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Kleine und größere Herausforderungen in Ghana Teil I

Veröffentlicht: 31.12.2023

Mir war von Anfang an bewusst, dass das Leben hier ganz anders ist als in Deutschland. Die eine oder andere Eigenart hier fordert mich hier jedoch täglich aufs Neue. Ich habe mal ein paar kleineren und größeren Herausforderungen für mich persönlich zusammengetragen. 


Transport:

Beginne wir mit einem Thema, dass ich schon öfter erwähnt habe. Die unfassbar schlechten Straßenverhältnisse machen jeden Autofahrt zu einer sehr unangenehmen Erfahrung. Vor allem hemmt es einen längere Ausflüge zu unternehmen, da selbst kurze Strecke sehr zeitaufwendig und ermüdend sind. 

Hinzu kommen die vollkommenen heruntergekommenen Taxis, die in vielen Teilen Ghanas, das einzige Fortbewegungsmittel sind. Hier funktioniert keine Klimaanlage, die Türgriffe sind abgebrochen und Sicherheitsgurte gibt es sowieso nicht. Erschwerend kommt hinzu, dass Taxis soviel Passagiere mit immer wie reinpassen, NICHT wie viele Sitzplätze. Unser persönlicher Rekord liegt bei 11 Personen in einem Nissan Micra. In den Trotros, also den Minibussen, für weitere Strecken, geht es ähnlich zu. Für Klimaanlage muss man extra zahlen, Kopfstützen gibt es selten, außerdem wird sämtliches Gepäck mit in das Wageninnere oder aufs Dach gepackt. 

Außerdem neigen die Fahrer dazu uns Weißen einen viel zu hohen Preis zu berechnen. Es dauert ein bisschen bis man ein Gefühl bekommt wie viel welche Strecke eigentlich wert ist. An und für sich sind die Taxis sehr billig hier, aber der hängt doch sehr vom Fahrer, dem Auto und der Anzahl der Passagiere ab.


Wasser und Strom:

Da wir uns in der Trockenzeit befinden wird Wasser immer knapper. Das Leitungswasser kann sowieso nicht getrunken werden, aber selbst zum Duschen und Kochen reicht es manchmal nicht. Ich hatte bereits zwei Tage in denen wir kein fließendes Wasser zur Verfügung hatten. Zum Glück haben wir große Regentonnen und wir können uns von dort Eimer mit Wasser für die notwendigsten Dinge holen. Es muss zusätzlich Wasser gekauft werden, mit dem unsere Zisterne gefüllt wird. Da sich diese jedoch an einem tieferen Punkt als das Haus befindet muss das Wasser zusätzlich in große Tanks oberhalb gepumpt werden. Zum Trinken haben wir zum Glück ein sehr großen Vorrat an Sachets. Das sind mit Trinkwasser gefühlte Plastikbeutel. Es dauert ein bisschen bis man den Dreh raus hat aus ihnen zu trinken ohne eine große Sauerei zu machen. 

Zusätzlich kommt es regelmäßig zu Stromausfällen, die auch mal eine ganze Nacht oder Tag dauern können. Zum Glück kochen wir mit Gas und mit Stirnlampen als Beleuchtung geht alles, aber besonders das nicht Funktionieren der Deckenventilatoren ist echt blöd.


Unpünktlichkeit:

Mit der Zeit haben es die Afrikaner generell nicht so, aber so extrem wie hier habe ich das noch nicht erlebt. Taxifahrer sind im Schnitt 30 Minuten zu spät, Einladungen zum Essen werden gerne mal 1,5-2 Stunden später wahrgenommen und selbst bei Events verschiebt sich der Start um 2-3 Stunden. Stressen lässt sich hier auch niemand, was auf der einen Seite etwas gutes ist, aber Effizient ist hier ein absolutes Fremdwort. Für jemanden wie mich der meist überpünktlich ist und es hasst auf andere zu warten ist dies mit Abstand die nervigste Angewohnheit hier. 


Aber um Ernst Ferstl zu zitieren: „Neue Herausforderungen sind wunderbare Gelegenheiten, Neues über sich selbst zu erfahren.“

Und damit möchte ich auch dieses Jahr beenden. 2023 war ein sehr anstrengendes Jahr für mich und ich bin mir sicher, das nächste bringt viele weitere Herausforderungen mit sich. 

Ich wünsche allen einen guten Start ins neue Jahr und hoffe das man überwiegend positiv auf das diesjährige zurückblicken kann. 


Liebe Grüße 

Veronika 


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