פֿאַרעפֿנטלעכט: 13.07.2018
Seit Tagen, Wochen, was sag ich Monaten, bereitet sich unsere CrossFit Box und quasi alle Mitglieder auf den von unserer CrossFit Box ausgerichteten Wettkampf vor: “Desafío Mbarete - La competencia más duro del año” (etwa: Herausforderung der Stärke - Der härteste Wettkampf des Jahres). Gut, alle außer Hansi: Auf den Kurzurlaub in Bolivien folgte eine 2-wöchige Verletzungspause, ein leidvoller Wiedereintritt in das Trainingsprogramm nur um sich dann für fast 2 Wochen in eine Grippepause zu verabschieden. Es blieben 2 Wochen um erneut fit zu werden, aber mit Coach Ari (die währenddessen zu einer Maschine geworden war) und der guten Stimmung im Crossfit kein Problem.
Es galt im Wettkampf 4 Workouts zu absolvieren, jeweils in 3er Teams. Neben uns beiden haben wir noch den sehe netten Fran(cisco) rekrutieren können und zusammen bildeten wir ein sehr sympathisches, körperlich gesehen allerdings recht leichtes und kleines Team :D Echt unfassbar mit welch riesigem Körperbau Leute da in der niedrigsten Kategorie antreten!
Wir gingen also mit dem Vorsatz an die ganze Sache unser Bestes zu geben, dabei möglichst viel Spaß zu haben und uns gegenseitig zu feiern egal was rauskommt (: Zusammen nannten wir uns “Brezn Paraguayos”, ein genialer Name wie wir dachten - Allerdings auch ein Name, den hier keiner aussprechen kann, wie wir schnell feststellten. Das führte zum einen dazu, dass unser Team immer mit “......wo ist Hansi?” aufgerufen wurde, statt wie alle anderen mit ihrem Teamnamen. Zum anderen auch dazu, dass wir bei einem Workout die ersten Sekunden verpassten, weil der Hansi unserem Judge noch den Namen buchstabieren musste :D
Zum Aufwärmen gab es an dem Wochenende allen Anlass. Bei Nieselregen und 15°C draußen, war es auch in dem Parkhaus, in dem das Ganze stattfand nicht allzu gemütlich. Nicht der schönste Ort an dem wir jemals Sport gemacht haben, aber sich im Dreck auf dem Betonboden aufwärmen passt schon irgendwie zum rustikalen Image von CrossFit :D
Die Workouts haben uns dann wie erwartet alles abverlangt. Es fallen danach auch Sätze wie: “Spürt ihr eigentlich eure Oberschenkel noch?”, “Eventuell ists ein Muskelfaserriss/ Aneurysma geplatzt”. Das Gefühl dazu lässt sich wohl in etwa so zusammenfassen: völlig zerstört, froh dass es vorbei ist und teilweise mit Schmerzen, aber auch euphorisch, glücklich, stolz auf sich selbst und sein Team und nicht zuletzt freudig und gerührt über das Anfeuern und mitfiebern der Crossfit Kumpels!
Es fallen allerdings auch Sätze wie: “Spürt ihr eigentlich eure Oberschenkel noch?”, “Mein Kopf tut so weh, ich denke es könnte ein Aneurysma geplatzt sein” und “Das kann nur ein Muskelfaserriss sein” und “Ach wie schön, dass wir das gleiche in ein paar Stunden nochmal machen dürfen” :D
Ps : Ja es stellt sich schon die Frage wieso sich jemand für hellgraue Baumwolle als Material für ein Wettkampf T-shirt entschieden hat :D
Zwischen, vor oder nach den Wettkämpfen konnte man sich von (anscheinend) zertifizierten Physiotherapeuten massieren, aktivieren oder relaxen lassen. Auf drei Massagetische kamen an dem Stand etwa 25 Masseure und Masseusen, von denen jeweils 2-3 gleichzeitig die Leute bearbeiteten. Das konnten wir uns also natürlich auch nicht entgehen lassen. Nach dem ersten Workout, mit erschöpften Beinen und gesundem Respekt vor dem nächsten, setzten wir also viel Hoffnung in die heilenden Hände. Doch wie so oft bedachten wir nicht den “Paraguay-Faktor” :D
Während dem Warten auf einen freien Tisch, sollten wir, angeleitet von einer der Masseusen, mit Dehn und Atemübungen schon mal das Relaxen einleiten. Von 5 Übungen waren dann 2 die gleiche Übung und eine im Stehen Laufen. Ob das die richtige Entspannung für müde Beine ist...? :D Zum Glück wurde doch schnell eine Liege frei und wie so oft bei Massagen bekam jeder sein ganz eigenes Erlebnis:
Hansi: “Es hat sich angefühlt als würden die beiden Masseusen einen Wettkampf starten, darüber welche das jeweilige Bein am schnellsten mit Pferdesalbe einreiben kann. Anschließend waren die so grob, die haben mir einen Krampf ins rechte Wadel massiert”.
Ari: “Bei mir war das anders, ich wurde eigentlich einfach sanft gestreichelt” :D
Fazit: Ari wurde sozusagen nicht massiert, Hansi bekam einen Krampf im Wadel geschenkt und die so angestrengten Oberschenkel wurden bei beiden nicht angefasst… Gut, das könnte allerdings an Kommunikationsschwierigkeiten liegen..
Mutig, wie wir sind haben wirs am folgenden Tag nochmal ausprobiert und wurden hervorragend überrascht, diesmal wurden alle Wünsche berücksichtigt, alle Körperteile massiert, und tatsächlich war man danach viel entspannter und konnte neuen Mut für das kommende Event sammeln!
Den Rest der Zeit haben wir Freunde angefeuert, bei den höheren Kategorien ordentlich gestaunt, kleine Siestas gehalten und bei den ganzen Promo-Ständen viele “Fitness”-Produkte probiert. Unter anderem wurden uns ‘unglaublich gute’ Haferflocken beworben (11€ für 500g!!) mit der Begründung, dass das die einzigen glutenfreien Haferflocken sind. Allerdings fanden wir dann heraus, dass ihre Packung 100% Hafer enthält, wie halt auch alle anderen käuflichen Haferflocken im Supermarkt. Also eigentlich das gleiche aber halt für 11€ importiert aus USA.. Also irgendwie ist diese Fitness Welt doch manchmal seltsam. Naja einen glutenfreien sugar-free protein Riegel durften wir trotzdem noch probieren :D
Abgerundet wurde dieses allzu sportliche Wochenende dann doch auf ganz paraguayische Manier im Foodcourt des daneben gelegenen Einkaufszentrums, erschöpft und glücklich mit unseren Crossfit Kumpels und mit großen Eimern mit eisgekühlten Bierflaschen.
Fazit: wohl sind wir nicht erster geworden, aber ganz sicher um einiges Stärker, mutiger was zukünftige Wettkämpfe angeht, topmotiviert und reich an neuen Erfahrungen, Erinnerungen und Freunden :)
Hier noch ein kleines Promovideo von der Competencia an sich :)
https://www.facebook.com/desafiombarete/videos/2122124508001392/