2017 VespamerikasuR 2019
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ab 07.11.: Die zweite Etappe beginnt JETZT - Lima

Veröffentlicht: 13.11.2018

07.11.

Deja vue oder zeitmaschine rückwärts?

karin bringt mich - wie im märz 2017 zum flughafen bremen. nicht aber am späten nachmittag, sondern noch fast mitten in der nacht.

um halb fünf sind wir da. der flughafen fast menschenleer. es sind nur einige, verschlafen wirkende businessmen unterwegs mit rollkoffer und labtop.

für mein cityhopper nach amsterdam und für die boeing 777 weiter nach lima bin ich schnell eingecheckt, sogar der ersatzreifen für die vespa darf ohne aufhebens auf dem rucksack aufgeschnallt bleiben. den reservekanister, der mir etwas sorgen für das handgepack bereitete, habe ich noch in tillmanns rucksack unterbringen können.

so bleibt noch zeit für zwei leckere laugenbrötchen, die letzten abschiedsworte werden gewechselt, und dann beginnt die zeitreise in die vergangenheit.

in amsterdam habe ich viel zeit. mein flug nach lima ist noch nicht auf den terminals sichtbar. das angestrengt wirkende klm-bodenpersonal verspricht mir, dass spätestens zwei stunden vor depature, das gate bekannt gegeben würde. aber dann weiss ich doch schon eine halbe stunde später wo ich hin muss, trinke noch einen cappuccino und finde einen schönen fensterplatz in der noch leeren wartehalle.

ich beobachte wie unsere maschine vorbereitet wird. die gaterer lkws, die menues liefern und wie erst kurz vor abflug die business- und firstclas gaterer die vorderen türen des flugzeugs öffnen.

ich könnte mithilfe des freien flughafen-wifis portugiesisch lernen, lasse aber meinem schweinehund freien lauf und höre lieber das hörbuch von martin suter, der perfekte freund.
natürlich nicke ich ein, wache aber rechtzeitig wieder auf, um das schlimmste zu verhindern. denn unser gate hat gewechselt. hier wird etwa eine stunde nach meinem flug eine maschine nach kapstadt starten...  ich bemerke den fehler rechtzeitig und jetzt fällt mir auch auf, dass sich keine südamerikanischen gesichter um mich herum versammelt haben, sondern viele indischen und afrikanischen ursprungs. glück gehabt.

der rest verläuft schon fast routiniert. der einzige unterschied: unsere boeing ist schon älteren baujahrs und wirkt von ihrem outfit her sehr erschöpft. fingerprints im businessbereich, vorhänge, die auf halb 8 hängen, ein schon in die jahre gekommener teppichboden und nur wenig arm- und beinfreiheit in der economyclass. ich habe mich schon auf meinem hinflug nach bremen für den rückflug nach lima eingescheckt und versehentlich einen fensterplatz ausgesucht. keine gute idee.

wir starten pünktlich, die maschine ist bis auf den letzten platz ausgebucht.

wir haben eine nette und ambitionierte flugbegleiterin, die bestimmt schon ein zweistelliges dienstjubiläum feiern konnte. großen respekt, dass sie den job immer noch macht und dabei nicht angestrengt wirkt. vielleicht wurde ihre dienstkleidung über die jahre nicht ausgewechselt - ihre bluse hat einen riss, der für jeden zu sehen ist....

ich habe von meinem flug nach santiago im märz letzten jahres gelernt und nehme möglichst wenig flüssigkeit zu mir.

ich vertiefe mich wieder in martin suters hörbuch geschichte, die von sebastian koch vorgelesen wird. ein hochgenuss. später schaue ich mir noch den film arthur und clair an und die verfilmung des mac ivan-buches "abbitte".

wir fliegen der sonne hinterher. es wird in der kabine nicht dunkel. viele lassen ihre rollos oben, und erst kurz bevor wir in lima landen verschwindet sie hinter dem horizont. wir kommen über venezuela auf den kontinent. unter mir - bei klarem wetter - wald, wald und nochmals wald - durchzogen von breiten, lehmbraunen flussläufen.

die landung ist echt gekonnt. kein ruckeln, keine vollbremsung, sondern moderates ausrollen.

um kurz vor 19:30 uhr ortszeit befinde ich mich vor dem flughafengebäude. alles so wie immer. die taxifahrer bieten mira flores an. das ist der stadtteil in lima, der gerne von den touristen besucht und bewohnt wird. der taxipreis ist mittlerweile um 10 soles gestiegen. statt 50 sollen es nun 60 sein. 15 euro. das ist kein preis.

mein taxifahrer wählt statt der küstenstraße den weg durch die verstopfte innenstadt und will mir bei ankunft im hostel 80 soles abknöpfen. ohne erklärung. er gibt mir nur 20 soles zurück. ich protestiere wortreich - immer noch in euro denkend - er gibt mir noch weitere 10 soles zurück. erst im hostel denke ich, dass es ja wohl etwas kleinlich war.

es ist wie ein nachhausekommen. ich werde strahlend begrüßt mit umarmung und einem zimmer mit bad.

ich kenne mich in der gegend aus und weiss, wo ich noch etwas zu essen bekomme.

08.11. bis 12.11.

die folgenden tage dienen dem auskurieren einer erkältung, die ich mir noch in ritterhude eingefangen habe. ich verlängere sogar noch den aufenthalt in lima, weil ich möglichst fit im tropenklima in puerto maldonado ankommen möchte.
eher halbherzig und aus pflichtgefühl verabrede ich mich noch mit maximo. das ist derjenige, der mich auf meiner pan americana tour von paracas nach lima mit meinem platten hinterreifen unter abenteuerlichen umständen von der autobahn eskortiert hat. wir wollten uns noch gestern treffen, aber dann kam seine absage.



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#lima#klm#lima#klm#lima