Chasing Wind & Waves
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San Pedro de Atacama - Tag 3

Veröffentlicht: 14.11.2017

Ziel des heutigen Tages war der Volcano Lascar, dessen Gipfel rd. 5600m über dem Meeresspiegel liegt. Unser Startort San Pedro de Atacama liegt bei rd. 2400m. Es galt also 3200m Höhe zu überwinden.

Um 4:00 Uhr klingelt der Wecker und wir ziehen uns nach dem Zwiebelprinzip die empfohlenen vier Schichten an, denn es wird Minusgrade haben da oben.

Kurz darauf sammelt uns der 4x4 Pickup ein und es geht direkt Richtung Vulkan. Nach 45km gut geteerter Straße geht es auf die Schotterpiste, welche an einzelnen Passagen definitiv auch nicht mit einem herkömmlichen Pickup zu bewältigen gewesen wäre. Nach 1,5 stündiger Fahrt erreichten wir einen Bergsee auf rund 4300m Höhe. Hier sollen wir uns an die Höhe gewöhnen und akklimatisieren. Wir merken bereits dass die Luft dünner ist und bewundern den See, der unglaublich ruhig da liegt, so dass wir hier die ersten beeindruckenden Aufnahmen machen konnten. Völlig ungestört scheinen die Flamingos von den noch vorhandenen Minusgraden zu sein. Nach kurzer Akklimatisierung inkl. Frühstück ging es dann weitere 500m bergauf, so dass wir in 4800m Höhe mit dem eigentlichen Aufstieg starteten.

Unsere Gruppe besteht aus sechs Leuten - neben uns aus einem weiteren Pärchen und zwei Guides. Außer uns gibt es drei weitere Gruppen in ähnlicher Größenordnung vor Ort, die den noch aktiven Vulkan besteigen.

Los geht es im Schneckentempo und im Gänseschritt in Reih und Glied den Berg hinauf. Das Tempo wird von den Guides vorgegeben und soll Probleme wie Spucken, Schwindel oder Schlimmeres verhindern. Das gelingt uns auch ganz gut. Allerdings spaltet sich nach. 45 Minuten unsere Gruppe auf und wir gehen mit einem der Führer vorweg. Die anderen beiden Teilnehmer kamen mit der doch sehr dünnen Höhenluft nicht so gut zurecht und mussten mehr Pausen einlegen.

Nach 2,5 stündigem Gänsemarsch stramm bergauf erreichen wir den Rand des Vulkankraters, aus dem reichlich Dampf aufsteigt. Der Vulkan zählt zu den fünf aktivsten in Chile, erzählt man uns - 2007 ist er zuletzt ausgebrochen. Die Aussicht war atemberaubend und nach einer kurzen Rast geht es nochmal 30 Minuten bergauf, wo dann der Gipfel auf uns wartet. Wir sind sehr erleichtert und erfreut, dass wir den Aufstieg mehr oder weniger problemlos geschafft haben. (Etwas Schwindel und schwere Beine zählen da nicht).

Mit dem Abstieg beginnt aber auch der tragische Teil des Ausflugs. Auf dem letzten 30 minütigen Abschnitt bergauf hatte schon ein Führer aus einer anderen Gruppe ein SOS Zeichen an die anderen Bergführer gegeben. Zwei von den Führern sind dann bergab gelaufen um zu helfen. Uns erreicht dann auch die sehr traurige Nachricht, dass ein Teilnehmer aus einer anderen Gruppe während des Aufstiegs an einem Herzinfarkt verstorben ist. Diese Nachricht hatte inzwischen natürlich alle Teilnehmer erreicht und dementsprechend bedrückt war auch die Stimmung auf dem Rückweg.

Heute Abend stand eigentlich noch das gestern, aufgrund der Bewölkung, abgesagte Sternengucken auf dem Programm, allerdings wurde dies heute wieder wegen der Bewölkung abgesagt. Uns störte es ehrlich gesagt nicht. Die insgesamt bewältigten 6400m stecken uns doch noch sehr in den Knochen und morgen geht es dann auf die 3-tägige Tour durch die Salzwüste.

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