sieht zwar romantisch aus, war aber eher Stress für alle Beteiligten.


Und am Ende kamen wir nicht weiter, da der Wasserspiegel zu hoch war, um unter dem Baum durchzurudern und zu niedrig um darüber hinweg zu fahren. Außerdem lief das Boot voll, sodass wir uns lieber beeilten zurückzukommen. Also nichts mit Lagune. Und auch nichts mit Romantik.


Am nächsten Tag wollten wir in die Höhle, die auf die andere Seite des Berges führt. Zum Glück hatte es die Nacht nicht geregnet, sonst wäre der Wasserstand eventuell zu hoch gewesen, um die Höhle zu befahren. 

Der Eingang zur Höhle. Unser Fahrer präparierte sein Boot noch mit einem Motor und dann ging es los.

7 Kilometer durch Dunkelheit. Nur unsere Taschenlampen ließen die Ausmaße der Höhle erahnen. Die Geräusche waren zum Teil beängstigend und überall rieselte Wasser von oben herab. Der Fahrer kannte offensichtlich jeden Felsen der Höhle genau, denn er navigierte uns sicher hindurch, trotz, dass durch den hohen Wasserstand Teile der Felsen im Wasser versteckt waren. In der Trockenzeit ist der Fluss so niedrig, dass man einige Abschnitte durchs Wasser waten muss und sogar baden kann. 

Auf der Hälfte der Höhle gab es noch einen Zwischenstopp in einem begehbaren Höhlenabschnitt mit Stalagmiten und Stalaktiten. 

Auf der anderen Seite der Höhle gab es nur ein paar Hütten mit etwas Essbarem. Nach einem Kaffee ging es den selben Weg durch die Höhle wieder zurück. Da wir vorher noch nie etwas vergleichbares gesehen oder erlebt hatten, waren wir unglaublich beeindruckt. Zum Teil war es beängstigend, aber auch wahnsinnig faszinierend und irgendwie erdend. 


Unser nächstes Ziel hieß Luang Prabang im Norden von Laos. Da es von Konglor aus keine direkten Busse dorthin gibt, mussten wir über Vientiane, der Hauptstadt Laos' fahren. Dort kamen wir nach 7 Stunden Fahrt gegen 14 Uhr an. Vientiane hatten wir erst für das Ende der Reise geplant, denn von dort sollte unser Flug nach Singapur gehen. Um keine Zeit zu vergeuden, wollten wir also von Vientiane direkt weiter nach Luang Prabang. Auf der Karte sah es nicht so weit aus, vielleicht nach 6-7 Stunden Fahrt. Und da wir gegen 16 Uhr einen Bus nach Luang Prabang bekamen, rechneten wir mit der Ankunft etwa gegen 23 Uhr. Was wir aber nicht wussten war, dass die Strecke durch ein Gebirge führte und sich kilometerlang durch die Berge schlängelte. Nach geschlagenen 12 Stunden kamen wir dann endlich in Luang Prabang an. Jetzt wissen wir auch, warum am Busbahnhof neben unserem Bus ein Schlafbus in die selbe Richtung stand. Wir hatten uns schon vorher ein Hotel rausgesucht, nur machte dort um 4 Uhr morgens keiner auf. Auch sonst war die Stadt wie ausgestorben und alle Hotels waren verrammelt und die Klingeln scheinbar defekt. Nachdem wir endlich irgendwo jemanden wachklopfen konnten, schliefen wir dort ein paar Stunden und wechselten dann aus Kostengründen in eines der vorher ausgesuchten Hotels. Da wir ziemlich kaputt waren, erkundeten wir an diesem Tag nur ein bisschen die Stadt und ihr kulinarisches Angebot. 

Luang Prabang vom Tempelberg aus.

Ein Buddha-Schrein in einem der Tempel.

Abends bummelten wir noch über den Nachtmarkt, der richtig schöne, öko-hippiemäßige, vor allem selbstgemachte Sachen hatte, aber auch Schlangen in Alkohol zur Potenzsteigerung.


Am nächsten Tag mieteten wir uns ein Motorrad und fuhren zu einem nahegelegenen Wasserfall. Wasserfälle sind Touristenmagneten und so sahen wir auf der Strecke etliche Touris auf Motorrädern und sorgten uns etwas darum, dass jeder Idiot in Südostasien ein Motorrad bekommt, ohne dass nach einem Führerschein oder Ausweis gefragt wird. Am Wasserfall selbst war es auch ziemlich voll. Und trotz, dass das Wasser zum Baden einlud, schreckten uns die Menschenmassen eher ab. Also stapften wir erstmal eine Weile durch die Gegend, in der Hoffnung eine ruhigere Badestelle zu finden.

Der Hauptwasserfall war echt schön...

...und die Wege nach oben zum Teil echt abenteuerlich.

Am Ende gingen wir dann doch noch mal ins Wasser, trotz der eher wenig idyllischen Atmosphäre.

Auf dem Rückweg wollten wir noch einen Abstecher zu einem anderen, weniger frequentierten Wasserfall machen, den wir auf der Karte gefunden hatten. Doch an dem Wasserfall kamen wir gar nicht erst an, denn auf dem Weg dorthin entdeckten wir eine Art Erlebnis-Naturpark, den wir uns gerne näher anschauen wollten. Dort gab es neben Ziplining (an einem Drahtseil hängend quer durch den Dschungel) und riesigen Hängebrücken auch kleinere Wasserfälle, Picknickplätze, ein kleines Tiergehege, eine Ökofarm und einen Bienenstock. Und vor allem war es ruhig. Außer uns war nur noch ein anderes Pärchen dort unterwegs. 

Ein wenig beängstigend war es schon.

Unglaublich schöne Natur.

Und ein toller Ausblick.

Überall waren kleine Spielereien versteckt, die ich natürlich alle ausprobieren musste.

Da wir das Motorrad für 2 Tage gemietet hatten, wollten wir an unserem dritten Tag in Luang Prabang zum Botanischen Garten auf der anderen Seite des Flusses. Aber erstmal gab's ein leckeres Frühstück beim Schweizer Bäcker.

Richtiges Brot, richtiger Käse und richtiger Kaffee! :D Wir waren nicht nur einmal zum Essen dort.

Mit der klapprigen Autofähre ging es dann über den Fluss Richtung Botanischen Garten. Aber der Regen und der Matsch machten uns einen Strich durch die Rechnung. Wir mussten ein paar Kilometer vorm Ziel aufgeben, da die Straße für uns einfach unbefahrbar war.

Das ist noch der gute Teil der Straße! Den Kühen ist es egal.

Den letzten Tag in Luang Prabang nutzten wir noch für ein paar kleine Erledigungen. Postkarten schreiben und wegbringen, einen Friseurbesuch von Roy und Geschenke auf dem Nachtmarkt kaufen. Abends nahmen wir den Nachtbus nach Vientiane.

Zu Vientiane ist eigentlich gar nicht so viel zu sagen, außer dass die Stadt laut und dreckig ist (wie viele asiatische Großstädte) und die Hotels überteuert sind. Wir nutzten unsere Zeit in der Hauptstadt hauptsächlich um noch ein paar Dinge zu besorgen. Wir klapperten ein paar Shoppingcenter und Märkte ab, leisteten uns leckeres Sushi, fuhren zu einem Tempel, der sich als wenig spektakulär herausstellte, entdeckten dabei eine mexikanische Bar mit einem jungen, ziemlich verpeilten (mexikanischen?) Besitzer, aßen mexikanisch und schlenderten über den Nachtmarkt, der sich als eine echte Fundgrube herausstellte.

Der Nachtmarkt von Vientiane war riesig und bot neben leckerem Essen auch ein paar echt schöne Sachen.

Etwas versteckt entdeckten wir dann einen Dönerstand. Aber bis auf den Kebabspieß hatte das Ganze nicht viel mit Döner zu tun. Schade.


Am nächsten Morgen hieß es Abschied nehmen vom wunderschönen, ruhigen und freundlichen Laos. Es erwartete uns das laute, volle und teure Singapur. Diesmal buchten wir das Hotel schon vorher, da man in Singapur für unter 25 Euro nur ein Bett im Schlafsaal bekommt und wir Sorge hatten, kein ordentliches Zimmer für einen bezahlbaren Preis zu finden. Der eigentliche Grund nach Singapur zu fliegen war, dass wir dort unsere Visaunterlagen bei der indonesischen Botschaft einreichen mussten, um unser Visum zu bekommen. Morgens 9 Uhr gaben wir die Unterlagen und den Pass bei einer auf indonesische Visa spezialisierten Agentur ab und abends 17 Uhr konnten wir unser fertiges Visum abholen. Ohne die Agentur hätten wir im schlimmsten Fall mehrere Tage auf der Botschaft gesessen und auf das Visum gewartet. Den Tag nutzten wir um die typischen Touristenziele Singapurs zu besuchen. Im "Gardens by the Bay", einer riesigen Grünanlage mit verschiedensten internationalen Gärten, zwei Pflanzenhallen und diversen neumodischen Gebilden, verbrachten wir fast den ganzen Tag.

Eines der bekanntesten Gebäude bzw. Hotels Singapurs, dessen Namen ich nicht kenne, liegt direkt neben Gardens by the Bay. Oben gibt es einen Infinity Pool und keine Ahnung was noch und das günstigste Zimmer liegt bei ca. 425 Euro. Ich frage mich immer wer sich so etwas leisten kann.

Die bepflanzten "Baumtürme" sahen schon beeindruckend aus, auch wenn wir den Sinn dieser Dinger nicht kennen. Auf der gesamten Anlge stehen mindestens 10 davon rum und und einige davon sind über einen begehbaren Hochweg verbunden, dessen Nutzung allerdings ca. 5 Euro kostet.

Der Flowerdome (das weiße Monster) ist eine der zwei "Pflanzenhallen". Der andere Dome heißt Cloud Forest.

Für viel Geld kann man dann einen Spaziergang durch den "Dschungel" machen. Im Cloud Forest gibt es neben diesem schönen Wasserfall überall hübsche Bepflanzungen und kleine Teiche mit Kitsch.

Über mehrere Ebenen gelangt man bis nach oben auf den "Skywalk". Es ist echt erstaundlich wie viele Menschen "Selfies" mit Blumen machen.

Im "Flowerdome" gab es dann eine Blumenausstellung zu sehen. Ähnlich wie bei uns bei den Gartenschauen. Hübsch angelegte Beete, prämiertes Grünzeug und wieder überall diese Selfies mit Blumen. Naja, Blumen sind nicht so unser Fall, auch, da man sie in der Regel nicht essen kann ;)

Da wir genug von Pflanzen hatten ging es am nächsten Tag in einen der vier Zoos Singapurs. Und da einer davon ein reiner Vogelpark ist, fiel uns die Wahl nicht sehr schwer. Auch die Zoos sind hier mega teuer und da wir mit der "wir sind Zootierpfleger aus einem anderen Zoo - Nummer" nicht umsonst oder günstiger reinkamen, mussten wir die ca. 21 Euro bezahlen. Irgendwie klingt das im Nachhinein gar nicht so viel, aber es gibt dieses Phänomen, dass im Urlaub alles viel teurer wirkt (vielleicht weil man sich an die Landeswährung anpasst) und man dadurch knauserig wird. Mal davon abgesehen, dass wir arme Schlucker sind und Singapur einfach mega teuer ist. Wir haben teilweise echt überlegt, ob uns lieber der Magen weiter knurrt oder wir z.B. den Hotdog für 3 Euro nehmen oder nicht. Auch wenn der Hotdog nur ein olles Würstchen im ollen Brötchen war. Am Ende haben wir aber immer etwas bezahlbares Essbares gefunden. Aber zurück zum Zoo. Der Junrong Bird Park hat eine riesige Sammlung an Papageien, Hornvögeln, Paradiesvögeln, Pinguinen, Singvögeln, Loris und Flamingos. Die Gehege sind großzügig und großteils ist er sehr modern und nicht vergleichbar mit vielen anderen Südostasiatischen Zoos. Man spürt aber auch hier die allgegenwärtige asiatische Unlogik, wie z.B. halbüberdachte Papageiengehege, aber keine Sitzmöglichkeiten für die Tiere unter dem Dach. Oder die Lorianlage, die zwar riesig ist, in der aber ca. 20 Loriarten zusammenleben. Hybridisierung vorprommamiert. Sehr beeindruckend war die enorm große Freiflugvoliere mit diversen Vögeln, in der man zeitweise vergaß, dass man in einer Voliere ist.

Man kann aus dieser Perspektive nur erahnen wie weit sich die Voliere noch erstreckt.

Der Wasserfall, der sich am hinteren Ende der Voliere befindet, ist schätzungsweise 10 Meter hoch.

Da man die Loris in der Lorivoliere füttern konnte, waren sie natürlich stark auf den Menschen geprägt. Irgendwann konnte Roy sie dann aber abschütteln.

Am Abend schauten wir uns noch den Stadtteil Little India an und shoppten noch den Rest unserer langen Einkaufsliste im Mustafa Center. Am nächsten Morgen ging es dann über Jakarta nach Surabaya und am Abend waren wir wieder zu Hause. Erholt und doch geschafft, mit einem weinenden und einem lachenden Auge, vielen Mitbringseln in der Tasche und um viele Erfahrungen, Eindrücke und Ideen reicher.


Wir waren zwar nur 3 Wochen weg, aber was sich in dieser kurzen Zeit so alles verändern kann, sahen wir am nächsten Tag in der Vogelarche. Es wurde vor allem gebaut und gebrütet. Die schönste Überraschung war unsere erste Nachzucht: 2 Weißkappendrosseln, die schon genauso rummeckern wie ihre Eltern.

Eines der beiden Jungtiere, die mittlerweile schon fast 4 Wochen alt sind.

Unsere Auswilderungsvoliere ist fertig! Zukünftig sollen dort Elsterstare auf ihre Auswilderung vorbereitet werden, im Moment ist sie aber mit einigen unserer partnerlosen Vögel und einer Gruppe Brillenvögel besetzt.

Auch das Gebäude 3 nimmt Gestalt an. Das Foto ist allerdings schon eine Woche alt. Mittlerweile stehen schon die Wände und die ersten Gitter werden geschweißt.


So, ich hoffe der kleine Ausflug nach Laos war interessant und lesenswert. Vielen Dank für's Lesen und liebe Grüße aus dem kühlen Indonesien ins heiße Deutschland. 







Jaysawi (3)

Wenke
Danke für diesen ausführlichen Bericht, toll was ihr alles erlebt und gesehen habt! Gruß zurück :-)

S
Ich warte immer gespannt auf eure spannenden Berichte! .. und Roys Bilder von Dir werden auch immer schärfer ;-) .. LG Sandra (aus Berlin)

Jochen
Ich bin gerade in Laos und auch mir fällt auf, wie wenig Vögel wir in diesem Paradies sehen und hören können. Die Erklärung, dass die Vögel gefangen werden, scheint mir nicht ausreichend. Denn ich merke noch ein anderes Detail: wir sind hier mit dem Auto unterwegs und wir haben kaum Insekten auf unserer Windschutzscheibe. Das mag zwar ein etwas makaberes in Diez sein, aber einen umso deutlicheres. Wann fährt mitten durch den Urwald und sieht weder Vögel noch Insekten. Auch mir ist das ein großes Rätsel und ich würde gerne wissen was dahinter steckt. Es gibt hier noch wilde Tiger, Elefanten, Reptilien und viele unglaublich schöne Schmetterlinge. Aber keine Vögel.

Laos markanxa
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