Durch das Gebirge fuhren wir vom Norden der Insel in den Süden. Die Straße von Heraklion gen Süden war aber gut ausgebaut, so dass wir bequem fahren konnten, ohne Abgründe oder Serpentinen.
Zuerst fuhren wir nach Agía Triáda, der sogenannten königlichen Villa, die 2 Kilometer von der großen Ausgrabungsstätte Festós liegt.
Leider stand weder im Reiseführer noch im Internet, dass diese an Dienstagen geschlossen ist, so dass wir vor einem Zaun und einem verschlossenen Tor standen.
Also warfen wir von außen einen Blick auf das gar nicht mal so kleine Ausgrabungsgelände.
Als nächstes steuerten wir dann aber die heute geöffnete Ausgrabungsstätte Festós an. Auf dem Weg wurden wir etwas ausgebremst, weil vor uns ein Reiter auf der recht engen Straße unterwegs war.
Dieser nach Knossós zweitbedeutendste minoische Palast Kretas soll vom sagenhaften König Minos gegründet worden sein.
Die meisten heute sichtbaren Gebäude stammen aus der Zeit von 1700 bis 1450 vor Christus.
Dann wurde die Anlage durch einen Brand zerstört.
In diesem Palast wurde auch der “Diskos von Festós” gefunden, den wir schon im Archäologischen Museum von Iráklion gesehen hatten.
Unsere Fahrt führte uns weiter bis an die Küste nach Mátala.
In die Felswände an der Hafenbucht wurden in frühchristlicher Zeit Höhlen gegraben, die als Gräber dienten. In den 1960er Jahren fanden diese Höhlen eine andere Verwendung: Mátala wurde wegen der Hippies bekannt, die in ihnen hausten.
Heute kann man (gegen Eintritt) auf den Felsen zu den Höhlen klettern und wir fragten uns, wie man es erstrebenswert finden kann, hier zu wohnen. Die Höhlen waren sehr klein und sahen aus wie antike Gräber…
Dafür hat man aber natürlich eine schöne Aussicht.
Wir spazierten noch durch den Ort zu einem Wanderweg, der zum “roten Strand” führen sollte.
Leider musste man dafür über einen Berg und so ging es erst einmal hinauf.
Oben angekommen genossen wir die schöne Aussicht und entschieden, hier unsere Picknickpause einzulegen.
Zum Strand hätte man ebenso weit wieder hinunter steigen (und damit auf dem Rückweg wieder hinauf), so dass wir entschieden, dass uns der Blick von oben auf den Strand genügte.
Zurück in Mátala verschnauften wir noch kurz auf dem zentralen Platz.
Im ganzen Ort wurde gerade fleißig renoviert. Viele Lokale und Hotels hatten noch nicht geöffnet, aber es war überall Baulärm zu hören und roch nach Farbe.
Auf dem Rückweg machten wir noch einen kleinen Umweg, um zum antiken Górtys zu gelangen.
Sie war die bedeutendste Antike Stadt Kretas und unter römischer Herrschaft die Inselhauptstadt.
Der Apostel Paulus soll hier Titus als Bischof eingesetzt haben. Unter ihm wurde die Insel christianisiert. Auf dem Ausgrabungsgelände liegen noch die imposanten Reste der Titus-Basilika aus dem 6. Jahrhundert.
Im römischen Odeon aus dem 1. Jahrhundert v. Chr. sind noch 12 griechische Gesetzestafeln des Stadtrecht von Górtys erhalten.
Auf der gegenüberliegenden Straßenseite gibt es ein frei zugängliches Ausgrabungsfeld, auf dem wir jedoch nur viele Steinhaufen erkennen konnten.
Diese lagen allerdings sehr malerisch zwischen alten Olivenbäumen.
Mit der Rückfahrt zum Hotel ging unser letzter Urlaubstag zu Ende und wir mussten am nächsten Tag die Sonne Griechenlands wieder gegen den norddeutschen Regen eintauschen.