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150.000 Touristen auf 8.000 Einwohner

Veröffentlicht: 02.02.2024

6.Tag: Wir wollen Peniscola nicht einfach hinter uns lassen, ohne es richtig gesehen zu haben, denn das, was wir bisher von dieser Stadt gesehen haben, hat uns nicht vom Hocker gehauen. Riesige Hotels, Hochhäuser, alles von der billigsten Sorte, fast alle Geschäfte und Restaurants geschlossen, fast schon verbarrikadiert, das kann doch nicht das Peniscola sein, von dem viele schwärmen und das seit 2013 zur Gruppe der schönsten Dörfern Spaniens zählt. So haben wir uns morgens unsere Abreise verschoben und uns auf den Weg gemacht nach dem echten Peniscola.

Wir orientierten uns an der Zitadelle, die auf einem mächtigen Felsen thront, der stolze 64 Meter aus dem Meer ragt. Auf dem Weg dorthin erfuhren wir viel Interessantes und sammelten imposante Eindrücke. Eines vorneweg: Das alte Peniscola ist wunderschön, vor allem im Frühling und Sommer, wenn all die kleinen Cafés, Bistros und Restaurants geöffnet haben und die schicken Läden es den Passanten schwer machen, einfach so vorbei zu gehen, ohne zumindest einen Blick in die liebevoll dekorierten Schaufenster geworfen zu haben. Mehr als 150.000 Touristen drängeln sich im Sommer durch eine Stadt, die eigentlich nur etwas über 8.000 Einwohner hat. Wie deren Alltag in diesen Monaten aussieht, ist nur schwer vorzustellen.

Wir haben einen ruhigen Vormittag erlebt. Bevor wir die Stadt verließen, gingen wir unsere Vorräte auffüllen, weil es in der Nähe des Campingplatzes in Sagunto, unserem Ziel für die nächsten Tage, keine Einkaufsmöglichkeit gibt. Wir waren noch kaum in dem Aldi richtig angekommen, da hatte Icke schon das gefunden, was sie suchte: eine große Packung Shrimps. Und weil die gar so verführerisch aussahen, wurden sie während der Weiterfahrt gleich in unserem Wohnmobil verdrückt. Ich habe keine Shrimps abbekommen. Dafür werde ich heute Nacht das Gefühl haben, in einer Fischmarkt-Bude zu nächtigen.

Spannend wurde dann die Fahrt nach Sagunto. Wir mussten unsere Alugasflaschen füllen, weil wir ja mehrere Tage auf dem Campingplatz stehen wollen, den Icke so liebt. Nachts müssen wir heizen, wir brauchen warmes Wasser und wollen kochen – für all das brauchen wir Gas. Bisher war es kein Problem, in Spanien an Tankstellen Gas zu tanken. Auf der 100 Kilometer langen Strecke zwischen Peniscola und Sagunto fuhren wir elf Tankstellen an, deren Mitarbeiter uns auf die Frage nach LPG-Gas ansahen, als wollten wir Diesel in Flaschen kaufen. Wir wollten schon aufgeben, als wir in Castello – wir hatten auf den Rat eines Tankwarts hin einen Umweg in die 200.000-Einwohner-Metropole gemacht – doch noch fündig wurden. Aber ich fürchte, das wird nicht der letzte Umweg gewesen sein, um in dieser Gegend an Gas zu kommen.

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