Gepubliseer: 05.04.2018
18. - 21. März
Wir haben bereits schon einiges unternommen, hier in El Bolson. Von allem kann ich selbstverständlich nicht berichten.
Eine Sache reizte uns aber schon noch bevor wir aus El Bolson verschwinden wollten.
Der Parque Los Alerces.
Die Vorbereitungen waren soweit abgeschlossen. Busticket war gebucht, Vorräte für 3 Tage gekauft und verstaut, sowie Informationen von Patrick gesammelt.
Zunächst ging es in den Bus nach Lago Puelo, ein kleinerer Ort in der Nähe von El Bolson.
Dort angekommen verblieben uns anderthalb Stunden Wartezeit auf den nächsten Bus.
Für uns kein Problem. Wir sind zu dritt und welches Kartenspiel bietet sich da an?
Natürlich Skat. Was sonst?
Zack. Ein paar Stunden später und wir saßen im Bus zum Parque Los Alerces. Die Aussicht war gigantisch.
Das Problem war nur ich schaffte es nicht die gesamte Fahrt (ca. 2 1/2 Stunden) wach zu bleiben.
Die schönsten Momente speicherte ich mir aber gut ab. Im Herzen und im Kopf.
Angekommen beim Parkeingang hieß es erstmal:
Zahltag!
Ein Wort das wir gar nicht gerne hören. Allerdings war es uns die 250 Peso pro Person alle mal wert.
Das Wetter war bewölkt, als wir unser Lager aufschlugen, doch ab und an schafften es ein paar wenige Sonnenstrahlen durch die dicke Wolkenschicht.
Den restlichen Tag verbrachten wir am Wasser oder auf einer gemütlichen Wurzel, spielten Skat, aßen Kekse und genossen die tolle Landschaft um uns herum.
Ich für meinen Teil war so viel Stille gar nicht mehr richtig gewöhnt.
Das Highlight des Tages, neben dem Abendbrot, fand erst kurz vor dem Schlafen gehen statt.
Wir wollten uns gerade bettfertig machen, doch da schimmerte etwas durch die Baumwipfel hindurch.
Ein Blick vor dem Schlafen gehen kann nicht schaden, also trat man auf eine kleine Lichtung ins freie.
Der Anblick der sich uns bot ist kaum zu beschreiben. Hunderte Sterne leuchten hell über unseren Köpfen.
Hunderte!!!
So einen wunderschönen Sternenhimmel habe ich in meinem gesamten Leben nicht ein einziges mal gesehen.
Nicht einmal! Egal wo.
Im Parque Los Alerces gab es keine Lichtquellen und der Mond schien glücklicherweise auch nicht.
Sehr beneidenswert...
Die darauffolgende Zeit verlief überaus entspannt, mal abgesehen vom vorletzten Tag als plötzlich Patrick vor unseren Zelten am frühen Morgen (11 Uhr 😅) stand und versuchte uns mit einem Kuckuck's Ruf zu wecken.
Gemeinsam frühstückten wir erstmal.
Den restlichen Tag verbrachten wir mit allerlei Dinge. Unter anderem mit Angeln. Patrick hatte eine Angel mit und irgendwie packte mich die Begeisterung.
Natürlich konnte ich nicht mit seiner Erfahrung mithalten und so blieb der Punktestand letztendlich bei 3:0.
Aber wie herrlich. Ein frisches Abendbrot.
Die Fischen waren riesig und reichten mehr als genug aus.
Gemeinsam mit einem Franzosen und einer Argentinierin, die wir am selbigen Tag kennengelernt hatten, aßen wir zu Abendbrot.
Das Lagerfeuer war dabei Ort der Entspannung und Kochstelle zugleich.
Ein schöner Abend mit neu gewonnenen Freunden ging zu Ende, doch es sollte nicht der letzte Tag hier im Parque Los Alerces sein...
22. - 24. März
Ein paar Tage waren vergangen als wir uns vorerst vom Los Alerces verabschiedet hatten.
Regentage...
Zumindest hauptsächlich.
So ganz sinnlos ließen wir sie aber nicht verstreichen.
Wir genossen ein tolles Abschiedsessen von Patrick. In diesem Fälle; Käsefondue.
Das ist ja fast schon zu klischeehaft.😂
Außerdem hieß es auch Abschied von diesem tollen, verrückten Schweizer nehmen.
Schade, aber es ist bestimmt nicht das letzte mal das man sich sieht.
Des weiteren gingen wir Essen.
Jaaa richtig gehört wir waren in einem Restaurant. Es kam uns als Idee vor einiger Zeit in den Sinn, das wir mindestens einmal pro Land Essen gehen wollen. So gesehen als Abschied vom jeweiligen Land.
Wir aßen köstlich. Das Fleisch in Argentinien ist einfach der Hammer...
24. - 28. März
Tja und dann kam endlich der Tag an dem wir wieder zurückzukehrten. Die Entscheidung bedurfte keiner großen Diskussionen.
Einstimmig beschlossen. Einstimmig umgesetzt.
Dieses mal stand allerdings Boot fahren fest auf unserer To-Do Liste.
Beim letzten mal hatte es leider aufgrund des Wetters nicht wirklich Zeit gefunden.
Zunächst beschäftigten wir uns erstmal mit dem Aufbau des Schlauchbootes. Die Erklärungen von Patrick waren zwar ziemlich eindeutig gewesen, allerdings war das ein oder andere Detail schon wieder etwas in Vergessenheit geraten.
Kein Problem für uns. Das Schlauchboot war aufgepustet und sah wie ein normales Schlauchboot aus.
Also alles richtig gemacht.
Für eine größere Tour war es zu spät, also gingen wir es mit einer kleinen Testfahrt etwas langsamer an.
Tipp: Man ziehe die Regensachen vor einer Bootstour an! 😉😂
Abends am selbstgemachten Feuer wärmten wir uns auf, aßen Abendbrot und spielten noch ein wenig Skat.
Einfach schön so ein Feuer... Gedankenverloren verging die Zeit und so langsam machte sich Müdigkeit breit.
Also dann Gute Nacht!
An diesem Morgen hatten wir keinen Besuch und somit auch keinen "Wecker".
Die Folge: Wir schliefen bis 11 Uhr wenn nicht sogar noch länger. 😅
Kleine Textaufgabe:
Wie macht man eine Bootstour zu dritt, wenn das Boot nur für 2 Personen ausgelegt ist?
Gar nicht! Man teilt sich auf.
Okay ja zugegeben das war jetzt nicht die schwerste Aufgabe.
So fuhren die beiden zuerst auf ihre kleine Tour los.
Währenddessen führte ich Tagebuch, machte den "Haushalt", zerkleinerte neues Feuerholz und das bei schönster Sonne, inklusive blauem Himmel.
Es dämmerte schon langsam als die beiden zurück kehrten und das rein zufällig als ich fertig mit Essen machen war.
Am nächsten Tag war das Wetter nicht ganz so schön. Etwas bewölkt, doch ab und zu schaffte es ein paar Sonnenstrahlen durch die Wolkenschicht.
Gefrühstückt, Boot klar gemacht und ab geht's.
Dieses mal aber mit Regensachen 😉
Es war wunderbar direkt an der "Küste" entlang zu fahren. Gerade dort wo es nicht ganz so tief war fand ich es am schönsten, denn der Grund des See's mit all seinen Facetten war sichtbar.
So hangelte ich mich eine Weile entlang des See's, stieg einmal kurz aus um ein paar Fotos zu machen und genoss das Panorama der Berge im Hintergrund und des Wassers direkt vor mir.
Nach einer Weile zog Wind auf. Ein eindeutiges Signal umzukehren. Eindeutig die richtige Entscheidung, denn selbst bei nur leichten Wellengang fiel das Rudern alleine schwer.
Stück für Stück kämpfte ich mich wieder zurück zum heimischen Ufer, wobei ich das Gefühl hatte 3 m vorwärts zu kommen und gleich wieder 2 Meter zurück zu treiben...
Mit einem schönen Lagerfeuer, Stockbrot und einem neuen Bekannten (Wilfried ein Österreicher) endete der ereignisreiche Tag und somit auch die Zeit im Parque Los Alerces.
Eine tolle Zeit, die ich nicht auf dieser Reise missen möchte.