Knittlingen und das
FAUST
Was für ein Tag!
Sonnenschein pur, fast kein Wind und angenehme Temperaturen. Was
machte es da schon aus, mit dicken Augen und Kopfweh allergiebedingt
in den Tag zu starten.
Um die Mittagszeit ließ alles Unangenehme
etwas nach und einem Start nach Knittlingen stand nichts im
Wege. Wegen Verwirrung um die richtige Route direkt zum AALKISTENSEE gefahren. Die Umrundung versprach nur einen
sanften Anstieg von 80 Höhenmetern, was auch für geschwächte
Körper machbar wäre. Der kleine Parkplatz oberhalb des Sees war schon gut gefüllt.
Der See wurde um 1550 von Maulbronner Zisterziensermönchen angelegt
und gehörte zum selbigen Kloster. Die Mönche legten solche Seen an,
um in der Fastenzeit, in der sie kein Fleisch essen durften, Aale
(die nicht unter dieses Verbot fielen) in Kisten zu halten. Ganz
schön clever. Heute ist der See ein Zuhause für jede Menge Vogelarten. Schautafeln weisen immer wieder darauf hin,
was alles hier eine Heimat gefunden hat und auch beobachtet werden
kann. An einem Uferstück darf sogar geangelt werden.
Wer allerdings in den
wunderschönen Häusern am See wohnt, konnten wir nicht genau klären. Ferienwohnungen sind es wohl nicht: Pferde lassen darauf schließen, dass dort Menschen
ganzjährig daheim sind. Fußgänger müssen
sich den Weg um den See herum übrigens mit Nutzern des RadNETZ
Baden-Württemberg teilen. Ging problemlos; zumal sich an jedem Rad
auch eine Klingel befand. Unsere Wanderung führte dann auch
durch den Wald oberhalb des Sees. Jetzt lichtdurchflutet, wird es im
Sommer dort bestimmt angenehm kühl sein. Und schon waren wir wieder
am Parkplatz angekommen.
Wanderschuhe gegen leichteres Schuhwerk
getauscht und dann machten wir uns auf den Weg Richtung Knittlingen.
Mehl hatten wir schon vorher bei der STÖRRMÜHLE gekauft. In Knittlingen
versuchten wir, am Bach entlang zu gehen. Leider verschwindet der
Bachlauf irgendwann im Untergrund. Dafür fanden wir jede Menge
wunderschöne Fachwerkhäuser. Eine Stille lag über dem Ort, die
erstaunlich war. Dieser Ort lädt wirklich zum Verweilen ein. Nicht
nur das FAUST-MUSEUM und die schönen Häuser in verwinkelten Gassen
lassen ein Wohlgefühl aufkommen. Hier lässt es sich bestimmt in
jedem Alter entspannt leben.Der Tag war noch jung
und die Sonne schien behaglich auf die Terrasse des Gasthauses FAUST.
Also nahmen wir kurzentschlossen hier einen Aperitif ein. Für das
Abendmenü zogen wir dann doch in den Innenraum um. Die Karte war
erstaunlich und eine Überraschung. Wo werden denn heute Wildschwein-Maultaschen, Wildschwein-Bratwurst oder
Kalbsbries serviert? In einer Qualität, die eines Sternes würdig
wäre? Auch die Vorspeise (Vitello tonato mit Rauke) sowie der
Nachtisch (Rhabarber-Tiramisu mit Himbeereis) fand ich genial.
Hier
würde ich gerne öfter Zeit verbringen, um die nächsten
Köstlichkeiten mit Freunden zu genießen.
Langsam und frohgelaunt
über solchen einen gelungenen Abschluss machten wir und auf den
Heimweg. Das war bestimmt nicht unser letzter Besuch in Knittlingen.
Vielleicht habe ich
jetzt einige Menschen neugierig auf einen kleine Reise in den
Kraichgau gemacht und wir sehen uns dort mal.Bis bald!