Thurids KEAdventure
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Bud Thinning oder Ein Albtraum wird wahr

Veröffentlicht: 04.10.2018

Der erste Arbeitstag ist geschafft, und ich auch. Bud Thinning ist wahrscheinlich so ziemlich der blödeste Job, den man überhaupt abbekommen kann.
Pünktlich um 7.45 würde ich abgeholt und um 8 Uhr fing die Arbeit dann auf der Plantage an. Ich war nicht die einzige Neue, für noch fünf weitere Deutsche war heute der erste Arbeitstag. Ansonsten arbeiteten nur Inder/innen, die allesamt Tücher um den Kopf oder vor dem Gesicht trugen.
Viel einzuweisen gab es nicht: die weibliche Kiwi Pflanze produziert drei Knospen, die wie ein Pik angeordnet sind. Und davon eine ganze Menge. Unsere Aufgabe war es, die seitlichen Knospen abzutrennen. Das wars. Klingt so einfach, ist aber eine #&'% Arbeit.
Die Äste der Pflanze hängen auf etwa zwei Meter Höhe. Um an die Knospen zu kommen, musste man also A) die ganze Zeit in die Höhe gucken und B) seine Arme nach oben Strecken. Spätestens nach einer Stunde stöhnten wir alle über Nacken-, Rücken- und Armschmerzen. Ich war plötzlich unglaublich dankbar für meine Plateau-Schuhe, aber damit. Hob ich mich nur auf die Höhe der anderen Arbeiter.
Kurz: das war unsere Arbeitshaltung für ca. 8 Stunden. Unsere Supervisor waren entspannt drauf, also konnte man immer mal eine Mini Stretch-Session einlegen, aber das whalf nur kurzzeitig.
Es war die Hölle. Wir haben uns dann von Pause zu Pause geangelt, in der Hoffnung, die Zeit würde schneller vorbei gehen. Um 10 Uhr und 15 Uhr gäbe es fünfzehn Minuten bezahlte und um 12.30 eine halbstündigen unbezahlte Pause. Insgesamt arbeiteten wir 8,5 Stunden, also bis 17.30 Uhr.
Das war dann auch genug. In einer Pause haben wir uns ausgerechnet, wie viel wir verdient hatten, aber das war ziemlich deprimierend. An dem Tag hatte ich noch nicht mal meine Wochenmiete erarbeitet.
Die einzige Hoffnung, die ich noch habe, besteht darin, entweder den Job zu wechseln oder dass zwei Wochen Bud Thinning seeeehr schnell vorbei gehen werden.
Heute Abend werde ich lesen. Und essen. Und schlafen. Und hoffen, dass sich mein Körper erholt.
Nur dass ihr Bescheid wisst - solange ich mich nicht melde, stecke ich in diesem Hostel und Job fest. Macht euch keine Sorgen, aber Mitleid nehme ich immer gerne entgegen ;) 

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