Gepubliseer: 11.06.2020
Ein regnerischer Vormittag. Es gibt eine Sturmwarnung. Ein nicht ausreichend frankierter Brief mit einer pulverigen Substanz verlässt
das gut abgetarnte Geheimlabor in Richtung Mörikestraße. Über eine hügelige Straße fährt der Zusteller
zum Übergabepunkt. Er packt davor aus fürchterlichen Neugier jedoch die Sendung aus, gerät in Panik. Ein fürchterliches Lamento. Er wird von dem Rügenern Soma-Ameisen befallen. Er gerät in Panik, die Sinne vernebelt. Ekstatische Räusche, high
Ein Heckenschütze vom Jobcenter kommt aus dem Gebüsch und legt unauffällig ein Stück angebissenen Käsekuchen auf ein Autodach und zieht eine mitgebrachte Salzgurke, die er zuvor günstig erworben hat
aus seiner schicken bordeauxroten Herrenhandtasche hervor. Er ritzt die Gurke der länge nach auf, faltet ein geräuscharmes Rekontré im Stil eines Telegramms zusammen, steckt es hinein und wirft alles in den nächsten Briefkasten mit der Hoffnung einer zügigen Leerung.
Der Zusteller kommt wieder zu sich, konstruiert geistesgegenwärtig aus seinen Hosenträgern eine fatale und gefährliche Steinschleuder, hebt die Munition von der Erde fix auf...
visiert die unleserliche Adresse in einem trostlosen Wohnblock an, spannt die Schleuder und zack. Das Geschoß trifft die Scheibe und die Anwohner reagieren mit blankem Entsetzen. Eine Postwurfsendung.
Herr Halske wohnt doch schon lange nicht mehr hier. Unbekannt verzogen. Kein Nachsendeantrag.
Ein seriöser Zeuge, der den Vorfall genauestens beobachtet hat, lugt hinter dem Schild hervor, winkt, niest und hat heftigen Schluckauf. Hicks.
Alle freuen sich, daß es noch ein gutes Ende gefunden hat, sitzen im Halbkreis auf der gemähten Wiese und essen gemeinsam die leckeren Würstchen der Versöhnung. Nur eine merkwürdige Ansage gibt noch Rätsel auf....Das Renkontré ?