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Alentejo - Portugals Hinterland

Veröffentlicht: 08.04.2024

Die meisten Leute denken bei Portugal an Algarve, Lissabon und Porto, denn das sind die bekanntesten Ziele überhaupt.

Als Hundebesitzer bin ich hier anders gewickelt, denn Städtetrips sind nur machbar, wenn wir die Hunde mitnehmen können, oder für Nerone einfacher, im Auto lassen können.  Da bieten sich Städtetouren nicht unbedingt an.

Wir waren auf der Suche nach einsamen Touren und schöner Gegend, da hat es uns in die Nähe von Regenguos de Monsaraz in der Region Évora verschlagen, unser Campeggio ist fast an einem Stausee und nur wenige Kilometer von der spanischen Grenze entfernt. In Carrapatelo lernen wir gerade die Seele baumeln lassen, denn die Algarve mit ihren quirligen Städten und gut besuchten Stränden und Felsformationen war sehr schön, allerdings auch ein wenig anstrengend.

Hier haben wir Ruhe und die Muße für andere Dinge! Das Erste, was Christian immer sagt, ist, dass es so weit und doch so schön ist. Die Kulturlandschaft ist geprägt von Korkeichen, Olivenbäumen, Weidewiesen und eben riesigen Steinen mitten drin. Daneben gibt es wieder Orangenplantagen, Olivenplantagen und wegen den sanften Hügeln auch Wein, den wir bisher noch nicht gekostet haben.

Im Frühling ist es hier unglaublich grün, es hatte viel geregnet in den letzten Wochen, doch hat uns das Grün wieder überrascht. Selbst unsere Fahrt nach Loja zu Rosi hat uns nicht durch so viel grüne Landschaft geführt, wie wir sie hier im Alentejo sehen. Portugal selbst kommt uns aktuell sehr grün und saftig vor, doch kennen wir den Landschaft eben nicht im Hochsommer, da fehlt mir wirklich der Vergleich.

Die Gegend hier ist eine der ältesten Kulturlandschaften in Europa, nur in der Bretagne und auf den äußeren Hebriden gibt es ähnliche Funde aus der Steinzeit, die laut Archäologie aus ungefähr der gleichen Zeit stammen. Geschichtlich ist hier viel geboten! 

Gestern waren wir in Monsaraz auf der Burg, haben aber zuerst eine Runde zu den ersten Megalithen dieser Gegend gemacht, die wegen dem Stausee versetzt werden mussten.

Heute waren wir dank des verregneten Vormittags wieder archäologisch unterwegs, wir waren zuerst in Évora, wo wir die Überreste eines römischen Tempels erkundet haben, dann ging es zu neolithischen Steinformationen, die jeweils laut Infotafel um die 1000 bis 1500 Jahre älter sind als Stonehenge oder Avebury, also ungefähr in die gleiche Zeit fallen wie die Pyramiden von Gizeh. Das war irre!

Die Fahrt zu den Cromeleque dos Almendres alleine war schon ein Abenteuer, denn ein kleines Schild hat darauf hingewiesen, dass die Strecke zu den Steinen nicht gerade für die zart Besaiteten gedacht ist, sondern so heftige Schäden aufweist, dass man vielleicht eher zu Fuß gehen sollte. Ich wollte das eher nicht, denn wer marokkanische Straßen, Pisten und Co. gemeistert hat, der schafft auch das. Gesagt und getan, wir sind ohne Aufsetzen gelandet, aber leider konnten wir den schönen Steinkreis nur von außen bewundern. Zu viele Touristen, das schlechte Wetter und eben das Gewicht der Steine hatte vor einiger Zeit das steinzeitliche Denkmal fast zum Rutschen gebracht, weswegen es nicht mehr zu betreten ist. Die Fotos sind trotzdem toll, es hat mich an Barpa Langas auf North Uist erinnert, die Periode der Errichtung ist ungefähr gleich.

Der Menhir war schön, allerdings hatten wir uns dann mehr erhofft, also hat Christian mich zu einem weiteren Monument gelotst, wo wir auf dem Weg durch irre große Pfützen wieder die Offroad Tauglichkeit unseres Bulli getestet haben, nur um dann einem Rosenheimer zu begegnen, der eben seinem Ford die gleiche Tauglichkeitsprüfung abverlangt hatte. Das Dolmengrab Anta Grande do Zambujeiro war gigantisch! 

Wir sind um das Monument herumgegangen und haben viele Fotos gemacht, denn hier konnten wir die Hunde mitnehmen. 

Mir gefällt es hier sehr gut, es ist nicht überlaufen wie an der Algarve, auf Wanderungen hier kommt einem fast kein anderer Wanderer unter, das gefällt mir gut! Die Störche kreisen nicht so zahlreich wie bei der guten Thermik in Silves, aber auch hier gibt es sehr viele. Heute habe ich einen Kuckuck gehört!


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