Thurids KEAdventure
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Just a lazy Weekend

Veröffentlicht: 30.09.2018

Entschuldigt den verspäteten Blogeintrag, das Wochenende hatte es emotionsmäßig ganz schön in sich:
Freitag hatte ich mich ja für zig Sachen beworben, sodass ich Samstag morgen ganz gespannt war. Natürlich erwartete mich keine Flut von Emails mit Zusagen, aber irgendwie schon.
So langsam überkamen mich Depressionsähnliche Gemütszustände und was hilft da: Wandern.
Den Samstag verbrachte ich also zum größten Teil auf allen möglichen Wanderwege in und um Tauranga. Zwischendurch liefen ein paar Tränen aus den Wangen, dann habe ich mich wieder unbesiegbar gefühlt. Das war schon schräg.
Wieder zurück in der Community habe ich als erstes Emails gecheckt und noch ein paar Bewerbungen geschrieben. Ich werde es sogar beim Babysitter versuchen.
Tatsächlich ergab sich dann auch etwas, aber ich warte das morgige Treffen ab bevor ich mich zu früh freue.
Am Abend war Taco-Nacht in der Community und all das leckere Essen hat mich dann schon ein wenig aufgeheitert. Wir saßen ungelogen vier Stunden zusammen und haben einfach geredet. Danach war dann aber endgültig der Stecker raus und ich verzog mich ins Schlafzimmer.
Der Sonntag war schön viel interessanter. Die beiden Community Mitglieder (Emily und Emma) sind beide christlich und ich bin mit Emily einfach zum Gottesdienst gegangen.
Oh Mann.
Zuerst möchte ich sagen, dass er in der Turnhalle einer Schule stattfand. In Neuseeland ist die Kirche weniger ein Ort, als viel mehr die Gemeinde. Lustigerweise gibt es in Tauranga Stadtviertel mit Namen wie "Bethlehem" oder "Judäa", aber das soll wohl nur ein Zufall sein.
Ich kam also in die Turnhalle in Flip Flops und Jogginghose und traf auf Leute mit Flip Flops, Jogginghosen, Totenkopf-Ohrringen und Kaffeebechern in der Hand. Herrlich.
In der Turnhalle standen dann bequem Stühle, es war ein DJ-Board aufgebaut und auf einer Bühne sorgte eine kleine Band für Livemusik. Ich war sprachlos.
Gegen 10 Uhr fing die Band vorne an, Lieder mit christlichen Kontext zu singen. Und das hat gefetzt! Ich muss gestehen, dass meine Füße sofort angefangen haben zu wippen. Mit E-Gitarre, Keyboard, Schlagzeug und Backgroundsängern singt man doch gerne über den Lord.
Die Gemeinde war aber eigentlich viel spannender: bunt gemixt waren alle Generationen vertreten. Aber alle waren voll bei der Sache. Viele hatten stehend die Arme erhoben und bewegten sich tranceartig zu der Musik. Eine Damen schenkte enthusiastisch ihr Halstuch. Ein älteres Paar fing einen Breakdance an. Je nach Lied wurde gelacht, geweint oder gepriesen. Es war einfach der Hammer.
Nach den geistlichen Liedern gingen die Kinder zu einem separaten Gottesdienst und Mitglieder der Gemeinde hatten nun das Wort. Ein Mann erzählte von einer Wunderheilung, ein anderer von dem Glück Vater geworden zu sein. Und immer hörte man zustimmend Gemurmel und Beifall aus der Gemeinde. Ich hatte wirklich das Gefühl, dass diese Menschen mit all ihrer Seele bei der Gemeinde und bei ihrem Gott waren.
Im Anschluss hatte dann der Pastor das Wort. Nun wurde es schon etwas christlicher, aber er gestaltete seine Rede sehr unterhaltsam und selbst ich habe ihm gerne zugehört. Ich war einfach ergriffen, wie sehr die Menschen um mich rum in ihren Glauben vertrauten, was das alles für sie bedeutete. Es hat mich wirklich sehr beeindruckt.
Zum Ende gab die Band noch ein Lied zum Besten, dann gab es Kaffee und Tee für die Gemeinde. Ich wurde von mehreren Mitgliedern angesprochen, alle waren sie freundlich und verständnisvoll.
Ich begann mich zu fragen, warum die meisten Gottesdienste in Deutschland nicht auch so ablaufen. Damit erreicht man die Menschen so wirkungsvoll und selbst ich würde gerne wieder in einen Gottesdienst gehen - einfach weil das eine tolle Veranstaltung war.
Der Gottesdienst hat mich also sehr beeindruckt, was ihr bestimmt mitbekommen habt. So etwas habe ich halt noch nie erlebt und war den langen Weg definitiv wert!
Nach einem kurzen Mittagssnack gingen wir dann zu einem winzigen Festival mit Live-Country- Musik. Das war ganz lustig und wir trafen auf andere Backpacker, mit denen man tolle Geschichten austauschen konnte.
Abends gab es dann Pizza (Pizza!) und ich habe mich dazu aufgerafft, den Eintrag zu schreiben. Nehmt es mir nicht übel, aber ich bin momentan nicht richtig in der Stimmung dazu.
Aber ich wollte euch wenigstens wissen lassen, was bei mir am Wochenende so passiert ist. Wann ich den nächsten Eintrag schreibe, weiß ich noch nicht - vielleicht ja sogar morgen? 

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