An der Küste entlang fuhren wir nach Réthimnon, einer Küstenstadt, in der venezianisches und türkisches Erbe erkennbar ist.
Wir spazierten durch den venezianischen Hafen, der von zahlreichen Tavernen umgeben ist.
So kamen wir zum Fortezza, dem venezianischen Kastell, das einst zum Schutz der Stadt errichtet wurde.
Leider wurde etwas am Ausbau gespart und so hielt es dem türkischen Angriff von 1646 nicht stand.
Wie auch an anderen Stellen der Stadt wurde aus der ehemaligen Kirche eine Moschee, die Sultan Ibrahim Moschee. Sie wird heute unter anderem für Ausstellungen genutzt.
Das Gelände war recht weitläufig. Ursprünglich war auch einmal geplant, dass die ganze Stadtbevölkerung in die schützenden Mauern umziehen sollte, was diese aber zunächst nicht wollte.
Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts war die Fortezza dann aber fast vollständig bebaut, wovon heute nicht mehr viel zu sehen ist.
Von der Festung gingen wir in die Altstadt mit ihren kleinen Gassen und schönen Gebäuden.
Besonders sind hier die vielen vorhandenen venezianischen Portale.
Hinter einem verbarg sich eine traditionelle Bäckerei, die seit mehreren Generationen auf die Herstellung von Blätterteig spezialisiert ist und nach eigener Aussage das beste Baklava überhaupt herstellt.
Als wir durch die Tür sahen, wurden wir freundlich hereingebeten und konnten zusehen, wie die großen Teiges auf Tischen zwischen Decken ausgebreitet wurden. Wir erkannten auch den Bäcker, den wir bereits in einer Dokumentation über Kreta im Fernsehen gesehen hatten.
Zum Probieren erstanden wir ein Päckchen Baklava, das uns tatsächlich sehr gut schmeckte.
Im Zentrum der Altstadt liegt der Rimondibrunnen, von dem aber nur noch Reste erhalten sind. Es sprudelt aber immer noch das Wasser aus drei Löwenmäulern zwischen korinthischen Säulen.
Wir bummelten noch etwas durch die Altstadt und kamen dabei an mehreren Kirchen und ehemaligen Moscheen vorbei.
Anschließend fuhren wir zur Myli Schlucht, die nur wenige Kilometer entfernt von Réthimnon liegt.
Hier reihten sich einst zahlreiche Wassermühlen aneinander, von denen heute nur noch einige Überreste erhalten sind.
Von unserem Parkplatz wanderten wir hinunter in die Schlucht und kamen unterwegs an einer kleinen Kirche vorbei, die in den Fels gebaut war.
In der Schlucht gibt es auch eine Taverne, in der wir eine kleine Pause machten. Eine Seilbahn ist über die Schlucht gespannt, so dass die Taverne mit Lebensmitteln versorgt werden kann. Ansonsten führen nur Fußwege hierher.
Wir gingen noch etwas weiter durch die Schlucht und kamen zu einem restaurierten Mühlengebäude.
Etwas weiter gab es nur verfallene Häuser, die zu einer früheren Ortschaft gehören und die langsam von der Natur zurück erobert werden.
Wir folgten dem Weg bis zu einem kleinen Wasserfall und drehten dann wieder um.
Zurück wählten wir einen anderen Weg zur Überquerung des Flusses, der an der Taverne hinunter in die Schlucht führte.
Hier gab es einmal eine Brücke, von der allerdings nur noch ein paar Pfähle vorhanden waren. Es gab auch noch ein Schild, das darauf hinwies, dass maximal 20 Erwachsene auf der Brücke sein dürfen…
Wir überquerten den Fluss über Steine und das restliche Holz und kamen ohne Sturz oder nass zu werden ans andere Ufer.
Nachdem wir wieder aus der Schlucht hinaus gestiegen waren, fuhren wir zurück zum Hotel.