Uñt’ayata: 11.08.2016
Hallo Liebe Leute,
endlich schaffe ich es auch mal wieder, mich bei euch zu melden, ich glaube der letzte Bericht ist schon drei Wochen her, Entschuldigung dafür. Heute ist schon der 11. August, das heißt der erste Monat ist lange vorbei und in der Universität geht es richtig los.
Nachdem viele organisatorische Dinge nun erledigt sind stehen meine vier Kurse, die ich hier belege, fest. Die letzten Wochen hatten wir schon viele Vorlesungen und ich musste schon Assignments schreiben, Präsentationen halten und gestern hatte ich dann meinen ersten Zwischentest. Im Vergleich zu Deutschland ist das Semester ziemlich anders aufgebaut, denn in fast jedem Kurs werden neben der Klausur am Ende des Semesters, auch Tests schrieben, Präsentationen gehalten oder Hausarbeiten angefertigt. Dies zählt dann mit in die Endnote, sodass die Klausur am Ende nicht wie bei uns, 100%, sondern beispielsweise nur 60%, zählt. Der erste Test gestern war jedoch gut zu meistern. All dies nimmt während des Semesters natürlich viel Zeit in Anspruch, sodass man seinen Tag bzw. seine Woche ein bisschen besser strukturieren muss, um noch genug freie Zeit zu haben. Aber es geht ja auch um das Studium und nicht um die Freizeit.
Im Laufe der Zeit ist es nun auch so, dass es nicht schon ab 17:30 Uhr sondern erst ab 18:15 Uhr dunkel wird, die Tage werden länger und man merkt, dass der Frühling kommt. Heute ist der bisher heißeste Tag mit 31 Grad. Schon nicht schlecht für Ende Winter/Anfang Frühling. Dazu muss man sagen, dass das Wetter hier aufgrund der Nähe zum Ozean und der starken Winde sehr volatil ist. Sprich, am Wochenende erwarten wir nur ca. 14 Grad, es ändert sich also ständig.
In den letzten Wochen habe ich neben dem Studium natürlich auch viel erlebt, ich war unter anderem ein Wochenende in Kapstadt, habe mir das Kap der guten Hoffnung angeschaut und bin den Chapman´s Peak Drive entlanggefahren. Außerdem war ich am Green Market Square und in Camps Bay und am Food Market in Hout Bay in der Nähe Kapstadts. Die Leute, sowohl Einheimische als auch Internationale sind sehr zuvorkommend. Erst letztes Wochenende war ich bei zwei weißen Südafrikanern zum Grillen (Braai) eingeladen, es gab Chicken, Springbock und vieles mehr.
Man unterhält sich mit vielen Leuten über Südafrika und lernt verschiedene Seiten kennen. Vor allem aufgrund der Wahlen in der letzten Woche wurde viel über Land und Leute gesprochen, da die Politik die Gesellschaft doch teilweise sehr spaltet. Es gibt zwar keine Apartheid mehr, aber immer noch viele Vorurteile und bestimmte Einstellungen von weißen gegenüber schwarzen Südafrikanern und umgekehrt. Eine korrupter Politik- und Verwaltungsapparat ist da auch eher kontraproduktiv. Im Gegensatz zu früher ist es jedoch schon besser. Neu für mich war, dass es unter der schwarzen Bevölkerung einen ausgeprägten Rassismus gibt, da es viele unterschiedliche Stämme in Südafrika gibt.
Aber im Großen und Ganzen ist das vielleicht auch die Euphorie während der Wahlen gewesen, danach wird wahrscheinlich auch nicht mehr viel darüber gesprochen… Jetzt wisst ihr wenigstens was hier gesellschaftlich so abgeht.
An den letzten beiden Wochenenden habe ich jeweils eine Wineshow besucht, dort stellen Weingüter aus ganz Südafrika (meist aus der Nähe von Stellenbosch) ihre Weine (Weiss, Rosé und Rot) zur Probe aus. Für umgerechnet 7-9 € Eintritt kann man in vier bis fünf Stunden viele verschiedene Weine probieren und sich über die Anbaugebiete etc. informieren. (Anmerkung: Zum Vortrinken ebenfalls gut geeignet, da es meist um 17 Uhr anfängt und gegen 21 Uhr aufhört, am Freitagabend).
So das war es vorerst zur aktuellen Lage der Nation. Ich hoffe ich konnte euch einen kleinen, bleibenden Eindruck vermitteln. Außerdem versuche ich ein paar Bilder zusammenzusuchen und hochzuladen. Ich bin gespannt auf die nächste Zeit, in den nächsten beiden Wochen schreibe ich noch zwei-drei Tests und dann ist Sören auch schon am Start und wir haben eine ziemlich coole Reise geplant :-)
Bis bald
euer Kai