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Meinem Chef den Plan mitteilen (196 Tage bis zur Weltreise)

Veröffentlicht: 09.03.2019

In der Nacht habe ich kaum geschlafen, weil ich beschllossen habe, es endlich durchzuziehen. Auf der Arbeit wurden diese Woche Projekte angekündigt, die bis zu 1-2 Jahren dauern könnten und najaa... Da bin ich ja dann gar nicht mehr da! :O


Erstmal viel zu früh wach geworden, Jonas geschrieben und irgendwie das Frühstück runtergekriegt. Ich war viel zu früh auf der Arbeit, mega nervös und meine Hände waren zittrig. Der Gedanke, es wirklich durchzuziehen war sowohl beängstigend als auch mega erleichternd. Meine armen Kolleginnen mussten die erste halbe Stunde eine sehr angespannte, teilweise wahrscheinlich sogar sehr unfreundliche Version von mir ertragen :( Die Armen!


Dann kam der Moment. Mein Chef kam zur Tür rein, um guten Morgen zu sagen und ich bin hinterher, um ihn zu fragen, ob er kurz Zeit hat. "Klar, ich hole mir nur kurz einen Tee." Ich ging zurück in mein eigenes Büro, nahm einen großen Schluck Wasser und hoffte auf das Beste.


Im Büro des Chefs angekommen, machte ich ganz langsam und vorsichtig die Tür von innen zu. "Das ist immer gruselig, wenn man die Tür zu macht," sage ich, um die Stimmung zu lockern. Mein Chef lächelt und ich ziehe den Stuhl vom Tisch weg, um mich zu setzen. Im Kopf habe ich diesen Moment schon 1.000 Mal durchgespielt, mir genau überlegt, wo ich mich positioniere, um ihn angucken zu können aber weit genug entfernt zu sein, um mich sicher zu fühlen. Wahnsinn, diese notorische Planerin in mir :D


"Wir wollten ja sowieso sprechen und jetzt wo ich erfahren habe, dass manche der Projekte sehr langfristig angelegt sind, kann ich einfach nicht mehr warten, selber das Gespräch zu suchen." Der Blick meines Chefs ist nachdenklich und vielleicht ein bisschen nervös. Ich denke, er wusste da schon, was ich sagen will. Er sagt aber nichts, also fahre ich fort: "Ich hatte ja erzählt, dass Jonas Vertrag dieses Jahr ausläuft und in den letzten Wochen haben wir überlegt, wie es weiter geht, wenn sein Vertrag NICHT verlängert wird. Letztendlich haben wir entschieden, dass wir ab September für ungefähr ein Jahr auf Weltreise gehen möchten."


So. Es ist raus! Wow, ich merke, wie ich anfange leicht zu schwitzen. Jetzt kommt der Moment, den ich als Planerin hasse - etwas Ungewisses :D Mein Chef runzelt die Stirn und wartet einen langen Moment. Er muss sich wohl sortieren. "Das ist jetzt erst einmal ein Schock." Jaaa, so etwas hatte ich erwartet. Aber nicht, dass es SO schwer ist, dass schlechte Gewissen zu unterdrücken. In den letzten Jahren hat die Firma wirklich alles versucht, um mir die Stelle so zu gestalten, wie ich es gerne hätte. Und mein Dank? Ich verabschiede mich. -.- Jonas hat einmal gesagt: "Was fällt dir schwerer? Ein nein bei deiner Firma oder ein nein zu mir?" Das hat gesessen^^ Ich erinnere mich in dem Moment an dieses Gespräch mit Jonas und da mein Chef schweigt, plapper ich weiter, um meine Nervosität in den Griff zu bekommen.


Letztendlich dauert das Gespräch vielleicht zwanzig Minuten, aber es fühlt sich an wie eine Ewigkeit, vor allem aufgrund der langen Pausen. Je mehr ich rede, umso entspannter wirkt mein Chef und schließlich sagt er Dinge wie: "Da freue ich mich für euch. Das ist toll, dass ihr das macht." Aber auch "Das tut jetzt schon ziemlich weh. Aber es ist ja nicht wie eine echte Kündigung." Natürlich weiß ich nach dem Gespräch nicht, wie es weiter geht, beruflich, aber ich bedanke mich, dass mein Chef es so gut aufgenommen hat.


Als ich das Büro verlasse, gehe ich zunächst einen Schluck trinken im Büro (Wasser, aber was anderes hätte auch gepasst^^) und gehe dann aufs Klo, um dort in voller Privatsphäre zu grinsen und mich soo gut zu fühlen. Ich bin nicht nur froh, dass ich meinem Chef nichts mehr vorenthalten muss, sondern auch, weil die Tatsache, dass ich es auf der Arbeit erzählt habe, es noch einmal viel realer macht. Am 05.09.2019, in genau 196 Tagen, geht es los. Jonas und ich machen eine Weltreise!!!


Den Rest des Tages muss ich meine Euphorie gekonnt verstecken, schreibe natürlich Jonas sofort und naja. Am Ende des Tages ist schon fast wieder alles wie vorher. Es war insgesamt deutlich leichter als ich gedacht hätte und ich war unendlich froh, es so früh erzählt zu haben, weil mich das Thema in den letzten Wochen wahnsinnig gemacht hat :D

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